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Allergischer Dauerschnupfen – Symptome Auslöser

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Allergischer Dauerschnupfen
Ein Heuschnupfen, der jedes Jahr um die gleiche Zeit auftritt, ist lästig genug. Noch größer ist die Beeinträchtigung, wenn der Schnupfen das ganze Jahr über besteht. Meist werden die Beschwerden dann schon durch kleine Mengen der jeweiligen Allergene hervorgerufen. Ohne gezielte Therapie greifen sie leicht auf die tieferen Atemwege – also von der Nase auf die Bronchien – über und entwickeln sich zum allergischen Asthma. Außerdem können sich bereits bestehende Hauterkrankungen wie zum Beispiel Neurodermitis verschlimmern, wenn allergischer Dauer-schnupfen nicht behandelt wird. Oft verstärken sich die Symptome während der Pollensaison.

Symptome
Das Hauptsymptom ist eine chronisch behinderte Nasenatmung. Häufig sind auch die Nasennebenhöhlen in Mitleidenschaft gezogen. Viele Patienten klagen über ein Druckgefühl im Kopf- oder Stirnbereich und über Kopfschmerzen. Da sich hinter diesen Beschwerden auch andere Nasenerkrankungen verbergen können, ist eine gründliche Untersuchung bei einem allergologisch geschulten Hals-Nasen-Ohren-Arzt erforderlich.

Zusätzlich zu den oben genannten Symptomen kann es wie beim Heuschnupfen zu Juckreiz in der Nase, manchmal auch zu Tränenfluss und häufigen Niesattacken kommen. Die Stimme wird heiser, Geruchs- und Geschmacksempfinden sind ebenfalls beeinträchtigt. Die Symptome können im Jahres- und sogar Tagesverlauf unterschiedlich stark sein. Auch völlig beschwerdefreie Zeiten sind möglich.

Auslöser
Allergischer Dauerschnupfen ist meist auf den Kontakt mit Tierhaut und -haaren, Hausstaubmilben oder Schimmelsporen zurückzuführen. Darüber hinaus können auch bestimmte Nahrungsmittel den Schnupfen hervorrufen.

Tierhaut und Tierhaare
Schätzungsweise jeder fünfte Allergiker entwickelt eine Überempfindlichkeit gegen Tiere. Die Renner unter den allergieauslösen- den Haustieren sind Meerschweinchen, Katze, Goldhamster und Kaninchen. Hunde verursachen seltener allergische Reaktionen. Hier hängt die Sensibilisierung sehr stark von der Rasse ab: Während Boxer und Schnauzer die höchsten Raten aufweisen, bereiten zum Beispiel Schäferhund und Beagle kaum Probleme. Die Allergenquellen stecken überwiegend im Fell der Tiere, aber auch in deren Speichel und Kot, die sich häufig unter den Hausstaub mischen. Damit ernähren Haustiere ungebetene Gäste wie Milben.

Als wichtigster Grund für die Zunahme dieser Allergien gilt die stark verbreitete Haustierhaltung. Während früher Hunde in der Hütte und Katzen auf Dachböden oder in Scheunen schliefen, leben heute immer mehr Menschen mit unterschiedlichsten Tieren eng beieinander. Nicht wenige teilen gar mit ihrem Lieblingstier das Bett. Kommen dann noch schlechte Belüftung und Schadstoffe in Innenräumen dazu, entwickelt sich oft ein allergischer Dauerschnupfen. Es können auch Hautreaktionen wie Nesselausschlag und Kontaktekzeme auftreten.

Weitere potente Allergieauslöser sind Pferde. Manche Pferdeallergiker können zwar das Reiten im Freien vertragen, bekommen aber Schnupfen oder Atemnot in der Stallluft, bei der Fellpflege oder wenn sie auf einer Rosshaarmatratze liegen. Andere reagieren überempfindlich auf Teppiche oder Kleidung aus unterschiedlichen Tierhaaren, die nach und nach Allergene in die Luft abgeben. In Vogelfedern und Vogelkot befinden sich ebenfalls Allergene, die eingeatmet werden und Dauerschnupfen sowie Asthma hervorrufen können. Hauptauslöser sind Wellensittiche, Kanarienvögel und Papageien. Von Taubenallergien sind insbesondere Menschen betroffen, die einen engen Kontakt mit den Vögeln haben, allen voran Taubenzüchter.

