Blüte beim Cannabis Anbau
Es ist eigentlich unmöglich, das Geschlecht von Marihuanapflanzen zu erkennen, bevor sie zu blühen beginnen. Die männliche Pflanze ist normalerweise die größere und reift in drei bis fünf Monaten. Zwei Wochen vor dem Blühen wird sie sehr schnell wachsen (die Zwischenknoten verlängern sich), dann werden Sprößlinge mit Büscheln von kleinen, baumelnden, weißen, grünlichweißen, gelben oder purpurnen Blüten herauswachsen, welche von winzigen Seitenzweigen längs des Hauptstammes, von den Zweigen und von der Spitze des Hauptstammes herunterhängen. Wenn sie reif sind, öffnen sich die Blüten und ein gelber Staubbeutel streckt sich hervor und der Wind verstreut den Pollen.
Die weibliche Pflanze, obgleich kürzer, hat dichteres Zweigwerk und oft doppelt so viele Blätter wie die männliche. Ihre Blüte besteht aus einer zarten, flaumigweißen Narbe, welche sich wie ein V aufreckt, das sich an der Basis an einen Fruchtknoten anheftet, der aussieht wie eine winzige, grüne Schale. Wenn sie befruchtet wird, wird sich ein Samen in dem Fruchtknoten entwickeln. Wenn ihnen das Weiterwachsen ermöglicht wird, entwickeln sich die Blüten in Trauben oder “Zapfen”, die von kleinen, grünen Blättern durchsetzt sind, welche als Deckblätter bekannt sind. Die weibliche ist die begehrenswertere Pflanze für Marihuanazüchter, weil sie wesentlich mehr Blätter erzeugt und beträchtlich stärker ist als die männliche.
Normalerweise ist das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Marihuanapflanzen 1:1. Erbanlage und Umgebung beeinflussen das Geschlecht. Eine starke Lichtquelle, lange Photoperiode, Überfluß von Stickstoff in den frühen Wachstums-stufen und viel Platz zwischen den Pflanzen regt die Entwicklung weiblicher Pflanzen an. Allgemein schlechte Wachstumsbedingungen, wie schwaches Licht, wenig verfügbare Nährstoffe, kurze oder regellose Photoperiode, beengter Platz wird mehr männliche Pflanzen erzeugen.
männliche und weibliche Blütenteile in Vergrößerung
Drehung und gleichmäßiges Wachstum
Die Lichtstärke künstlichen Lichtes verringert sich stark, wenn der Abstand von der Lichtquelle wächst. Wenn du die Pflanzen nicht auf die gleiche Höhe bringst, werden die kürzeren Pflanzen weniger Licht empfangen und damit wesentlich langsamer wachsen als die großen. Dies macht die Sache kompliziert.
Eine Möglichkeit, ungleiches Wachstum auszugleichen ist, die Pflanzen auf eine Höhe zu bringen und das Lichtsystem an eine Angel parallel zur Höhe der Pflanzenspitzen zu hängen. Wenn einige deiner Pflanzen die anderen merklich überragen, schneide die wachsende Spitze auf die Höhe der anderen Pflanzen zurück. Es wird dir vom Gefühl her schwer fallen, aber es ist wichtig für die Gesundheit deiner Pflanzung. Die Spitze abzuschneiden verletzt deine Pflanzen nicht sondern regt die Seitenzweige zum Wachstum an. Wenn umgekehrt einige Pflanzen viel kürzer sind, hebe sie dadurch, dass du sie auf Milchkisten, Kannen oder Ziegelsteine stellst.
Junge Pflanzen, die etwa zwei Wochen alt sind, können zurückgeschnitten werden. Dies regt die Zweige zu frühem Wachstum an und wird schnell jeden verfügbaren horizontalen Raum ausfüllen. Es ist sehr hilfreich bei großen Töpfen, weil hier viel Platz zwischen jungen Pflanzen ist. Die Knospen von Zweigen können zurückgeschnitten werden um das Wachstum von mehr Zweigen anzuregen. Dies erzeugt eine kräftige, buschige Pflanze und beschafft ein unmittelbares Angebot von Grass. Übertreibe es nicht. Zu starkes Wegschneiden kann die Pflanzen veranlassen, sich als männliche zu entwickeln.
