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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Wie KI und Lasertherapie die Diagnose und Behandlung revolutionieren

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Fortschritt gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs: KI und Lasertherapie im Einsatz
Eine schwierige Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs im Fokus
Für Dr. John Hermans sind Gespräche mit Patienten, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden, oft eine emotionale Herausforderung. Diese Krebsart wird in den meisten Fällen erst so spät erkannt, dass lebensrettende Eingriffe unmöglich sind. „Man hat selten gute Nachrichten für diese Patienten“, sagt Hermans, ein Kliniker am Radboud University Medical Center in den Niederlanden.

Die Statistiken sind ernüchternd: Nur 25 % der Betroffenen überleben das erste Jahr nach der Diagnose, und nur 12 % leben noch fünf Jahre später. Trotz der gravierenden Prognosen gibt es jetzt Hoffnung. Im EU-finanzierten Projekt PANCAIM arbeitet Hermans mit einem Team aus Medizinern und Informatikern daran, künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen, um die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern und so die Überlebenschancen zu erhöhen.

Warum ist Bauchspeicheldrüsenkrebs so schwer zu behandeln?
Die Bauchspeicheldrüse, ein etwa 12 bis 15 Zentimeter langes Organ, liegt zwischen Magen und Leber und ist für die Verdauung sowie die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Krebs in diesem Organ bleibt oft lange symptomlos oder zeigt sich nur durch subtile Anzeichen wie Müdigkeit oder Verdauungsprobleme.

Bei etwa 80 % der Patienten wird der Krebs erst entdeckt, wenn er sich bereits ausgebreitet hat und eine Operation nicht mehr möglich ist. In diesen Fällen bleibt oft nur eine aggressive Chemotherapie, die jedoch wenig Erfolg verspricht und den Körper stark belastet. „Das Hauptproblem bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die späte Diagnose, schlechte Heilungschancen und fehlende wirksame Chemotherapie“, erklärt Hermans.

KI: Hoffnung auf frühere Diagnosen
Künstliche Intelligenz in der Früherkennung
Im PANCAIM-Projekt wird KI eingesetzt, um Computertomographie-Scans (CT) und Gewebeproben von Patienten zu analysieren. Ziel ist es, subtile Anzeichen von Krebs zu erkennen, die von menschlichen Pathologen leicht übersehen werden könnten.

„Tumore können auf frühen CT-Scans sichtbar sein, werden jedoch in etwa 40 % der Fälle übersehen“, sagt Hermans. Hier kommt die Stärke der KI zum Einsatz: Sie kann Millionen von Zellen analysieren, mikroskopisch kleine Strukturen erkennen und Krebsanzeichen bereits in frühen Stadien identifizieren.

Zusätzlich werden Gewebeproben digitalisiert und analysiert. „KI kann Zellen zählen und winzige Details entdecken, die Menschen einfach nicht wahrnehmen können“, erklärt Professor Henkjan Huisman, ein Experte für medizinische Bildgebung und KI am Radboud UMC.

Fortschritte in der Technologie
Das PANCAIM-Team hat bedeutende Fortschritte gemacht, insbesondere bei der automatisierten Analyse von CT-Scans. Diese Technologie könnte in Zukunft nicht nur bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, sondern auch bei anderen Krebsarten eingesetzt werden.

Die Hoffnung ist, dass KI den Weg für frühzeitige Behandlungen ebnen kann, bei denen Tumore noch durch weniger invasive Methoden wie Laser entfernt werden können.

Lasertherapie: Präzise Krebsbekämpfung
Eine neue Methode gegen Tumore
Parallel zur KI-gestützten Früherkennung arbeitet das EU-Projekt LASER OPTIMAL daran, die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Laser zu revolutionieren. Unter der Leitung von Dr. Paola Saccomandi an der Polytechnischen Universität Mailand wird ein Verfahren entwickelt, bei dem ein Laser direkt in den Tumor geführt wird, um die Krebszellen gezielt zu zerstören.

„Das Laserlicht trifft auf die Tumorzellen und tötet sie ab“, erklärt Saccomandi. Um dies zu erreichen, wird ein dünnes faseroptisches Kabel mithilfe von bildgebenden Verfahren wie MRT präzise zum Tumor geleitet. Während der Behandlung wird die Temperatur des Tumors überwacht, um sicherzustellen, dass nur die Krebszellen abgetötet und gesunde Gewebe geschützt werden.

Fortschritt durch Nanotechnologie
Eine weitere Innovation im Rahmen von LASER OPTIMAL ist die Verwendung von Nanopartikeln. Diese winzigen Metallstäbe werden in den Tumor eingebracht und erhitzen sich, wenn sie vom Laserlicht getroffen werden. Dadurch können Krebszellen noch gezielter zerstört werden, während gesundes Gewebe geschont bleibt.

„Da die Nanopartikel nur im Tumor platziert werden, können wir die Behandlung sehr selektiv gestalten“, sagt Saccomandi. Diese Technologie befindet sich noch in der Entwicklung, aber die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.

Ein Blick in die Zukunft
KI und Laser: Ein starkes Duo
Die Kombination aus KI-gestützter Früherkennung und präziser Lasertherapie könnte Bauchspeicheldrüsenkrebs revolutionieren. Frühzeitige Diagnosen ermöglichen weniger invasive Behandlungen, und die gezielte Zerstörung von Tumorzellen könnte die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern.

Die Fortschritte in den Projekten PANCAIM und LASER OPTIMAL zeigen, wie technologische Innovationen neue Hoffnung bei einer der tödlichsten Krebsarten bringen können. Während die Herausforderungen groß bleiben, gibt es jetzt eine realistische Perspektive auf eine Zukunft, in der Bauchspeicheldrüsenkrebs früher erkannt und effektiver behandelt wird – ein echter Lichtblick für Patienten und Ärzte.

Informationsquelle: who . int