Vorrang für den Hund
Wenn Sie unbedingt ein Haustier halten möchten, sollten Sie sich lieber für einen Hund als für eine Katze oder ein Nagetier entscheiden. Das gilt nicht nur für erwachsene Allergiker, sondern auch für Kinder, die durch eine familiäre Vorbelastung anfällig für Allergien sind. Wenn Vater oder Mutter selbst zu Allergien neigen, tragen die Kinder ein erhöhtes Risiko, ebenfalls eine allergische Krankheit zu entwickeln. Möchten sie dennoch nicht auf ein Haus-tierverzichten, ist ein Hund der unproblematischste Hausgenosse. Dagegen sind Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen oder Katzen keine geeigneten Spielgefährten für allergiegefährdete Kinder.

Die Psyche spielt mit: „Der Hamster oder ich!“
Dass die Psyche auch bei Dauerschnupfen eine erhebliche Rolle spielen kann, wird am folgenden Beispiel deutlich. Ein 28-jähriger Mann, der in der Vergangenheit keinerlei allergische Symptome hatte, verliebt sich in eine Frau, die in ihrer Wohnung einen Hamster hält. Der Mann findet Gefallen an dem Tier und spielt häufig mit ihm. Drei Jahre lang wohnen die beiden Partner in getrennten Wohnungen, besuchen sich mehrmals in der Woche und übernachten mal hier, mal dort. Dann suchen sie sich eine gemeinsame Wohnung und ziehen zusammen. Einige Monate danach entwickelt der Mann einen allergischen Dauerschnupfen mit ständigem Niesreiz und heftigen täglichen Niesattacken. Dazu kommen Entzündungen der Nasennebenhöhlen und schon bald schweres allergisches Asthma.

Untersuchungen in einer allergologischen Praxis ergeben, dass der Mann erstmalig eine starke Allergie auf Hamsterhaare entwickelt hat. Im Verlauf einer psychotherapeutischen Behandlung stellt sich zudem heraus, dass der 31-Jährige das Nagetier inzwischen regelrecht hasst. Der Grund: Jeden Abend, wenn seine Freundin von der Arbeit nach Hause kommt, ruft sie zunächst den Hamster, um ausgiebig mit ihm zu schmusen. Erst danach begrüßt sie ihren Lebenspartner, der sich seine „höllische Wut“ auf das Tier nicht eingestehen mag – und stattdessen Niesanfälle und Atemnot bekommt. Als der Mann endlich mit seiner Freundin über seine Eifersucht spricht, trennt sie sich von dem Tier. Seitdem ist der Patient beschwerdefrei.

Wenn die Trennung unvermeidlich wird
Wenn Sie oder Ihr Kind allergisch auf Katzen, Hamster, Meerschweinchen oder andere Tiere reagieren und die Diagnose medizinisch gesichert ist, hilft nur eins: Sie sollten sich von dem Tier trennen, so schwer es Ihnen auch fallen mag. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Beschwerden verschlimmern und ein lebensbedrohliches Asthma entsteht.

Sollten Freunde oder Familienangehörige ein Tier halten, auf das Sie oder Ihr Kind allergisch reagieren, ist es besser, sich nicht in deren Wohnung zu treffen. Wählen Sie lieber einen anderen Ort für die Begegnungen, damit Sie sie ohne Niesattacken entspannt verbringen können. Achten Sie auch auf versteckte Tierhaare- zum Beispiel in Rosshaarmatratzen, Echtpelzen, Mantelfutter, Tierfellen, Tierhaarteppichen oder Polsterfüllungen. Auch hier ist es besser, sich von den jeweiligen Auslösern zu trennen als eine Verschlimmerung der Beschwerden zu riskieren. Allem Anschein nach bestehen Kreuzreaktionen zwischen Allergenen aus Vogelfedern und Hühnerei: Wer auf Vogelfedern überempfindlich reagiert, kann beim Verzehr von Hühnerei Probleme bekommen.

Hausstaubmilben
Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland reagieren aller-gisch auf Hausstaubmilben. Genauer gesagt auf die winzigen Kotballen der Milben. Denn im Kot dieser mikroskopisch kleinen Spinnentiere befinden sich viele Eiweiße. Werden diese eingeatmet, bildet der sensibilisierte Organismus Antikörper, die die Ausschüttung von Botenstoffen, insbesondere von Histamin, begünstigen.