Die Wachstumsspitze der Pflanze (Spitzenzellen-Vermehrung) enthält einen Hemmstoff, der die Zweige (Seitenknospen) vom Wachsen abhält. Je weiter ein Nebenzweig von der Hauptknospe entfernt ist, umso geringer ist die Wirkung des Hemmstoffes. Dies ist der Grund, warum einige Pflanzenarten die Form eines Kegels oder die Gestalt eines Weihnachtsbaumes annehmen. Bei künstlichem Licht bekommen die unteren Zweige nicht genügend Licht, umso zu wachsen, wie sie vom Hemmstoff entfernt sind. Wenn die Spitze entfernt wird, ist die nächsthöchste Knospe der Erzeuger des Hemmstoffes.
Einige Züchter hassen es, die Spitze abzuschneiden. Sie wird der dickste und stärkste “Kegel” zur Erntezeit. Um die Spitze zu bewahren, prüfe die Höhe und Stärke der Bezweigung, binde die Spitze des Stammes in einem Bogen nieder und sichere sie mit Band oder Zwirn. Dies wird die Auswirkung des Hemmstoffes etwas neutralisieren und immer noch eine starke Wachstumsspitze beibehalten. Die Saite oder der Zwirn sollen nach einigen Tagen entfernt werden, damit der Stamm bei der Zu-wendung zur Lichtquelle nicht bricht.
Richte die Pflanzen in gleicher Höhe aus
Die Art und Menge des Lichtes, die durch eine Leuchtstoffröhre abgestrahlt wird, ist nicht auf der ganzen Länge der Röhre gleich, in der Mitte ist mehr Licht als an den Enden. Weibliche Pflanzen verlangen mehr Licht als männliche. Sie ist die stärkere Pflanze und ihr soll höchste Sorgfalt zuteil werden. Wenn die Pflanzen ihr Geschlecht zeigen, rücke die männlichen an das Ende des Systems und lasse die weiblichen in der Mitte der Lampen.
Krümme die Spitze des Hauptstammes und befestige sie vorsichtig mit Band oder Zwirn.
Photoperiode beim Cannabis Anbau
Viele Lebensvorgänge der Pflanzen werden durch die Menge und Art des Lichtes und die Länge der Photoperiode (Tageslänge) reguliert. Marihuana ist eine Pflanze für kurze Tage (lange Nächte). Die weibliche Pflanze erzeugt nur dann Blüten, wenn sie die Abnahme der Tageslänge spürt. Im Herbst ist der kürzere Tag das Signal zu blühen und Pflanzen für das nächste Jahr zu erzeugen, bevor der Winter kommt. Die männliche Blüte ist nicht von Wechseln in der Tageslänge abhängig. Sie blüht ohne Rücksicht auf die Tageslänge in drei bis fünf Monaten, je nach der Art.
Obgleich die Bezeichnung “kurzer Tag” lautet, ereignen sich die chemischen Reaktionen, die die Blüte überwachen, während der Nacht, wenn eine genügend lange und ununterbrochene Dunkelphase gewährt wird. Die Dunkelphase muh gleichmäßig und zum Schluss neun Stunden lang sein, damit die Chemikalien vollständig aufgebaut werden können. Durch das Wechseln der Lichtperiode auf zuletzt 13 Stunden pro Tag antworten die weiblichen Pflanzen durch reichliche Blüte in etwa zwei oder drei Wochen. Weibliche Pflanzen, die bei einer Tageslänge von 16 und mehr Stunden gezogen werden blühen zwar, aber spärlich und werden keine großen Blütentrauben erzeugen. Je länger die Photoperiode ist, umso stärker ist dieser Effekt.
Vor der Blüte wachsen die Blätter sehr schnell. Sobald die Blüte beginnt, braucht die Pflanze ihre Energie für die Blüte und die Blätter wachsen langsam. Mit diesem Wissen kannst du die Photoperiode für ein stetes Wachstum oder für Blüte und Ernte einrichten. Eine systematische Erzeugung von gleichmäßigem Wachstum fördert den Blattwuchs und damit ein ständiges Angebot von Grass. Du kannst das erste Grass, welches dir ein leichtes High oder mehr gibt, in etwa zwei Monaten ernten und du hast etwa 4 Monate lang eine konstante Menge guten Grasses. Ein System von 30 cm mal 120 cm erzeugt einige Joints pro Tag. Das Grass ist nicht so stark wie das aus der regulären Ernte aber es ist von sehr guter Qualität und mit dem meisten kommerziellen Pot vergleichbar. Das System ist leicht zu hegen und erzeugt eine große Menge Grass über eine längere Zeit.
