Start Geschichte der Allergien Der Vulkan der Zivilisation und die Allergien – wichtige Information

Der Vulkan der Zivilisation und die Allergien – wichtige Information

1923

Der Vulkan der Zivilisation und die Allergien
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts lebten viele moderne Bevölkerungen in einer allergenen Welt, die durch dramatische Veränderungen der Umwelt, der Lebensstile, der Kultur und des Handels entstanden war, konstatierten Allergologen. Die Industriegesellschaft hatte Risiken für Gesundheit und Lebensdauer ansteigen lassen, auch die Gefährdung durch Staub, Pollen, Schadstoffe, Insekten, Tiere, Chemikalien und Arznei- und Nahrungsmittel, die schwere und manchmal tödliche allergische Reaktionen auszulösen konnten. Diese Bedrohung durch eine über die moderne Gesellschaft niedergehende Allergielawine war wohl real.

Im späten 20. Jahrhundert beschrieb die Fach- und Tagespresse immer mehr neue allergiefördernde Substanzen: Es gab Patienten, die auf Erdnüsse, Früchte, verschiedene Seifeninhaltsstoffe, Reinigungsmittel und Shampoos, Anästhetika und Antibiotika und sogar auf Körperflüssigkeiten wie Sperma allergisch waren. Einige Zeitungsberichte behaupteten sogar, manche Menschen würden bizarre Allergien gegen Strom und Sonnenlicht aufweisen. Und allergische Krankheiten befielen verschiedene Organe anders als bisher, was das Auftreten bestimmter Formen von durch Kontaktlinsen immunologisch übertragener Konjunktivitis belegte.

Ebenso wie die Anzahl potenzieller Allergene vermehrte sich auch die Häufigkeit, Intensität und Kompliziertheit allergischer Reaktionen. 1979 war lediglich über zwei Fälle von Latexallergie in medizinischen Fachzeitschriften berichtet worden. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts war jedoch die Allergie gegen Latex aus Naturkautschuk, die sowohl Dermatitis als auch Asthma verursachen konnte, nicht nur ein anerkanntes Arbeitplatzproblem für Sanitäter, die Gummihandschuhe benutzten, sondern sie trat auch unter Kindern und Erwachsenen auf, die versehentlich mit Latex in Spielzeugen, Kleidungsstücken, Ballons und Handgriffen von Squashschlägern in Kontakt gekommen waren. Das führte in einigen Ländern schließlich zur Gründung von Latexallergie- Selbsthilfegruppen. Bezeichnenderweise trat die Überempfindlichkeit gegen Latex auch in Form des „Latexfruchtsyndroms“ auf, bei dem Patienten Kreuzreaktionen auf Latexproteine und die bestimmter Nahrungsmittel, insbesondere von Bananen, Avocados und Kastanien, aufwiesen.

Noch konkreter wurde die Latexallergie mit allergischen Reaktionen auf Kiwis, die zum ersten Mal in den 1960er-Jahren in britischen und amerikanischen Supermärkten als Luxusartikel angeboten wurden und die in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zunehmend zu schweren allergischen Reaktionen führten, in Verbindung gebracht.

Dass allergische Reaktionen immer häufiger und auch heftiger auftraten, beeinflusste nachweislich die Selbstwahrnehmung von Patienten. Laut einer 2004 von Asthma UK durchgeführten Erhebung, fühlten sich Patienten mit Asthma oft, als ob sie auf „Messers Schneide“ leben würden, immer in der Angst, der nächste Atemnotanfall könnte ihr letzter sein. Oder, wie es einer der Befragten formulierte: „Ich fühle mich, als ob ich auf einer Zeitbombe sitze, und wenn ich einen schlimmen Anfall habe, frage ich mich: ,Wird der dich jetzt umbringen?

Ungeachtet der Realität der Erfahrungen und der Ängste von Patienten, fragten sich einige Autoren, ob das globale Gedeihen und Schlimmerwerden von Allergien in der Nachkriegszeit auf einer epidemiologischen Ebene nun eine biologische Tatsache oder eine durch die ausgedehnte Medienberichterstattung hervorgerufene Illusion wäre. Der Nachweis ist schwierig. So bestanden bereits Berichte im späten 20. Jahrhunderts darauf, dass die Menge an Allergenen und die Allergiehäufigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg spektakulär angestiegen wären. Andererseits lassen Artikel und Ratgeber aus der Zwischenkriegszeit und den unmittelbaren Nachkriegsjahren darauf schließen, dass frühere Generationen von Allergologen nicht nur eine Reihe mutmaßlicher Allergene bereits erkannt, sondern auch schon geltend gemacht hatten, die rasante Zunahme medizinischer Berichte und das große Medieninteresse an Allergien würden eine beträchtliche Anzahl westlicher Bevölkerungen plagen. Klar ist jedoch, dass im späten 20. Jahrhundert die meisten Fälle von Heuschnupfen, Ekzemen und Asthma, ungeachtet der sporadischen Reaktionen auf exotische Substanzen, von einer geringen Anzahl vertrauter Allergene ausgelöst wurden, nämlich von Pollen, Hausstaub, Tieren und bestimmten Nahrungsmitteln.