Hausstaubmilben kommen weltweit vor. Sie halten sich besonders in Bettwäsche und Matratzen auf – dort, wo der Mensch zahlreiche Hautschuppen hinterlässt, die den Milben als Hauptnahrungsquelle dienen. Durchschnittlich leben etwa 10 000 Milben in einem Bett. Die winzigen und an sich völlig harmlosen Tiere tummeln sich aber auch auf Teppichen sowie Polstermöbeln, auf diversen Textilien sowie auf Haustieren. Darüber hinaus gibt es noch weitere Milbenarten, deren Ausscheidungen Allergikern Probleme bereiten – allen voran die weitverbreiteten Vorratsmilben, die sich zum Beispiel in Mehl, Getreideprodukten und anderen Lebensmittelvorräten befinden können und in Speisekammern, Bäckereien, Lagerhäusern, Tierfutter, Heu und Ställen ideale Lebens- und Vermehrungsbedingungen vorfinden. Wer allergisch auf Milbenkot reagiert, hat meist eine verstopfte Nase, Atemnot und gerötete Augen. Laufende Nase oder Niesreiz kommen seltener vor. Wenn die Allergie nicht erkannt und fachgerecht behandelt wird, kann sich durch den permanenten allergischen Reiz Asthma entwickeln. Am ausgeprägtesten sind die Beschwerden nachts, morgens beim Aufstehen und beim Bettenmachen.

Im Jahresverlauf kommt es zu deutlichen Schwankungen der Symptome. Am höchsten sind die Belastungen im Sommer und Herbst, denn die ideale Temperatur für Vermehrung und Wachstum der Tiere liegt bei 25 “Celsius. Außerdem bevorzugen sie eine relative Luftfeuchtigkeit von zirka 75 Prozent. Wenn mit Beginn der Heizperiode die Luftfeuchtigkeit abnimmt, sterben viele Milben. Doch das bedeutet für Allergiker noch keine Entlastung, da danach die Konzentration von Milbenkot, der leicht im Staub aufgewirbelt wird, noch hoch ist. Erst etwa von Oktober an lassen die Beschwerden nach – bis sie sich im folgenden Frühjahr wieder melden.

Durch eine Reihe von Maßnahmen können Sie die Anzahl der Hausstaubmilben spürbar begrenzen und sich dadurch Erleichterung verschaffen. Allerdings sind die Grenzen zwischen sinnvoller und übertriebener Sanierung oft fließend. Versuchen Sie also nicht, allen Staub aus der Wohnung zu verbannen, damit sich kein zwanghafter Reinlichkeitsdrang entwickelt, der die Entstehung von Allergien möglicherweise sogar begünstigt. Machen Sie es am besten vom Ausmaß Ihrer Beschwerden abhängig, wie radikal Sie gegen die ungebetenen Hausgenossen vorgehen. Anregungen finden Sie im Tipp- Kasten.

Teststreifen zur Ermittlung der Milbenkonzentration im Haushalt bekommen Sie in der Apotheke. Allerdings ist auch beim Verdacht auf eine Hausstaubmilbenallergie eine eindeutige Diagnose durch einen allergologisch geschulten Facharzt erforderlich. Denn nur eine korrekte Diagnose ermöglicht eine optimale Therapie.

Tipps für Hausstaubmilbenallergiker
• Hausstaubmilben lieben ein mäßig warmes und feuchtes Klima. Versuchen Sie deshalb, die Luftfeuchtigkeit in der gesamten Wohnung-vor allem aber im Schlafzimmer-unter 50 Prozent zu halten.

Die Raumtemperatur im Schlafbereich sollte 18 “Celsius möglichst nicht überschreiten.
• Gestalten Sie Schlafzimmer und Bett so, dass es für Milben ungemütlich wird: Ziehen Sie sich im Badezimmer an und aus, damit Sie im Schlafzimmer weniger Hautschuppen hinterlassen. Schlafen Sie nicht nackt, sondern mit Schlafanzug oder Nachthemd, sodass die Milben weniger „Futter“ bekommen.
• Eine der wichtigsten Maßnahmen für Milbenallergiker ist eine gute Schutzhülle für die Matratze (Encasing), die die winzigen Tiere nicht durchlässt. Solche allergendichten Matratzenbezüge sind auch für Kinder sinnvoll, die im Hauttest sensibel reagieren, aber noch nicht erkrankt sind – und für Kinder, deren Eltern Allergiker sind.