Die Erntemethode erzeugt alle vier bis neun Monate eine Ernte. Das Grass ist sehr stark und ist mindestens so gut wie der beste kommerzielle Pot. Obwohl du hie und da einige Blätter abzupfen kannst, musst du dich schon bis zur Ernte gedulden, die eine große Menge liefert. Dieses System erzeugt mindestens eine Unze (28,35 g) pro 30 cm2 Wachstumsbereich.
System für kontinuierliches Ziehen beim Cannabis Anbau
Benutze Vita-Lite, Optima, Naturescent, Wide Spectrum Gro-Lux oder kombiniere Plant-Gro oder Gro-Lux im 1:1-Verhältnis mit Tageslichtröhren. Der Überschuss an blauem Licht begünstigt das Wachstum der Blätter und das Nichtblühen. Benutze keine Glühlampen. Die Photoperiode soll gleichbleibend auf 18 Stunden Licht pro Tag während des Bestehens des Gartens gehalten werden.
Nach zwei Monaten werden die Pflanzen stämmig und der Raum füllt sich mit Blattwerk. Zu dieser Zeit beginnen die unteren Blätter gelb zu werden, weil sie vom Licht abgeschirmt werden oder zu weit von ihm entfernt sind, um an der Photosynthese teilzuhaben. Pflücke alle Blätter, wenn sie zu gilben beginnen. Grüne Blätter können in geringer Menge ebenfalls entlang der Blattknospen gepflückt werden.
Pflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien
Blüten können nach vier Monaten an einigen Pflanzen erscheinen und können genau über der Wachstumsspitze abgepflückt werden. Neue Blüten werden bald kommen. Setze das Pflücken der Blüten fort, bis die Pflanze ihre Wuchskraft verliert. Weibliche Pflanzen fahren gewöhnlich mit ihrem Wachstum für mehr als ein Jahr fort, aber sie verlieren ihre Vitalität nach acht oder neun Monaten. Wenn die Gesundheit der Pflanze zu verfallen beginnt, soll sie ausgerissen und eine neue Pflanze an ihren Platz gesetzt werden. Es können Samen oder Ableger verwendet werden, welche 8 cm unterhalb der Hauptknospe von gesunden Pflanzen abgeschnitten werden. Benutze Ableger, wenn du eine besonders schnell wachsende oder starke Pflanze hast. Lasse die Ableger direkt in der Erde, wobei du ein Umpflanzhormon, wie Rootone oder Transplantone, einsetzt. Erwarten darfst du eine Überlebensrate von 30 bis 50%. Dünge die Ableger zwei Wochen lang nicht. Das Lichtsystem wird zu dieser Zeit ziemlich hoch hängen, stelle also die Pflanzen auf Milchkannen oder irgendeine andere Plattform. Auf diese Art wird dein Garten ein ständiges Wachstum mit Pflanzen verschiedenen Alters erhalten, welche dir eine konstante Menge guten Grasses liefern.
Wenn du dich entschließt, den Garten neu anzulegen oder ihn zu schließen, passe die Photoperiode entsprechend ab und wandle ihn für die Ernte um.
Erntesystem beim Cannabis Anbau
Unter natürlichen Bedingungen richten die weiblichen Pflanzen ihre Blütezeit nach der Länge der Wachstumssaison. Diese liegt gewöhnlich zwischen drei und sieben Monaten, je nach der Gegend und der Pflanzzeit. Sobald die Pflanzen ihre Samen erzeugt haben, verlieren sie normalerweise ihre Lebensfähigkeit und sterben bald ab. Wenn du den Mechanismus der Blüte überwachst, können deine weiblichen Pflanzen bei der Ernte zwischen zwei und neun Monaten alt sein. Die Stärke des Grasses wächst gewöhnlich mit dem Alter der Pflanzen, solange die Pflanze gesund bleibt. Wir haben rausgefunden, dass es günstig für Stärke und besten Ertrag ist, alle sechs Monate zu ernten.