Nicht auszuschließen daher, dass die globale Allergie-Epidemie – von Allergologen und Epidemiologen sorgfältig bestimmt, von den Medien reißerisch enthüllt sowie von Patienten und nationalen und internationalen Gesundheitsorganisationen mit großer Sorge betrachtet – in gewisser Hinsicht ein Hirngespinst war. Wie Ulrich Beck in den 1980er-Jahren hervorgehoben hat, können Gesundheitsrisiken sowohl „wirklich als auch unwirklich“ sein, da sie nicht nur vom Wissen um die Vergangenheit, sondern auch von der Angst vor der Zukunft geformt werden. Die moderne Risikogesellschaft wäre daher „eine katastrophale Gesellschaft“, in der „der Ausnahmezustand zum Normalzustand zu werden“ drohe und in der die Einschätzung des Risikos zum größten Teil von den „projizierten Gefährdungen der Zukunft“ geformt würden. Wie Beck folgert, dienten die weitverbreiteten und hartnäckigen Ängste, der zivilisatorische Vulkan könne kurz vor dem Ausbruch stehen und eine Plage von allergischen Krankheiten, Krebserkrankungen und anderen Leiden über den Bewohnern der modernen Welt niedergehen lassen, gleichzeitig zur Förderung der öffentlichen Wahrnehmung von neuen Gesundheitsgefahren und der Ausarbeitung nationaler und globaler Strategien zur Risikoreduzierung. Mit Worten, in denen wachsende Ängste von Asthmapatienten ebenso nachhallen wie der Ruf der Öffentlichkeit nach Reformen des Gesundheitssystems, warnt Beck, dass „die Zeitbombe tickt. In diesem Sinne meinen Risiken eine Zukunft, die es zu verhindern gilt.“

Becks Äußerungen verdeutlichen, dass man die Sorge vor einer die Welt verwüstenden Allergie-Pandemie Ende des 20. Jahrhunderts einerseits so verstehen könne, dass die westliche Zivilisation neuartige Allergene hervorbringe und verbreite. Andererseits spiegelt sich darin auch die zeittypische Konzentration auf Risikoeinschätzungen und damit verbundene Befürchtungen, die moderne Zivilisation hätte zu unbekannten, wenn auch vermeidbaren Gefährdungen von Umwelt und Volksgesundheit geführt. Auseinadersetzungen zur Ätiologie und ökologischen Bedeutung des Totalallergie-Syndroms verdeutlichten den tieferen Sinn wachsender Ängste vor der Verbreitung von Allergien sowie das Ausmaß öffentlicher Bestürzung angesichts der durch moderne Konsumkultur hervorgerufenen Umweltrisiken. Dabei handelte es sich um ein neuartiges klinisches Leiden, das in embryonischer Form erstmals in den Nachkriegsjahren aufgetaucht war, dem aber erst in den frühen 1980er-Jahren ausführlichere medizinische und mediale Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Mitte des 20. Jahrhunderts war man zu der Ansicht gelangt, dass verschiedene uneindeutige lokale und systemische Symptome von zuvor verborgenen oder nicht vermuteten Allergien ausgelöst werden könnten. Daher, so hatte Warren Vaughan in den 1930er-Jahren argumentiert, könnte man eine Reihe von unspezifischen Krankheitssymptomen wie Kopfschmerzen oder Erschöpfung „kleinere Allergie“ nennen. In den 1950er- und 60er-Jahren weiteten amerikanische Allergologen und Kinderärzte diese Vorstellung aus und erwogen die Möglichkeit eines gesonderten Allergiesyndroms, das generell häufiger bei Frauen anzutreffen, aber nicht mit nervöser Erschöpfung zu verwechseln wäre. So hat zum Beispiel Claude Frazier 1963 verlauten lassen, „das allergische Spannungs-Erschöpfungs-Syndrom ist auch eine systemische Allergieäußerung und kann in der Tat ein Syndrom sein und durch eine Magen- Darm-Reaktion hauptsächlich auf Nahrungsmittel oder Medikamente oder ein Inhalationsspray hervorgerufen werden“. Fraziers Vorstellung eines nicht organspezifischen Allergiesyndroms, das von chronischer Erschöpfung gekennzeichnet wäre und insbesondere von der modernen Ernährung ausgelöst würde, interessierte die Nahrungsmittelallergologen und klinischen Ökologen sehr.