Aus Sicherheitsgründen sollten Kinder diese Bezüge nicht unbeaufsichtigt auf- oder abziehen da die Materialien sehr dicht sind und deshalb Erstickungsgefahr besteht. Schutzlaschen für Reißverschlüsse dürfen nicht zerstört werden, sonst verlieren die Bezüge ihre Wirkung. Bei einer ärztlich diagnostizierten Hausstaubmilbenallergie übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen auf Antrag meist einen Teil der Kosten für milbendichte Bezüge. Sie sollten die Matratze mindestens viermal im Jahr wenden und sich nach acht Jahren eine neue anschaffen.
• Die Oberbetten sollten entweder bei mindestens 60 “Celsius waschbar sein oder ebenfalls mit allergendichten Bezügen versehen werden.
• Schütteln Sie die Bettwäsche jeden Tag auf- am besten draußen oder bei offenem Fenster. Wechseln Sie die Bettwäsche jede Woche und waschen Sie Laken und Bettbezüge bei mindestens 60 “Celsius. Dadurch werden die Milben abgetötet. Zusätzlich können spezielle Kissen- und Bettbezüge, oft aus den gleichen Materialien wie Matratzenbezüge, hilfreich sein – vor allem wenn Oberbetten nicht waschbar sind. Erkundigen Sie sich auch hier nach einer Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.
• Leidet Ihr Kind an einer Milbenallergie, sollten Sie nicht waschbare Kuscheltiere öfter für 24 Stunden ins Gefrierfach Ihres Kühlschranks oder in die Gefriertruhe legen.
• Teppiche, Teppichböden, Polstermöbel und Gardinen sind problematisch, da sie eine hohe Milbenkonzentration aufweisen. Zugluft und Bewegung im Raum wirbeln den Staub immer wieder auf, wodurch die Allergenbelastung steigt. Kurzhaarige Teppichböden sind für Allergiker günstiger als langhaarige. Ebenfalls geeignet sind glatte Fußbodenbeläge und Jalousien. Allerdings zeigt eine neue Studie bei Glattböden im Vergleich zu Teppichböden eine höhere Feinstaubbelastung in Innenräumen. Da die Auswirkungen auf die Allergenbelastung dabei nicht untersucht wurden,
lässt sich für Allergiker noch keine allgemeine Empfehlung aus dieser Studie ableiten.
• Bei starken Beschwerden ist ein Wechsel von Polstermöbeln zu Ledergarnituren zu erwägen, denn in Leder findet sich in der Regel kein Milbenbefall.
• Polstermöbel, Teppichböden und Matratzen müssen häufig gründlich abgesaugt werden. Überlassen Sie jedoch das Staubsaugen und Staubwischen am besten Mitbewohnern, die keine Hausstaubmilbenallergie haben. Ist das nicht möglich, sollten Sie zum Wischen ein feuchtes oder antistatisches Tuch und zum Saugen einen Staubsauger mit Mikrofilter benutzen, der für Allergiker geeignet ist.

• Verwenden Sie besser keine chemischen Milbensprays. Zum einen ist die Wirkung meist nicht ausreichend belegt. Die Milben können sich in die tieferen Regionen von Polster oder Matratzen zurückziehen. Zum anderen beeinträchtigen einige Substanzen möglicherweise die Gesundheit.
• Entfernen Sie überflüssige „Staubfänger“ aus dem Wohn- und Schlafbereich: insbesondere schwere Vorhänge, dicke Teppiche, Polstermöbel mit Plüschbezug, offene (Bücher)Regale (Regale mit Glastüren sind besser), Strohblumen und -gestecke, Modellbauschiffe und Ähnliches.
• Verwenden Sie keine Luftbefeuchter und keine Geräte, die die Luft aufwirbeln: keine Ventilatoren, Heizlüfter oder Klimaanlagen.
• Milben mögen keine kalte, trockene Luft. Sorgen Sie deshalb dafür, dass immer wieder Feuchtigkeit aus den Wohn- und Schlafräumen entweichen kann. Das erzielen Sie am besten mit dem sogenannten Stoßlüften, bei dem die Fenster mehrmals täglich zirka fünf Minuten lang weit geöffnet werden.
• Verzichten Sie möglichst auf Haustiere. Falls Sie schon eines haben, müssen Sie es so oft wie möglich ins Freie lassen und seine Lagerstätte regelmäßig gründlich reinigen. Auf keinen Fall darf das Tier im Schlafzimmer- und schon gar nicht im Bett-schlafen. Sein Fell sollte im Freien gepflegt werden, am besten von Mitbewohnern, die keine Allergie haben. Wer außer gegen Milben noch gegen Haut oder Haare eines Haustiers allergisch ist, sollte sich unbedingt von ihm trennen.
• Im Urlaub entkommen Sie den Milben am besten, wenn Sie ins Hochgebirge fahren, denn ab i 500 Metern Höhe ist die Luftfeuchtigkeit deutlich geringer, sodass Sie vor den Plagegeistern weitgehend Ihre Ruhe haben.

