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Die Auswirkungen von Bauchfett auf das Gehirn: Wie viszerales Fett das Alzheimer-Risiko steigert

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Die Auswirkungen von Bauchfett auf das Gehirn und das Risiko für Alzheimer
Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass mit zunehmendem Bauchumfang auch die Gehirnstrukturen schrumpfen können, die für das Gedächtnis zuständig sind. Diese Veränderungen können schon in den 40ern und 50ern auftreten – weit vor der sichtbaren kognitiven Beeinträchtigung. Besonders besorgniserregend ist das frühzeitige Auftreten von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Verwicklungen, die zu den ersten Anzeichen gehören, dass das Gehirn möglicherweise auf dem Weg zu Alzheimer ist. Beta-Amyloid-Plaques erscheinen meist zuerst, während Tau-Verwicklungen später im Krankheitsverlauf auftreten.

Der Zusammenhang zwischen Bauchfett und Gehirnschäden
In der aktuellen Studie, die von Dr. Cyrus Raji und seinem Team durchgeführt wurde, fanden die Forscher heraus, dass das Gehirn von Menschen mit mehr Bauchfett schlechter durchblutet ist und dass die Schrumpfung von Gehirnarealen, insbesondere des Hippocampus, beobachtet werden kann. Der Hippocampus ist für Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten verantwortlich, und eine Schrumpfung dieses Bereichs wird als einer der Hauptindikatoren für Alzheimer angesehen. „Je mehr Amyloid oder Tau im Gehirn vorhanden sind, desto schwerwiegender wird der Schaden“, erklärte Dr. Raji. Er stellte fest, dass die verminderte Durchblutung des Gehirns ein entscheidender Faktor für die zunehmende Schrumpfung der Gehirnstrukturen ist.

Das Wachstum der Fettleibigkeit als globales Gesundheitsproblem
Die Fettleibigkeit ist weltweit zu einer wachsenden Gesundheitsbedrohung geworden, und die World Health Organization schätzt, dass in den nächsten zehn Jahren mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung von Übergewicht oder Adipositas betroffen sein wird. In den USA, wo 2050 fast 260 Millionen Menschen von Übergewicht oder Fettleibigkeit betroffen sein könnten, ist das Problem besonders gravierend. Dr. Raji wies darauf hin, dass Übergewicht, insbesondere viszerales Fett, das tief im Bauchbereich angesammelt wird, ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Alzheimer ist – ein Risiko, das oft schon in den 40er- oder 50er-Jahren beginnt, auch wenn die Symptome der Krankheit in der Regel erst viel später, in den 60ern oder 70ern, auftreten.

Viszerales Fett als Schlüsselursache für Entzündungen und Gehirnatrophie
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Studie war die Entdeckung, dass viszerales Fett, also das tiefliegende Bauchfett, mit Entzündungen im Körper und der Ansammlung von Amyloid im Gehirn in Verbindung steht. Dieses viszerale Fett umgibt wichtige Organe und ist nicht nur für die Entzündungen verantwortlich, sondern hat auch eine hormonell aktivere Rolle als das subkutane Fett, das direkt unter der Haut liegt. Dr. Raji erklärte, dass viszerales Fett mehr Blutfluss erhält und mehr Insulinresistenz verursacht als subkutanes Fett. Dies trägt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit bei, dass Personen mit höherem viszeralen Fettgehalt auch ein höheres Risiko für die Entwicklung von Alzheihaben.

Die Frühwarnzeichen von Alzheimer: Tau-Verwicklungen und Amyloid-Plaques
Ein wesentlicher Teil der Forschung war der Zusammenhang zwischen viszeralem Fett und der Entstehung von Tau-Verwicklungen und Amyloid-Plaques im Gehirn. Durch hochmoderne Bildgebungsverfahren, wie PET-Scans, konnten die Forscher nachweisen, dass mit zunehmendem viszeralen Fett auch die Mengen an Tau und Amyloid im Gehirn steigen. Diese Veränderungen sind frühe Anzeichen für Alzheimer, die oft Jahrzehnte vor den ersten kognitiven Symptomen auftreten.

Empfehlungen zur Bekämpfung von Bauchfett und Alzheimer-Risiken
Die gute Nachricht ist, dass es wirksame Methoden gibt, um viszerales Fett zu reduzieren und das Risiko für Alzheimer zu verringern. Dr. Richard Isaacson, ein führender Neurologe, empfiehlt, den Fokus nicht nur auf das Körpergewicht, sondern auch auf die Körperzusammensetzung zu legen. Eine einfache Möglichkeit, dies zu tun, ist die Verwendung einer biomedizinischen Waage oder eine jährliche DEXA-Untersuchung, die auch die Knochendichte misst.

Bewegung ist ebenfalls entscheidend, aber dabei kommt es auf die richtige Art des Trainings an. „Es geht nicht darum, härter zu trainieren, sondern smarter. Ich empfehle regelmäßige Spaziergänge von mindestens 45 bis 60 Minuten zwei- bis dreimal pro Woche, um den Körper in den ‚Fettverbrennungsmodus‘ zu versetzen“, erklärte Isaacson.

Auch das Krafttraining spielt eine wichtige Rolle. „Je mehr Muskelmasse eine Person hat, desto höher ist ihr Stoffwechsel und desto besser kann sie über den Tag verteilt Fett abbauen“, so Isaacson. Wer wenig Muskelmasse hat, sollte versuchen, mindestens zweimal pro Woche 30 Minuten Krafttraining zu absolvieren und ausreichend Protein zu sich zu nehmen.

Fazit: Frühe Interventionen können entscheidend sein
Die Forschungsergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, sich bereits in den 40ern und 50ern mit Übergewicht und viszeralem Fett auseinanderzusetzen. Diese frühen Interventionen können nicht nur das Risiko für Alzheimer senken, sondern auch die allgemeine Lebensqualität verbessern. Die Studie zeigt klar, dass Bauchfett nicht nur das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielen kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig Maßnahmen zur Reduzierung von Bauchfett zu ergreifen und den Fokus auf eine gesunde Lebensweise zu legen.

Informationsquelle: who . int