Diese hatten seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine große Anzahl von Symptomen beschrieben, die von vormals nicht wahrnehmbaren Lebensmittel-Überempfindlichkeiten ausgelöst worden sein konnten.

ln den frühen 1980er-Jahren, zu genau der Zeit, als Aids Öffentlichkeit, Ärzteschaft und Politiker beunruhigte, erschienen sowohl in der Fach- als auch in der Tagespresse erstmals Berichte über bösartige systemische Reaktionen auf die westliche Umwelt. Zeitschriften, Zeitungen und Magazine berichteten immer häufiger über die Notlage bestimmter Patienten, oft Frauen aus der Mittelschicht, die überempfindlich oder allergisch auf mehrere Elemente der modernen industriellen Umwelt zu reagieren schienen. Bei anfälligen Patienten konnte der Kontakt mit Chemikalien und Schadstoffen in der Stadt, am Arbeitsplatz oder zu Hause Symptome wie heftige Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, geistiges Abgespannt sein, lebensbedrohliche Herz- und Atemwegskollapse oder schwere psychologische Störungen auslösen. Das Leiden wurde wahlweise als Totalallergie-Syndrom, multiple Chemikalienüberempfindlichkeit, Umweltkrankheit oder Krankheit des 20. Jahrhunderts bezeichnet, Ausdrücke, die eine eskalierende Besorgnis von Umweltschützern vor Gefahren der späten Moderne, verbreitet durch stoffliche Bestandteile und gesellschaftliches Denken, spiegelten.

Auch wenn das klinische Interesse wahrscheinlich unter nordamerikanischen klinischen Ökologen und Allergologen am größten war, waren die ersten „berühmten Opfer“ des Totalallergie-Syndroms, denen 1982 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zuteil wurde, zwei junge Botinnen, Sheila Rossall und Amanda Strang. Zeitungsberichte enthüllten, dass sowohl Rossall als auch Strang Anzeichen von Überempfindlichkeiten auf gewöhnliche Nahrungsmittel und Chemikalien aufweisen würden (z. B. Chlor, Erdöl, Nylon, Plastik und Tinte) und dass beide Frauen ihren Zustand zu lindern versuchten, indem sie sich in speziell vorbereitete, sterile Umgebungen begaben.

In den folgenden Jahren beschrieben klinische Ökologen, Allergologen und Journalisten weitere Fälle des Totalallergie-Syndroms, aber auch sporadische Beispiele dessen, was man für verwandte Anzeichen umweltbedingter Anfälligkeit hielt: Kinder, die offenbar „auf nahezu jedes Nahrungsmittel allergisch“ reagierten, oder Arbeiter, die am „Sickbuilding-Syndrom“ litten.

Seit dem ersten Auftreten des neuen Syndroms hatten klinische Ökologen behauptet, multiple Überempfindlichkeiten gegen Chemikalien würden eine Art allergische Krankheit darstellen, bei der diverse und oft unspezifische Symptome durch spezifische immunologische Reaktionen auf geschluckte oder eingeatmete Umweltsubstanzen ausgelöst würden. Dennoch wurde die biologische Existenz des Totalallergie-Syndroms selbst dann noch systematisch von der konventionellen Medizin angezweifelt, als die immunologischen Parameter des Leidens längst bestimmt worden waren. Im Oktober 1982, als Sheila Rossall nach einer zweijährigen Behandlung in einer Allergieklinik in Dallas nach Hause flog, bestritten Allergologen, die auf einer internationalen Konferenz in London zusammenkamen, die Möglichkeit, dass irgendwer gegen das 20. Jahrhundert allergisch sein könnte. Einem Redner zufolge war das „Blödsinn, amerikanischer Blödsinn“. Spätere Artikel kritisieren nicht nur scharf die Vorstellung von umweltbedingten Krankheiten, sondern unterstellten auch, dass Fälle multipler Überempfindlichkeit gegen Chemikalien wohl eher von psychologischen Störungen oder bestimmten psychiatrischen Leiden verursacht würden als durch nachweis- oder messbare immunologische Vorgänge.

Die Unsicherheiten bei der Diagnose und berufliche Uneinigkeiten über die Ätiologie und Pathogenese des Totalallergie-Syndroms wurden von den Medien unbarmherzig veröffentlicht. Im Fernsehen wurden sowohl konventionelle als auch alternative Berichte über Chemikalienüberempfindlichkeiten infrage gestellt und als das Totalallergie- Syndrom 1982 zum ersten Mal auftauchte, machten sich Karikaturen sofort darüber lustig und nutzten es als geeignetes Mittel zu gesellschaftlicher Stellungnahme oder politischer Satire. In seinem Film Safe, der als eine „bedrückende Umwelthorrorgeschichte“ über die physischen und psychischen Traumata einer an Chemikalienüberempfindlichkeiten leidenden amerikanischen Frau aus der Mittelschicht angekündigt wurde, kritisierte Todd Haynes 1996 nicht nur das Versagen der modernen Gesellschaft und konventioneller Medizin, sich den existenziellen Problemen dieser Patienten zu widmen, sondern prangerte auch die alternativen Heilmethoden an. Diese würden dem individuellen Streben nach Gesundheit und Glück den Vorzug vor kollektivem gesellschaftlichem Handeln, dass die Verschmutzung reduzieren und begrenzen oder den Niedergang der Umwelt wieder umkehren müsste, geben. Nach Matthew Gandys Meinung kommentierte Haynes’ Darstellung einer Chemikalienüberempfindlichkeit auch die Fixierung der Mittelschicht auf Ordnung und Sicherheit, auf weitverbreitete Ängste vor neuen Krankheiten wie Aids und auf das Verschwinden der politischen Linken in Amerika.