Schimmelsporen
Es gibt eine schier unüberschaubare Vielfalt von schätzungs-weise rund 250 000 verschiedenen Pilzarten. Die Mehrzahl dieser Pilze ist weltweit verbreitet. Sie leben von abgestorbenem organischem Material oder als Parasiten auf und in Pflanzen, Tieren und Menschen. Zu ihnen zählen Wandschimmel, Lebensmittelschimmel, Schimmel auf verwesenden Pflanzenresten und viele andere mehr. Die meisten Schimmelpilze wachsen und vermehren sich am besten bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent und Temperaturen von 20 bis 25 “Celsius. Sie können mit der Atmung (inhalativ) oder mit der Nahrung (nutritiv) in den Körper gelangen.

Die wichtigsten Quellen von Schimmelpilzen sind:
Im Haus:
• feuchte Keller,
• schlecht belüftete Badezimmer und andere Nassräume,
• kalte und schlecht gelüftete Schlafzimmer,
• Fensterrahmen, auf denen sich Kondenswasser bildet,
• Luftbefeuchter und Klimaanlagen, die schlecht gewartet werden,
• feuchte Textilien,
• alte Polstermöbel in feuchten Räumen,
• Topfpflanzen,
• in alten Fußböden und hinter Holzpaneelen an der Decke oder an der Wand hinter Tapeten,
• kalte Außenwände, besonders wenn Schränke zu dicht an der Wand stehen,
• Ferienhäuser zu Zeiten, in denen sie nicht bewohnt sind.
In der Nahrung:
• auf gelagertem Obst und Gemüse, auf Backwaren und Nüssen sowie auf tierischen Produkten (Schimmel kann sich auch auf Lebensmitteln bilden, die im Kühlschrank aufbewahrt werden),
• auch Sprudelwasserbereiter sind oft mit Schimmelpilzen verseucht.

Nur eine Minderheit der Allergiker reagiert ausschließlich auf Schimmelpilze, jenen filzigen Belag auf Lebensmitteln und anderen Stoffen, der umgangssprachlich als Schimmel bezeichnet wird. Die meisten Betroffenen sind parallel dazu auch gegen andere Allergene empfindlich.

Eine Allergie gegen Schimmelpilze – genauer gesagt gegen deren Sporen – kann sich nicht nur in allergischem Dauerschnupfen mit verstopfter Nase und Atemnot äußern, sondern auch zu Entzündungen der Atemwege und zu Asthma führen. In seltenen Fällen treten auch Hauterkrankungen auf. Die Verursacher sind dann meistens Vertreter der sogenannten Schwärzepilze (Alternaria alternata), die als Wand- oder (mit schwarz-grünlichen Flecken) als Lebensmittelschimmel zum Beispiel auf Gemüse, Getreidesaat sowie als Luftkeime Vorkommen. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie die Ausbreitung von Schimmelpilzen in der Raumluft und in der Nahrung verhindern:

