Das Wort Homöopathie stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt soviel wie „ähnliches Leiden“. Es setzt sich aus den beiden Wörtern homoin (= ähnlich, gleichartig) und pathos (= das Leiden, die Krankheit) zusammen.
Homöopathie ist eine Heilmethode, die den Organismus bei Erkrankung durch Anregung der körpereigenen Abwehrkräfte bei der Heilung unterstützt. Während in der üblichen medizinischen Praxis zumeist niemals die Ganzheit der Gestalt erfasst wird, sondern eine Person eher auf einen physikalisch-chemischen und aufgrund anatomischer Gegebenheiten funktionierenden Organismus reduziert wird, der wiederum in Organe, Zellen bis hin zum Molekül und Atom unterteilt wird, strebt die Homöopathie nach der individuellen Gesamtbetrachtung einer Person.
Dieses Denken entspricht dem Wissen um die Polarität eines Krankheitsgeschehens:
Leben und Tod, Gesundheit und Kranksein, Arznei und Gift werden als die jeweils zwei bestehenden Pole einer Einheit begriffen. Aktion und Reaktion halten auf physikalischem Gebiet das Gleichgewicht; Reiz und Gegenreiz vereinigen sich harmonisch in ihren Wirkungen.
Die homöopathische Medizin gilt daher als Reiz- und Regulationstherapie.
Dies bedeutet, dass Stoffe, die in hoher Dosis beim Gesunden bestimmte Symptome auslösen, in homöopathischer Verdünnung
beim entsprechend Erkrankten eine Stimulierung der Selbstheilungskräfte und damit die Heilung bewirken. Das zugrunde liegende Prinzip lautet also:
„similia similibus curentur“ oder „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“.
Aufgestellt wurde dieser Grundsatz von dem
Begründer Der Homöopathie SAMUEL HAHNEMANN.
Lebenslauf des deutschen Arztes, Chemikers und Pharmazeuten Christian Friedrich Samuel Hahnemann (10.04.1755 –02.07.1843)
Am 10. April 1755 in Meißen geboren
1775-1777 Medizinstudium in Leipzig
1777-1779 lernt er bei Quarin, dem Leibarzt von Maria Theresia in Wien
1790 Selbstversuch mit Chinarinde
1796 erste schriftliche Veröffentlichung des „Ähnlichkeitsprinzips“. Geburtsjahr der Homöopathie
1810 erscheint das Hauptwerk Hahnemanns : „Organon der rationalen Heilkunst“
1812-1835 gilt weit über die Grenzen seiner Heimat als hochangesehener Wissenschaftler und Arzt. Er erhält am Hof von Herzog Ferdinand von Anhang-Köthen den Hofratstitel. Er wird von Kranken aus ganz Europa konsultiert
1835 Umzug nach Paris
Am 2.7. 1843 stirbt er im Alter von 88 Jahren in Paris
Ein ganz einfaches Beispiel soll dieses Prinzip anhand des Arzneimittelbildes der Zwiebel (Allium cepa) erklären:
Wenn wir eine Zwiebel schneiden, rinnen nach kurzer Zeit Augen und Nase, brennend mit einem wasserhellen Sekret. An der frischen Luft werden die Symptome schlagartig besser.
Bei Fließschnupfen mit wasserhellem, brennendem Sekret und sofortiger Besserung an der frischen Luft hat Allum cepa (die Zwiebel) das ähnlichste Arzneimittelbild und ist somit das geeignetste Mittel gegen dieses Krankheitsbild.
So einfach wie bei der Zwiebel (Allium cepa) funktioniert es jedoch nur selten, da in der Homöopathie weit über 1000 Arzneimittel verwendet werden.
Homöopathie ist Ganzheitsmedizin
Homöopathie gehört medizinisch gesehen zum Bereich der Ganzheitsmedizin. Während Teilgebiete der Medizin, wie die Chirurgie, die innere Medizin oder die Kinderheilkunde, usw. klar definierte Fachbezeichnungen sind, widmet sich die Homöopathie dem ganzen Individuum.
Sie ist somit kein starres Gebilde mit fest gefügten Grenzen, sondern eine im Fluss befindliche Richtung der Medizin, deren Ziel es ist, die Einheit von Körper, Seele und Geist des Menschen zu achten und den ganzen Menschen mit all seiner Vielfalt zu behandeln. Es werden nicht einzelne Symptome bekämpft, sondern Gesundheit soll durch Heilung wiederhergestellt werden.