AirPods Pro 2: Apples neueste Innovation als Hörhilfe
Apple hat kürzlich eine neue Funktion für die AirPods Pro 2 eingeführt, die diese kabellosen Kopfhörer zu einer Art Hörhilfe macht. Ein einfaches Software-Update ermöglicht es, dass die AirPods als Unterstützung für das Hören eingesetzt werden können – eine Option, die jedoch die Verbindung zu einem iPhone oder iPad erfordert, um aktiviert zu werden. Die nationale US-Gesundheitsbehörde für Taubheit und andere Kommunikationsstörungen schätzt, dass Millionen Menschen von Hörgeräten profitieren könnten, doch viele haben sie noch nie ausprobiert. Gründe dafür sind oft hohe Kosten, unzureichender Tragekomfort oder einfach ästhetische Vorbehalte gegenüber klassischen Hörgeräten. Apples neue Funktion könnte hier einen Wandel bringen.
Hörverlust und seine weitreichenden Folgen
Hörverlust betrifft eine erhebliche Anzahl von Menschen weltweit und geht oft mit weitreichenden gesundheitlichen Konsequenzen einher. Studien zeigen, dass 11,1 Prozent der Bevölkerung in der Europäischen Union, der Schweiz, Norwegen und Großbritannien von Hörproblemen betroffen sind. Obwohl Hörverlust vor allem ältere Menschen betrifft, können auch jüngere Altersgruppen, insbesondere Männer und Menschen in ländlichen Regionen, betroffen sein. Ein unbehandelter Hörverlust kann die Isolation und das Risiko für Depressionen sowie kognitive Beeinträchtigungen fördern. Darüber hinaus erhöht er das Risiko für Stürze, was insbesondere bei älteren Menschen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellt. Barbara Kelley von der Hearing Loss Association of America hebt hervor, dass das frühe Erkennen und Behandeln von Hörverlust essenziell für das soziale und berufliche Leben ist.
So funktioniert die Hörhilfe-Funktion der AirPods Pro 2
Laut Apple wird die neue Hörhilfe-Funktion, die Teil eines umfassenden Software-Updates ist, in mehr als 100 Ländern erhältlich sein, darunter europäische Nationen wie Deutschland, Österreich, Polen und Finnland. Die Markteinführung ist für diesen Herbst geplant, und Genehmigungen durch internationale Gesundheitsbehörden stehen kurz bevor. In den USA sind die AirPods Pro 2 mit dieser Funktion bereits zugelassen.
Die Funktion beginnt mit einem integrierten Hörtest, der Nutzer dabei unterstützt, ihr aktuelles Hörvermögen zu bewerten. Sollte ein Hörbedarf festgestellt werden, lassen sich über den Test individuelle Verstärkungsgrade einstellen. Apple nutzt hier sein Know-how im Bereich Sensorik und Klangverarbeitung, um eine Lösung anzubieten, die dem Nutzer maßgeschneiderte Unterstützung liefert.
Die soziale Komponente: Hörhilfen salonfähig machen
Experten begrüßen Apples Ansatz, Hörhilfen in ein Produkt zu integrieren, das in der Öffentlichkeit längst als „normal“ akzeptiert ist. Laut Barbara Kelley könnte die Integration in die AirPods, die bei Nutzern aller Altersgruppen sehr verbreitet sind, dazu beitragen, dass Menschen Hörhilfen eher akzeptieren, da das Tragen weniger auffällig ist. Die Verbreitung von AirPods könnte Menschen, die sich aufgrund des Aussehens bisher unwohl fühlten, dazu ermutigen, eine Hörhilfe zu nutzen, ohne sich beobachtet zu fühlen.
Es gibt jedoch auch einige Einschränkungen. Die Batterie der AirPods Pro 2 hält möglicherweise nicht so lange wie spezielle Hörgeräte, die für den ganztägigen Gebrauch konzipiert sind. Außerdem kann das Tragen von Earbuds möglicherweise signalisieren, dass die Person nicht angesprochen werden möchte, was zu Missverständnissen führen könnte. Dennoch hoffen Experten, dass viele Menschen die Funktion ausprobieren und den Nutzen erkennen.
Smartphones als alternative Hörhilfe – auch ohne AirPods
Für diejenigen, die die neueste Technologie nicht erwerben können, bieten Smartphones bereits einige Funktionen, die das Hören unterstützen. Viele moderne Smartphones können Sprache in Text umwandeln, was die Kommunikation erleichtern kann, insbesondere für Menschen mit Hörschwierigkeiten. Das iPhone etwa bietet die „Live Listen“-Funktion, die das Handy in ein Mikrofon verwandelt und die Stimme einer anderen Person direkt ins Ohr des Nutzers sendet – eine hilfreiche Funktion, um etwa in einem lauten Restaurant besser hören zu können.
Zusätzlich gibt es zahlreiche Apps und Websites, die jenseits von Hörgeräten Unterstützung bieten. Einige Apps lassen das Smartphone vibrieren, wenn beispielsweise ein Alarm losgeht oder der Hund bellt. Catherine Palmer, Audiologie-Direktorin am University of Pittsburgh Medical Centre, betont, dass die breite Nutzung von Smartphones einen einfachen Zugang zu Hörhilfen für Menschen mit leichtem bis mittlerem Hörverlust schafft. Dank dieser Technologien ist Hörunterstützung heute so zugänglich wie nie zuvor.
Informationsquelle: who . int