In der Raumluft:
• Sorgen Sie stets für einen guten Luftaustausch in Haus und Wohnung. Am besten mit Stoßlüften, bei dem Sie mehrmals täglich die Fenster auf beiden Seiten der Wohnung (in einem Haus gleichzeitig im Ober- und Untergeschoss) für zirka fünf Minuten weit öffnen und für Durchzug sorgen. Das gilt für alle Zimmer, insbesondere aber für Nassräume wie Küche, Bad und WC, denn je mehr Feuchtigkeitsquellen sich in einem Raum befinden, desto wichtiger ist häufiges Lüften. Bei kalter Außenluft ist es am wirkungsvollsten, denn die hereinströmende trockene Kaltluft nimmt besonders viel Wasser auf.
• Lassen Sie die Räume Ihrer Wohnung nicht zu sehr auskühlen. Je kühler die Zimmer sind, desto größer ist die Schimmelgefahr.
• Die Luftfeuchtigkeit setzt sich oft hinter Schränken ab, die zu dicht an einer kalten Außenwand stehen. Achten Sie deshalb auf ausreichend Luftzufuhr hinter den Möbeln. Stellen Sie Schränke mit einigen Zentimetern Abstand zur Außenwand auf.
• Gefährdet sind neben Abstellkammern, Jalousiekästen und Wandschränken vor allem kühle Schlaf- und Badezimmer. Das Bad sollte deshalb auch in der Übergangszeit gut geheizt sein. Schimmelpilze siedeln sich hier vor allem an den Fliesenfugen, an Duschvorhängen sowie unter rutschfesten Badematten an. Um zu verhindern, dass Wasser nach dem Duschen verdunstet und die Luft anfeuchtet, können Sie Wassertropfen von den Wänden mit einer Gummilippe (wie sie Fensterputzer benutzen) entfernen. Lüften Sie danach kurz. Verfugen Sie Ecken in wassergefährdeten Bereichen mit Silikon, das fungizide (pilztötende) Wirkstoffe enthält.

Faktoren für die Luftfeuchtigkeit im Haus

(4-Personen-Haushalt, ohne Haustier, Produktion pro Tag)

Feuchtigkeitsquellen

Abgabe des Körpers

4 Personen bei 8 Stunden Schlaf 4 Personen (in 16 Stunden am Tag)

Feuchtigkeit in Litern

0,5 bis 1,0 1,4 bis 3,0

Haushalt
Kochen (für 4 Personen) 0,5 bis 2,0
Geschirrspülen 0,1 bis 1,0
Duschen oder Baden (4 Personen) 0,3 bis 2,0
Waschmaschine (ein Waschgang) 1,0 bis 3,0
Zimmerpflanzen 0,2 bis 2,0
Summe 3,3 bis 12,5

Kältezonen, die durch eine schlecht gedämmte Gebäudehülle entstehen, können Sie mit einem Thermometer aufspüren. Führen Sie an verschiedenen Stellen Vergleichsmessungen durch, zum Beispiel an Innen- und Außenwänden, und decken Sie dabei die Raumseite mit einem Tuch ab. Luftbefeuchter und Verdunster an Heizkörpern sind nicht nur umständlich zu reinigen, sondern meist auch überflüssig. Denn in unseren zum Teil hochisolierten Wohnungen ist die Luft in der Regel nicht zu trocken, sondern zu feucht. Das Wasser, das sich früher an kalten Fensterscheiben niederschlug, bleibt heute oft in der Raumluft und schlägt sich an Wänden und Ecken nieder, die schlecht isoliert oder durch Möbel verstellt und kaum hinterlüftet sind.

Luftfeuchtigkeitsmessgerät (Hygrometer)

Mit einem Luftfeuchtigkeitsmessgerät (Hygrometer) können Sie die Luftfeuchtigkeit kontrollieren. Hängen Sie es aber nicht direkt am Fenster, hinter einem Vorhang, im Sonnen-licht oder über der Heizung auf. Messen Sie den Feuchtigkeitsgehalt an den Stellen der Wohnung, die besonders feucht und schimmelgefährdet sind: zum Beispiel an kalten Außenwänden, in Zimmerecken, im Badezimmer und hinter Schränken, die vor einer kalten Wand stehen. Der relative Feuchtigkeitsgehalt sollte im Wohnbereich zwischen 40 und 55 Prozent liegen. Befindet sich mehr Wasser in der Luft, steigt die Schimmelgefahr. Gute Hygrometer gibt es bereits ab zirka 20 Euro. Mechanische Messgeräte müssen von Zeit zu Zeit neu justiert werden. Verzichten Sie auf Zimmerpflanzen, wenn ein Mitglied der Familie allergisch auf Schimmelpilze reagiert. Denn diese liefern viel Feuchtigkeit und geben Schimmelpilzen Nahrung. Wenn Sie sich nicht von den Pflanzen trennen möchten, müssen Sie die Blumenerde oder die bei Hydrokultur verwendeten Tonsteinchen häufig austauschen, spätestens, sobald sie befallen sind. Da Sie möglichst wenig gießen sollten, können Kakteen ein Kompromiss sein. Im Schlafzimmer sollten jedoch generell keine Pflanzen stehen.

