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Susan Wojcicki Ein Vermächtnis im Kampf gegen Lungenkrebs bei Nichtrauchern

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Susan Wojcicki: Ein Vermächtnis im Kampf gegen Lungenkrebs
Susan Wojcicki, die visionäre ehemalige CEO von YouTube, hinterließ der Welt eine kraftvolle Botschaft über Lungenkrebs, nur wenige Wochen vor ihrem Tod im Alter von 56 Jahren. In einem emotionalen Blogbeitrag, der kurz vor ihrem Tod verfasst wurde, rief sie dazu auf, mehr in die Forschung zu investieren – insbesondere in Bezug auf Lungenkrebs bei Frauen und Nichtrauchern. Ihr Vermächtnis, ein Aufruf zur Handlung, macht auf ein wachsendes, oft übersehenes Problem aufmerksam.

Eine überraschende Diagnose und der Beginn einer Mission
Im Jahr 2022 erhielt Susan Wojcicki eine Diagnose, die ihr Leben veränderte: Lungenkrebs. „Ich hatte fast keine Symptome und war zu der Zeit regelmäßig am Joggen“, schrieb sie in ihrem letzten Blogbeitrag. „Als jemand, der nie geraucht hat, war ich völlig geschockt von dieser Diagnose.“ Diese Worte spiegeln die Realität wider, der viele Frauen gegenüberstehen, die nie geraucht haben und dennoch an Lungenkrebs erkranken.

Wojcickis Diagnose kam zu einer Zeit, in der sie als eine der erfolgreichsten Frauen in der Technologiebranche galt. Sie nutzte ihre Plattform, um Aufmerksamkeit auf die wachsende Zahl von Lungenkrebsfällen bei Nichtrauchern zu lenken. Sie forderte mehr Forschung, bessere Präventionsmaßnahmen und ein größeres Bewusstsein für diese tödliche Krankheit.

Lungenkrebs bei Nichtrauchern: Ein wachsendes Problem
Lungenkrebs ist seit langem mit dem Rauchen verbunden, aber ein neuer Trend zeigt, dass immer mehr Nichtraucher, insbesondere Frauen, betroffen sind. Daten der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die Lungenkrebsrate bei Frauen um 84 % gestiegen ist, während sie bei Männern um 36 % gesunken ist. Ein erheblicher Teil dieser Fälle tritt bei Menschen auf, die nie geraucht haben. In den USA sind etwa zwei Drittel der Lungenkrebsfälle bei Nichtrauchern Frauen.

Dr. Helena Yu, eine führende Thoraxonkologin am Memorial Sloan Kettering Cancer Center, betont: „Lungenkrebs bei Nichtrauchern nimmt eindeutig zu. Etwa 20 % der Lungenkrebsdiagnosen betreffen Nichtraucher – das entspricht etwa 40.000 Fällen pro Jahr.“ Yu beschreibt die Krankheit als besonders tückisch, da sie oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert wird.

Schicksale hinter den Zahlen
Die Geschichten der Betroffenen machen deutlich, wie lebensverändernd diese Krankheit sein kann. Jhalene Mundin, eine 36-jährige Krankenschwester aus New Jersey, erhielt 2022 die Diagnose Lungenkrebs im Stadium IV. Trotz eines gesunden Lebensstils und ohne Risikofaktoren traf sie die Nachricht wie ein Schlag. „Ich dachte, es wäre vielleicht Stadium II oder III. Aber als die Ärztin sagte, es sei Stadium IV, fühlte ich, wie der Raum sich um mich schloss“, erinnert sie sich.

Mundins Symptome, darunter ein anhaltender Husten, wurden zunächst als mögliche Nachwirkungen von Covid-19 abgetan. Doch ein Röntgenbild ihrer Brust brachte die erschütternde Wahrheit ans Licht: Ein großer Tumor in ihrer Lunge war die Ursache. „Ich dachte sofort an meine Kinder“, sagt sie. „Ich kann nicht sterben. Sie brauchen mich.“

Auch Kara, eine 38-jährige Marathonläuferin, erhielt die Diagnose Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, ohne jemals geraucht zu haben. Ihre Symptome, darunter Schmerzen im Arm, führten zu einer verzögerten Diagnose. „Es war schockierend und völlig unerwartet“, sagt sie. Trotz der Krankheit führt Kara weiterhin ein aktives Leben und setzt ihre Hoffnung auf die Fortschritte in der Forschung.

