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Erster Fall von Clade 1b Mpox in Großbritannien: Risiken, Schutzmaßnahmen und internationale Perspektiven

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Erster Fall von Clade 1b Mpox in Großbritannien: Risiken und Schutzmaßnahmen
Gesundheitsbehörden in Großbritannien haben kürzlich den ersten Fall von Clade 1b Mpox bestätigt. Dieses Virus, das erstmals vor etwa einem Jahr in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) entdeckt wurde, ist in den letzten Monaten überwiegend in afrikanischen Ländern aufgetreten. Seit Januar 2024 wurden laut CDC rund 1.000 Todesfälle bei etwa 33.000 Verdachtsfällen in der DRC verzeichnet. Die rasche Ausbreitung des Virus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im August 2024 dazu veranlasst, eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite zu erklären.

Was ist Clade 1b Mpox und wie unterscheidet es sich?
Mpox, früher als Affenpocken bekannt, ist eine Virusinfektion, die sich durch engen Kontakt zwischen Personen sowie durch kontaminierte Oberflächen und Materialien wie Bettwäsche oder durch infizierte Tiere verbreitet. Es gibt zwei Hauptvarianten des Virus: Clade 1 und Clade 2. Clade 2 wurde erstmals 2022 in Großbritannien gemeldet und führte zu einem größeren Ausbruch, der 2022-2023 große Aufmerksamkeit erhielt. Im Gegensatz dazu ist Clade 1, insbesondere der Untertyp 1b, bis vor Kurzem hauptsächlich in afrikanischen Ländern, vor allem in der DRC, verbreitet gewesen.

Clade 1b Mpox wird hauptsächlich durch engen körperlichen Kontakt zwischen Erwachsenen, oft durch intime oder sexuelle Interaktionen, übertragen. Ein weiterer Subtyp, Clade 1a, betrifft vor allem Kinder in der DRC und zeigt, dass das Virus unterschiedliche Altersgruppen auf verschiedene Weise infizieren kann. Die Schwere der Symptome bei Clade 1b ist laut Experten wie Professor Azra Ghani und Dr. Lilith Whittles vom Imperial College London noch nicht vollständig geklärt und könnte stark von Faktoren wie Alter, allgemeinem Gesundheitszustand und Zugang zu medizinischer Versorgung abhängen.

Verbreitung von Clade 1b: Eine wachsende globale Herausforderung
Im August 2024 erklärte die WHO die internationale gesundheitliche Notlage aufgrund der schnellen Verbreitung von Clade 1b Mpox in der DRC und anderen afrikanischen Ländern. Seither wurden auch außerhalb Afrikas erste Fälle gemeldet, darunter in Schweden, Deutschland, Indien und jüngst in Großbritannien. Die Infektionen in Schweden und Großbritannien wurden bei Menschen diagnostiziert, die kürzlich afrikanische Länder bereist hatten, in denen das Virus aktiv zirkuliert. Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) könnten in den kommenden Monaten weitere importierte Fälle auftreten, insbesondere durch Reisende.

In Großbritannien wurde der aktuelle Fall durch einen PCR-Test identifiziert. Professor Paul Hunter von der University of East Anglia weist darauf hin, dass es oft schwierig ist, Clade 1b von Clade 2b zu unterscheiden, da die beiden Stämme ähnliche Symptome hervorrufen und eine eindeutige Unterscheidung meist nur durch genetische Sequenzierung möglich ist. Dies könnte zu Herausforderungen bei der Diagnose und dem Management der Infektionen führen.

Risiko für die britische Öffentlichkeit: Wie gefährlich ist Clade 1b?
Trotz des Nachweises eines Clade 1b-Falls in Großbritannien schätzen die Gesundheitsbehörden das allgemeine Risiko für die breite Öffentlichkeit als gering ein. Dr. Hunter erklärt, dass Clade 1b sich in ähnlichen sozialen und sexuellen Netzwerken verbreiten könnte wie Clade 2b, was die Infektionen auf bestimmte Personengruppen begrenzen könnte. Die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen Ausbruchs wie bei Clade 2b wird aufgrund der verfügbaren Impfstoffe als gering angesehen.

Menschen, die bereits gegen Clade 2b geimpft sind oder eine Infektion mit diesem Stamm durchgemacht haben, sollten auch gegen Clade 1b eine gewisse Immunität besitzen. Es gibt zwei zugelassene Impfstoffe, MVA-BN und LC16, die ursprünglich für Pocken entwickelt wurden und sich gegen Mpox als wirksam erwiesen haben. Diese Impfstoffe basieren auf abgeschwächten Orthopockenviren und bieten laut Experten starken Schutz.

Begrenzte Impfstoffverfügbarkeit: Eine Herausforderung für die Bekämpfung
Obwohl die Impfstoffe MVA-BN und LC16 gegen Mpox zugelassen sind, könnte die begrenzte Verfügbarkeit dieser Impfstoffe die Eindämmung von Clade 1b erschweren. Dr. Albarnaz, ein Experte für Infektionskrankheiten, weist darauf hin, dass die begrenzte Impfstoffversorgung eine erhebliche Hürde für die öffentliche Gesundheit darstellt und die Kontrolle von Mpox-Fällen in betroffenen Regionen behindern könnte. Er betont, dass eine weltweite Zusammenarbeit notwendig ist, um die Impfstoffproduktion und Verteilung zu steigern und so eine angemessene Versorgung sicherzustellen.

Professor Ghani und Dr. Whittles sind jedoch optimistisch, dass die bisherigen Erfolge der Impfstoffe gegen Clade 2b darauf hindeuten, dass auch Clade 1b wirksam bekämpft werden kann. Der Erfolg der Impfstoffe könnte dabei helfen, die Ausbreitung des Virus in Ländern wie Großbritannien einzudämmen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Schutzmaßnahmen und Empfehlungen für die Bevölkerung
Da Clade 1b hauptsächlich durch engen körperlichen Kontakt übertragen wird, empfehlen Gesundheitsbehörden, vorsichtig zu sein und das Risiko durch Schutzmaßnahmen zu minimieren. Zu den allgemeinen Empfehlungen gehören die Vermeidung enger Kontakte mit infizierten Personen, das gründliche Händewaschen und die Hygiene bei der Nutzung von gemeinsam verwendeten Gegenständen. Es ist wichtig, auf Symptome zu achten und im Verdachtsfall medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Personen, die in Risikogebiete reisen oder engen Kontakt mit infizierten Personen hatten, sollten besonders wachsam sein und Schutzmaßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Übertragung zu verringern. Die Nutzung von persönlichen Schutzmitteln, regelmäßige Handhygiene und das Vermeiden von gemeinsamen Oberflächen und Materialien kann das Infektionsrisiko weiter senken.

Ausblick: Wie kann Clade 1b in Zukunft eingedämmt werden?
Der aktuelle Fall von Clade 1b Mpox in Großbritannien zeigt, dass das Virus nicht länger auf die afrikanischen Länder beschränkt ist. Die internationalen Gesundheitsbehörden müssen möglicherweise zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um eine weltweite Ausbreitung zu verhindern. Dazu gehören verstärkte Screening-Verfahren bei internationalen Reisen, gezielte Impfkampagnen und die Förderung von Forschung zur Entwicklung neuer Impfstoffe und Behandlungen.

Langfristig könnten präventive Maßnahmen und ein besserer Zugang zu Impfstoffen helfen, die Ausbreitung von Mpox weiter einzudämmen. Zudem könnte eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zur Überwachung und Eindämmung des Virus beitragen, um die öffentliche Gesundheit weltweit zu schützen.

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