Gartenarbeit ist für Schimmelallergiker nicht geeignet. Sie sollte besser von anderen Mitbewohnern verrichtet werden.
• Sobald Sie verdächtige Flecken an der Wand oder muffigen Schimmelgeruch wahrnehmen, müssen Sie handeln – sonst gefährden Sie Ihre Gesundheit. Besprühen oder betupfen Sie die Flecken mit Schimmelentfernern. Auch Hausmittel sind sehr wirksam, besonders das Besprühen mit Alkohol (Ethanol oder Isopropanol, 70 Prozent) oder Brennspiritus. Bei Hausmitteln sollte die Einwirkungszeit möglichst 30 Minuten betragen (bei anderen die vom Hersteller empfohlenen Zeiten beachten), danach können Sie die jeweiligen Stellen abwischen. Stecken Sie die Tücher anschließend in einer Plastiktüte in die Mülltonne.

Tipp
Viele nützliche Hinweise
Die Stiftung Warentest bietet weitere detaillierte Infos zur Diagnose, zur effizienten Schimmelbekämpfung und zur richtigen Sanierung unter test*de/downloads und per Faxabruf. Die Kosten betragen pro Abruf 2,50 Euro zuzüglich 0,80 Euro Verbindungspauschale.
Dabei geht es insbesondere um folgende Themen:
• Schimmelbefall in Wohn-und Badezimmern
(Abrufnummer: 0 9001/51 0010 8554),
• Schimmelprobleme im Keller (0 9001/51 00 10 85 55) sowie
• Feuchteschutz und richtige Dämmung (0 9001/51 0010 85 56).

• Schimmel setzt sich häufig in Silikonabdichtungen ab. Wer handwerklich geschickt ist, kann die Abdichtungen selbst erneuern. (Beim Entfernen darf man allerdings nicht zu tief hineinstechen, damit die darunter liegende Abdichtung nicht zerstört wird.)
• Bei komplizierten baulichen Mängeln (zum Beispiel bei feuchten Wänden im Keller) sind Profis gefragt. Unternehmen Sie nichts, ohne vorher den Rat eines Bausachverständigen einzuholen.
• Kommt es in der Wohnung trotz regelmäßigen Lüftens immer wieder zum Befall mit Schimmelpilzen, sollten Sie dem Vermieter gegenüber auf einer gründlichen Sanierung bestehen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln: Legen Sie eigene Messprotokolle mit Datum, Feuchtigkeitsgehalt, Temperatur und Lüftungsintervallen vor. Zur Not sollten Sie den Mieterverein einschalten.

In der Nahrung:
• Verzichten Sie auf größere Vorratshaltung, weil manche Nahrungsmittel von Schimmel befallen sein können, ohne dass Sie es merken. Kaufen Sie Lebensmittel stets frisch ein.
• Seien Sie besonders vorsichtig bei Backwaren und Nüssen, auf denen sich schnell Schimmel bilden kann.
• Lagern Sie Obst und Gemüse möglichst im Kühlschrank. Vor dem Verzehr sollten Sie es gründlich waschen oder schälen. Letzteres empfiehlt sich insbesondere bei Möhren.
• Lassen Sie Küchenabfälle nicht lange liegen. Sammeln Sie Ihren Haus- und Biomüll möglichst in kleinen Behältern, die Sie täglich leeren.
• Reinigen Sie Kühl- und Gefrierschrank sowie Abfallbehälter regelmäßig mit Alkohol.

Gerichtsurteile zu Schimmelbefall in der Wohnung
Sowohl Vermieter als auch Mieter müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um Schimmelbefall in Wohnungen zu verhindern. Hat sich dennoch Schimmel gebildet, muss der Vermieter beweisen, dass der Schaden nicht durch mangelnde Bauqualität entstanden ist: Es darf keine Lecks, Risse oder Löcher geben, und die Wärmedämmung muss den während der Bauzeit bestehenden Vorschriften entsprechen. Andererseits ist der Vermieter aber nicht gezwungen, die Wohnung laufend den jeweils gültigen Normen anzupassen (BGH, Az. IV ZR 281/03).