Trotz der Skepsis und manchmal auch offenen Feindseligkeit konventioneller Ärzte, Filmemacher und Karikaturisten, verteidigten klinische Ökologen und Umweltaktivisten nicht nur weiterhin die biologische und existenzielle Bedeutung des Totalallergie-Syndroms, sondern schrieben dem Leiden auch noch eine tiefer gehende ökologische Bedeutung zu. Für den Wissenschaftsautoren Peter Radetsky dienten Menschen mit Umweltkrankheiten als „warnende Vorhut vor dem, was dem Rest von uns passieren kann, wenn wir nicht aufpassen“. In einer Reihe von Fallgeschichten legte Radetsky dar, dass „sie gegen ihren Willen, einfach nur aufgrund ihrer ungewollten Anfälligkeit, zu Propheten geworden sind, die durch ihr Beispiel eine Gesellschaft warnen, in der die Industrie mit ihren unentbehrlichen Chemikalien und toxischen Abfallprodukten am Steuer sitzt“. Radetskys Warnung vor den Gesundheitsrisiken der Zukunft fand andernorts Widerhall. Für einen Leserbriefschreiber der New York Times stellte 1997 der Anstieg bestimmter Krebsarten unter Kindern die „Kehrseite der Freuden und des Luxus’ eines Daseins am Ende des 20. Jahrhunderts“ dar.

Im folgenden Jahr, in einem im New Yorker veröffentlichten Essay über Fettsucht, betonte Malcolm Gladwell auf ganz ähnliche Weise, dass im Verlauf der letzten 30 Jahre „die natürliche Beziehung zwischen unseren Körpern und unserer Umwelt – eine Beziehung, die über Jahrtausende entstand – aus dem Gleichgewicht geraten ist“, was zu neuen Epidemien und chronischen Krankheiten geführt hätte.

Obwohl einige Umweltschützer polemisch vorbrachten, dass die populären Klagen über die Verschlechterung der Umwelt, das ökologische Ungleichgewicht und die soziale Desintegration mehr Dichtung als Wahrheit enthielten, erhärteten steigende Raten von Allergien, Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes und Fettsucht den Verdacht, die moderne westliche Gesellschaft würde die Menschen krank machen. Neben der globalen Epidemie von Heuschnupfen, Asthma und Ekzemen stachelte insbesondere das Auftreten multipler Chemikalienüberempfindlichkeiten Ängste an, dass sogar offenkundige Triumphe der westlichen Zivilisation katastrophale Folgen haben könnten, die dazu führten, jene in Überfluss lebenden Klassen und Länder heimzusuchen, die einst die Hauptkonstrukteure dieser Erfolge gewesen sind. So hatten zwar verbesserte Hygienestandards und eine sauberere Umwelt, neue Therapien und das Wachstum der modernen Konsumgesellschaft in modernen westlichen Gesellschaften zum Niedergang von Infektionskrankheiten beigetragen und die Lebenserwartung steigen lassen, gleichzeitig aber drohten sie, unvorhersagbare Gesundheitsrisiken zu entfesseln.

Wie Rene Dubos 1961 angemerkt hatte, war die westliche Medizin an diesem paradoxen Prozess beteiligt: „Höchst unerwartet ist womöglich der Umstand, dass Medizin allein aufgrund ihrer Erfolge neue Gesundheitsprobleme schafft.“ Mit nur schlecht verhohlener Befriedigung nannte Ulrich Beck diesen selbstzerstörerischen Prozess den „Bumerang-Effekt“: „Die Akteure der Modernisierung selbst geraten nachdrücklich und sehr konkret in die Strudel der Gefahren, die sie auslösen und von denen sie profitieren.“ Zur Jahrtausendwende wurden von Allergien daher nicht nur die von modernen Industriegesellschaften hervorgebrachten, neuen weltweiten Gesundheitsrisiken unterstrichen, nein, sie wurden auch zu einem treffenden Symbol dessen, was viele alternative Ärzte, Ökologen und Umweltschützer für die entstehende Krise der Moderne hielten.