Genetische Mutationen als mögliche Ursache
Ein bedeutender Faktor bei der Entstehung von Lungenkrebs bei Nichtrauchern sind genetische Mutationen wie EGFR (Epidermal Growth Factor Receptor). Diese Mutationen, die das Tumorwachstum fördern, sind besonders häufig bei Frauen und treten laut Studien bei asiatischen Frauen deutlich häufiger auf. Dr. Yu erklärt, dass genetische Mutationen wie EGFR oft bei jüngeren Patienten diagnostiziert werden und Frauen überproportional betroffen sind.


Mundin beschreibt ihre Frustration darüber, dass sie über genetische Risiken nicht informiert war, obwohl sie im medizinischen Bereich arbeitet. „Hätte ich davon gewusst, hätte ich früher gehandelt“, sagt sie. Ihre Geschichte unterstreicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für genetische Risikofaktoren zu schärfen und gezielte Screening-Programme für Risikogruppen zu entwickeln.

Das Dilemma der Früherkennung
Ein Hauptproblem bei Lungenkrebs ist die späte Diagnose. In den USA wird derzeit ein Lungenkrebsscreening nur für Raucher oder ehemalige Raucher empfohlen. Für Nichtraucher gibt es keine vergleichbaren Programme, obwohl die Daten zeigen, dass diese Gruppe zunehmend betroffen ist. Internationale Studien, wie die TALENT-Studie in Taiwan, bieten jedoch Hoffnung. Diese Studie zeigte, dass ein gezieltes Screening bei Nichtrauchern effektiv sein kann und dass Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Lungenkrebs ein erhöhtes Risiko haben.

Dr. Yu betont, dass die Früherkennung bei allen Krebsarten entscheidend für die Überlebenschancen ist. „Wir arbeiten daran, Hochrisikogruppen zu identifizieren und sie gezielt zu screenen. Dies könnte ein Durchbruch in der Prävention und Behandlung von Lungenkrebs sein.“

Unterfinanzierte Forschung und Geschlechterungleichheit
Trotz seiner verheerenden Auswirkungen bleibt die Forschung zu Lungenkrebs chronisch unterfinanziert. Laut einer Analyse von Women’s Health Access Matters erhielt frauenspezifische Lungenkrebsforschung 2019 nur 15 % des Budgets der National Institutes of Health. Dies ist besonders alarmierend, da Lungenkrebs mehr Frauen tötet als Brust-, Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs zusammen.

Historisch gesehen waren Frauen in klinischen Studien zu Lungenkrebs oft unterrepräsentiert. Vor 1993 wurden sie in vielen großen Studien sogar vollständig ausgeschlossen. Diese Ungleichheit hat dazu geführt, dass wichtige geschlechtsspezifische Unterschiede in der Biologie von Lungenkrebs nicht ausreichend untersucht wurden. Initiativen wie das Women and Lung Cancer Research and Preventative Services Act sollen diese Lücke schließen und die Forschung auf frauenspezifische Aspekte von Lungenkrebs ausweiten.

Fortschritte in der Behandlung: Hoffnung für Betroffene
Die Behandlung von Lungenkrebs hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neben Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie bieten gezielte Therapien, die auf genetische Mutationen wie EGFR abzielen, neue Hoffnung. Diese Medikamente blockieren gezielt das Wachstum von Tumorzellen und können die Überlebenszeit der Patienten erheblich verlängern.

Dr. Alexander Drilon, Thoraxonkologe am Memorial Sloan Kettering Cancer Center, erklärt: „Gezielte Therapien haben das Potenzial, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten mit genetischen Mutationen erheblich zu verbessern.“ Dennoch bleibt die Notwendigkeit für weitere Forschung, um die Ursachen und besten Behandlungsstrategien für Lungenkrebs bei Nichtrauchern zu verstehen.

Susan Wojcicki: Ein Aufruf zum Handeln
In ihrem letzten Blogbeitrag schrieb Susan Wojcicki: „Das Leben ist unvorhersehbar, aber es gibt so viel Schönheit im Alltag. Mein Ziel ist es, den Moment zu genießen und für ein besseres Verständnis und Heilung dieser Krankheit zu kämpfen.“ Diese Worte sind ein kraftvoller Aufruf, die Aufmerksamkeit auf Lungenkrebs zu lenken und Veränderungen herbeizuführen.

Ihr Vermächtnis inspiriert nicht nur Frauen wie Jhalene Mundin und Kara, sondern auch die medizinische Gemeinschaft und die Gesellschaft insgesamt, mehr für die Prävention, Forschung und Behandlung von Lungenkrebs zu tun. Es ist eine Erinnerung daran, dass jeder Schritt in Richtung besserer Aufklärung und Forschung Leben retten kann.

Informationsquelle: who . int