Halte die Photoperiode konstant auf 18 Stunden Licht pro Tag bis sechs bis acht Wochen vor der geplanten Ernte. Dann vermindere den Tageszyklus auf circa 13 Stunden Licht pro Tag. In circa zwei Wochen werden die weiblichen Pflanzen auf die längere Nacht antworten und die Blüten werden erscheinen. Erlaube den Blüten vier bis sechs Wochen zur Entfaltung, damit sie große Trauben bilden, denn sie sind bei weitem die wirkstärksten Teile der Pflanzen. Blüten können zwei- bis dreimal geerntet werden, bevor du die Pflanze ausreißt. Pflücke sie genau über ihrem Wachstumspunkt, wo sie sich mit den Haupt-blättern treffen. Neue Blüten werden bald an diesem Punkt wachsen und dir eine größere Menge von Grass bester Qualität liefern.
Wenn sich die Blüten entfaltet haben, kannst du versuchen, eine Sonnenlampe (sunlamp) für ein oder zwei Stunden pro Tag in einer Entfernung von 90 cm anzubringen, um die Harzabscheidung der blühenden Teile anzuregen. Der Harzfluß ist der Schutz der Pflanze gegen die starke Hitze, vielleicht auch gegen die ultravioletten Strahlen. Das Harz enthält die Canabinole (THC), welche dich high machen.
Es gibt einige Diskussionen unter den Anbauern über die Wirksamkeit ultravioletten Lichtes auf die Harzproduktion. Manche glauben, dass es die Harzerzeugung anregt, während andere sich auf geringe oder keine Wirkung berufen. Zwei Dinge sind sicher: Große Mengen ultravioletten Lichtes können die Pflanzen beschädigen und du kannst qualitativ hochwertiges Grass mit und ohne Ultraviolett ziehen. Andere glauben, dass Mangel an Stick-stoff die Harzproduktion anrege, während andere sagen, dass Trockenheit das Wichtigste sei. Die Aufnahme von Stickstoff wird durch die Feuchtigkeit in der Erde geregelt. Ist die Stickstoffaufnahme in trockener Erde gering, fällt es für den Marihuanazüchter nicht ins Gewicht, welches der zugrunde liegende Prozess ist. Gieße wenig und halte die Luft während der Blüte so trocken wie möglich. Schneide Löcher in deine Reflektoren, so dass die feuchte Luft entweichen kann. Die trockene Luft und Erde verstärken die Harzerzeugung an den blühenden Teilen.
Wenn nach dem Vermindern der Lichtphase Raum zwischen den Pflanzen ist, hänge Glühlampen in diese Lücken. Sie regen die Seitenzweige zum Wachstum an, welche den verfügbaren Raum füllen. Die Abstrahlung dieser Lampen liegt im roten Spektralbereich, welcher die Ursache für reichliche Blüte ist. Es soll darauf geachtet werden, dass sie nicht zu nahe an den Pflanzen hängen, da sonst möglicherweise die Blätter verbrennen. Für eine 40-Watt-Lampe ist ein 25 cm großer Abstand sicher – größere Lampen erfordern größere Abstände. Für eine gleichmäßige Lichtverteilung benutze mehrere kleine Lampen anstelle einer großen. Die Hitze, die von Leuchtstoffröhren oder Glühlampen abgegeben wird, entspricht der Wattzahl. Die Hitze, die von Leuchtstoffröhren abgestrahlt wird, ist über die gesamte Länge der Röhre verteilt und verbrennt die Blätter nicht, es sei denn dass sie für einige Sekunden in direkten Kontakt mit ihr kommen.
Du kannst einen Minimalertrag von rund 30 Gramm Pot auf 30 cm2 Wachstumsbereich erwarten. Große Töpfe erbringen weniger aber größere und buschige Pflanzen. Die endgültige Menge ist bei 15-cm bis 46-cm-Töpfen gleich. 20- bis 25-cm- Töpfe sind eine gute Mittelgröße für große Mengen starken Grasses aus einer mittleren Menge Erde. Der Pflanze mehr als 45 cm Raum zu geben, senkt die Erntemenge des Systems.