Der Mieter muss nachweisen, dass er genug geheizt und gelüftet und seine Möblierung den Schaden nicht begünstigt hat- etwa durch Schränke, die zu dicht an Außenwänden stehen. Soll der Abstand jedoch ungewöhnlich groß sein (zum Beispiel mehr als neun Zentimeter), muss das im Mietvertrag stehen (LG Hamburg, Az. 307 S 48/02). Stellt sich heraus, dass der Mieter für den Schaden verantwortlich ist, muss er die Kosten für die Sanierung tragen. Umgekehrt darf er die Miete kürzen, wenn ihn keine Schuld trifft.

Zu Mietkürzungen bei Schimmelbefall gibt es unterschiedliche Gerichtsurteile. Eine Orientierung liefern die folgenden Beispiele. Die Mietminderung wird jeweils in Prozent der Bruttokaltmiete berechnet (BGH, Az. VIII ZR 347/04): 10 Prozent: Schimmel im Schlafzimmer (LG Hamburg, Az.16 S 211/83).
• 10 Prozent: Befall in Wohn-und Kinderzimmer (AG Bremen, Az. 7 C150/2003).
• 15 Prozent: Pilzbefall in WC, Küche und zwei Zimmern (LG München I, Az. 155 7066/85).
• Mindestens 15 Prozent: Schimmel in der Küche, an Außenwänden aller Zimmer, Wände und Decke im Bad durchfeuchtet (LG Berlin, Az. 64 S 356/98).
• 20 Prozent: Nasse Wand im Kinderzimmer (AG Köln, Az. 222 C 371/99).
• 20 Prozent: Schwerer Schimmelbefall in Wohn-, Schlaf- und Badezimmer (LG Osnabrück, Az. 11 S 277/88).
• 20 Prozent: Schimmel wegen undichter Fenster in Wohn- und Schlafzimmer (AG Schöneberg, Az. 7 C 284/97).
• 20 Prozent: Befall an allen Außenwänden, dazu in Küche und Bad, kein Aufstellen der Möbel an Außenwänden möglich (AG Köpenick, Az. 17 C 475/00).
• 25 Prozent: Schimmel an der Außenwand in Schlaf- und Kinderzimmer (AG Bremen, Az. 7 C 107/2002 und 7 C 107/02).
• 80 Prozent: Küche, Wohn- und Schlafzimmer durchfeuchtet, Schimmel und Modergeruch, zum Aufenthalt bleibt nur ein kleines Zimmer (LG Berlin,
Az. 65 S 205/89).

Die wichtigsten Inhalationsallergene – eine Übersicht

Blütenpollen
Bäume Getreide/Gräser Kräuter
• Birke • Flughafer • Beifuß
• Buche • Gerste • Gänsefuß
• Eiche • Glatthafer • Sauerampfer
• Erle • Honiggras • Wegerich
• Esche • Hundszahngras
• Espe • Knäuelgras
• Hasel • Lolch
• Kastanie • Mais
• Kiefer • Rispengras
• Linde • Roggen
• Platane • Ruchgras
* Pappel • Schwingel, hoher
• Ulme • Straußgras
• Weide • Weizen
• Wiesenfuchsschwanz
• Wiesenlieschgras
Milben Pilze
• Bettmilbe • Aspergillus-Spezies
• Hausstaubmilbe • Grauschimmel
• Mehlmilbe • Schlauchpilz
• Speisemilbe • Schwärzepilz
• Vorratsmilbe • Penicillum und viele andere Pilzarten
Tier (-haare, -federn, -feile, -kot, -Speichel, -urin)
• (Gold)Hamster • Katzen • Pferde
• Hunde • Meerschweinchen • Vögel
Schadstoffe in Innenräumen

• Formaldehyd (zum Beispiel in Klebstoffen, Konservierungs- und Düngemitteln, Kaminen und anderen offenen Feuerstellen, Schaumstoffen wie Polster, Spanplatten, Zigarettenrauch)
• zahlreiche Farbstoffe
• Isocyanate (u.a. in Lacken und Parkettversiegelungen, Klebstoffen und Klebeschäumen, Kunststoffdichtungsmassen, Schaumstoffen in der Rückenbeschichtung von Teppichböden, Polstermöbeln oder Autopolstern)
• Tabakrauch
• Terpene (zum Beispiel in Holzprodukten, natürlichen Harzen und ätherischen Ölen)