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Hantavirus-Gefahr in den USA: Betsy Arakawa, Ehefrau von Gene Hackman stirbt an seltener Infektion

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Tragischer Verlust: Betsy Arakawa, Ehefrau von Gene Hackman, stirbt an Hantavirus-Infektion
Die Ehefrau des Oscar-prämierten Schauspielers Gene Hackman, Betsy Arakawa, ist im vergangenen Monat in ihrem gemeinsamen Zuhause in New Mexico an den Folgen einer Hantavirus-Infektion verstorben. Gesundheitsbehörden bestätigten die Todesursache am Freitag und nutzten die Gelegenheit, um erneut vor den Risiken dieses seltenen, aber gefährlichen Virus zu warnen.

Was ist das Hantavirus und wie erfolgt die Übertragung?
Ein Virus, das von Nagetieren verbreitet wird
Das Hantavirus wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern gelangt über Nagetiere – insbesondere die Hirschmaus (deer mouse) – in die Umwelt. Menschen infizieren sich meist dann, wenn sie mit Urin, Kot oder Speichel infizierter Mäuse in Kontakt kommen oder feine Partikel dieser Ausscheidungen einatmen.

Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) kann das Virus in Nord- und Südamerika das Hantavirus-Pulmonal-Syndrom (HPS) auslösen – eine seltene, aber oft tödliche Erkrankung, die vor allem die Lunge betrifft.
✔ Hauptübertragungsweg: Aufgewirbelter Staub mit Nagetierausscheidungen
✔ Keine Übertragung von Mensch zu Mensch
✔ Höchste Infektionsrate im Südwesten der USA, insbesondere in New Mexico

Experten warnen davor, dass das Virus oft unterschätzt wird, obwohl es in einigen Regionen der USA regelmäßig Todesfälle verursacht.

New Mexico: Ein Hantavirus-Hotspot mit hoher Sterblichkeitsrate
HPS-Fälle in den USA und die besondere Gefährdung in New Mexico
Seit das Virus erstmals in den 1990er Jahren identifiziert wurde, wurden zwischen 1993 und 2022 insgesamt 834 Fälle von Hantavirus-Pulmonal-Syndrom (HPS) in den USA registriert. Ein Großteil dieser Fälle trat in den westlichen Bundesstaaten auf, mit New Mexico als dem am stärksten betroffenen Gebiet.
📌 Höchste Infektionsrate: New Mexico meldet mehr Fälle als jeder andere US-Bundesstaat
📌 Hohe Sterblichkeitsrate: Rund 41 % der Erkrankten in New Mexico sterben an HPS
📌 Häufigste Virusvariante im Südwesten: Sin-Nombre-Virus

Dr. William Schaffner, Infektionsexperte am Vanderbilt University Medical Center, erklärt, dass die Region durch ihre klimatischen Bedingungen und die große Nagerpopulation besonders anfällig für das Virus ist.

Symptome und Verlauf: Warum HPS so gefährlich ist
Erste Anzeichen können täuschen
Das Heimtückische am Hantavirus-Pulmonal-Syndrom ist, dass die ersten Symptome oft harmlos erscheinen und mit einer Grippe oder anderen Atemwegserkrankungen verwechselt werden können.
✔ Erste Symptome (bis zu 2 Monate nach Infektion): Müdigkeit, Fieber, Muskelschmerzen
✔ Weitere Symptome: Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Übelkeit
✔ Gefährliche Phase: Nach wenigen Tagen entwickeln sich Husten und schwere Atemnot

Dr. Heather Jarrell, leitende Gerichtsmedizinerin von New Mexico, beschreibt den Krankheitsverlauf als äußerst heimtückisch. Nach einer 3- bis 6-tägigen Phase grippeähnlicher Symptome kann es plötzlich zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung kommen, bei der sich Flüssigkeit in den Lungen ansammelt.

„In diesem Stadium kann der Zustand der Patienten extrem schnell eskalieren. Ohne medizinische Behandlung kann ein schwerer Verlauf innerhalb von 24 bis 48 Stunden tödlich enden.“

Da viele Symptome anderen Erkrankungen ähneln, ist es entscheidend, dass Ärzte eine mögliche Hantavirus-Exposition in Betracht ziehen, insbesondere bei Patienten, die sich kürzlich in Regionen mit hohem Risiko aufgehalten haben.

Behandlungsmöglichkeiten: Warum es keine gezielte Therapie gibt
Medizinische Versorgung kann Leben retten – aber keine Heilung garantieren
Aktuell gibt es keine spezifische antivirale Behandlung gegen das Hantavirus, bestätigt die CDC. Die einzige Möglichkeit, die Überlebenschancen zu verbessern, besteht in intensiver medizinischer Betreuung:
✔ Sauerstoffzufuhr: Atemnot und Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge erfordern oft eine künstliche Beatmung
✔ Flüssigkeitsmanagement: Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts zur Stabilisierung der Organe
✔ Symptomatische Behandlung: Linderung von Fieber, Schmerzen und Atemproblemen

Dr. Schaffner weist darauf hin, dass Ärzte im Südwesten der USA mit dieser Erkrankung vertraut sind, aber dass die Behandlung rein unterstützend ist.

Wie man sich vor einer Infektion schützen kann
Risikovermeidung durch Vorsichtsmaßnahmen
Da das Virus durch Nagetierausscheidungen in die Luft gelangt, ist die wichtigste Schutzmaßnahme, den Kontakt mit Nagern zu vermeiden und beim Reinigen potenziell kontaminierter Bereiche besonders vorsichtig zu sein.
✔ Lebensräume von Nagetieren meiden: Häuser, Garagen und Vorratsräume regelmäßig kontrollieren
✔ Sichere Reinigung: Keine trockene Säuberung (Kehren, Staubsaugen), stattdessen feuchtes Wischen mit Desinfektionsmittel
✔ Schutzkleidung tragen: Handschuhe und Atemschutzmaske beim Umgang mit möglichen Nagerhinterlassenschaften

Experten warnen davor, dass viele Menschen die Risiken unterschätzen. „Wer aufgewirbelten Staub einatmet, kann sich infizieren, ohne dass direkter Kontakt mit Nagetieren besteht“, erklärt Schaffner.

Die CDC empfiehlt, bei Verdacht auf eine Infektion sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da die Krankheit sehr schnell fortschreiten kann.

Fazit: Hantavirus bleibt eine tödliche Gefahr – Prävention ist der beste Schutz
Der tragische Tod von Betsy Arakawa macht erneut deutlich, dass das Hantavirus-Pulmonal-Syndrom eine ernstzunehmende Bedrohung ist, insbesondere in New Mexico und anderen Teilen des Südwestens der USA.
✔ New Mexico hat die höchste Anzahl an Hantavirus-Fällen in den USA
✔ Die Sterblichkeitsrate liegt bei 41 %, da keine spezifische Therapie existiert
✔ Frühe Symptome ähneln einer Grippe, was die Diagnose erschwert
✔ Prävention durch Schutz vor Nagetieren ist die beste Möglichkeit, eine Infektion zu verhindern

Gesundheitsbehörden rufen zur Sensibilisierung und Vorsicht auf, um weitere Todesfälle zu vermeiden. Das Hantavirus ist keine schnell übertragbare Seuche, doch seine potenziell tödlichen Auswirkungen machen es zu einer ernstzunehmenden Gefahr für Menschen, die in betroffenen Regionen leben oder reisen.

Informationsquelle: who . int