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Spiele Fördern Anreden Entwicklungsabläufe besser schlafen – Baby Rituale

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Spiele Fördern Anreden Entwicklungsabläufe besser schlafen
Die Entwicklung im Babyalter geht mit rasend schnellen Schritten voran und es ist faszinierend, die Anpassung eines Babys an seine jeweilige Lebensform zu beobachten. Das Baby nimmt einen Reiz wahr, der in ein bestimmtes Schema passt, und verinnerlicht ihn als Erfahrung. Babys Lernen bedeutet, dass es sein Verhalten aufgrund bestimmter Erfahrungen ändern kann. Sein Reifen bedeutet Wachsen, das relativ unabhängig von äußeren Einflüssen stattfindet. Beides hängt mit Babys Fähigkeit zusammen, die Welt rundum wahrzunehmen. Durch Reifen und Lernen entstehen schon nach etwa drei Monaten die ersten bewusst ausgeführten Bewegungen, die bis dahin nur durch Reflexe bestimmt waren.

Die liebevolle Unterstützung und Zuwendung seiner Eltern hilft dem kleinen Menschen, seine Anlagen optimal zu entwickeln und auszubauen. Doch bei allem Angebot müssen immer das Baby und seine Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Zu viel von allem überfordert Ihr Baby rasch und kann im schlimmsten Fall sogar zu Verhaltensstörungen führen. Bieten Sie ihm Neues und Interessantes, solange es daran Spaß hat. Manchmal schlägt seine Stimmung von einer auf die andere Sekunde um. Es fängt an zu dösen und verschafft sich mit seinem Rückzug die nötige Ruhe. Oder es beginnt zu schreien und Sie müssen dafür sorgen, dass es sich von der Reizüberflutung zurückziehen kann.

Durch Ihre Zuwendung fördern Sie die Intelligenz, Sprache und Motorik Ihres Kindes, die nicht immer geradlinig, sondern in Schüben verlaufen, manchmal sogar gewisse Schritte überspringen, vertauschen oder ein langsameres Tempo einschlagen können. Sie sollten Ihrem Kind diese Individualität niemals streitig machen und von ihm ein Entwicklungsschema fordern, das nicht das seine ist.

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Liebevolle spiele
Meine Freundin schwärmt von der Babymassage. Was genau ist das?

Bereits im Mutterleib wird die Haut Ihres Babys sanft gedrückt und geschoben, wird Ihr Baby wie in einer Hängematte sicher gehalten und hin- und hergeschaukelt. Nach der Geburt ist das taktile Wahrnehmungssystem der Haut eines der ersten, das sich rasch ausbildet. Vielseitige und angenehme Berührungen vermitteln dem Baby Reize, die die Ausbildung der Nervenbahnen und des Gehirns anregen, bängere Ganzkörpermassagen regen die Blutzirkulation an und vertiefen die Atmung.

Sanfte Berührungen beruhigen Ihr Baby, lassen seine Muskeln entspannen und können sogar Unterleibskrämpfe lindern. Eine ruhige Massage mit leiser Hintergrundmusik oder indem Sie leise mit Ihrem Kind sprechen, hilft bei Einschlafproblemen. Massieren Sie etwas schneller und schwungvoller, kann die Massage auch anregend wirken und ist ideal zum Wachwerden und sich Wohlfühlen. Massierte Babys sind oft aufmerksamer und können leichter entspannen. Durch die körperliche Nähe lernen sie zu vertrauen und ihre Ängste sowie Spannungen abzubauen. Sie als Eltern kommen beim Massieren in den Genuss, die Körpersprache Ihres Kindes kennen zu lernen und die Eigenheiten seines Körpers zu erfahren.

Wie bereite ich eine Babymassage vor?
Gibt es so etwas wie ein Ritual, das eingehalten werden muss?

Die Raumtemperatur sollte angenehme 24 bis 27 °C betragen. Legen Sie ein angewärmtes Badetuch auf den Wickeltisch oder auf den Boden (mit einem wärmenden Schaffell als Unterlage) und stellen Sie ebenfalls angewärmtes Massageöl bereit. Dafür eignen sich Allergie getestete Babyöle oder reines Mandel-, Avocado- oder Jojobaöl. Zur Linderung von Blähungen und Koliken sind Zusätze von Fenchel- und Kreuzkümmelöl empfehlenswert. Auch Ihre Hände sollten warm sein. Halten Sie, solange Ihr Kind noch nicht an die Massagen gewöhnt ist, Blickkontakt und streichen Sie mit den Handflächen oder Fingerspitzen weitläufig aus. Massieren Sie in gleichmäßigem Tempo beide Seiten des Kindes entweder gleichzeitig mit beiden Händen oder abwechselnd mit der rechten und der linken Hand. Bleiben Sie mit einer Hand immer beim Kind, und sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Stimmung.

Hinweis
Bedenken Sie auch beim Massieren: Jedes Kind hat individuelle Vorlieben und Abneigungen. Nicht jedem Kind gefällt es, massiert zu werden. Sie sollten dann nicht Ihr Programm durchsetzen, sondern sich ganz auf die Bedürfnisse Ihres Kindes einstellen. Beschränken Sie einfach die Massage auf liebevolles Eincremen und sanftes Streicheln und Liebkosen.

Vielleicht bereitet Ihrem Kind ja auch irgendetwas Unbehagen, das Sie herausfinden sollten, wie die Raumtemperatur, falsche Tageszeit oder dass es nicht ganz ausgezogen sein will.

Ab welchem Alter können wir bei unserem Baby mit der Massage beginnen?
Sobald ein Kind auf die Welt kommt, ist es empfänglich für intensiven Hautkontakt. Beginnen Sie bei Ihrem neugeborenen Baby mit Berührungen, die mit sanftem Druck ausgeführt werden. Zu zarte und vorsichtige Berührungen reizen die Nerven unangenehm. Außerdem ist Ihr Baby nicht so zerbrechlich, wie Sie vielleicht denken. Ihre sanfte Massage entspannt Babys Muskeln, Streicheleinheiten im Uhrzeigersinn über das Bäuchlein helfen bei Blähungen und das ausgeschüttete Glückshormon, das beim Hautkontakt vermehrt gebildet wird, lässt Ihr Baby rundum zufrieden sein. Beginnen Sie bei Neugeborenen zweimal täglich mit einer Massage von fünf Minuten, die Sie bei älteren Babys, ab ca. sechs Wochen, auf 10 bis 20 Minuten ausdehnen können.

Welche Spiele lassen sich einfach in unseren Familienalltag einbauen?
Wenn Sie nicht gerade einen strengen Zeitplan einhalten müssen, eignen sich alle Zeiten, in denen Sie sowieso mit Ihrem Kind beschäftigt sind, um eine kurze oder auch längere Spielphase einzuplanen. Manchmal ergibt es sich von selbst, zum Beispiel beim Anziehen/Ausziehen, Wickeln, Baden, Füttern, dass Ihnen etwas einfällt, was Ihrem Kind Spaß macht oder es vielleicht auch vom ungeliebten Anziehen usw. ablenkt.
Bewährte Spiele sind:
► Pusten auf den Babybauch oder durch Babys Haare,
► mit den Fingern spazieren gehen und zum Abschluss kitzeln,
► in den Nacken küssen oder pusten,
► alle Arten von Sing- und Fingerspielen.

Sollen wir uns Rituale für unser Baby ausdenken oder stellen sie sich von selbst ein?
Nicht nur für Kinder sind Rituale wichtig. Neben ritualisierten Fixpunkten unseres Lebens, die für alle Zugehörigen einer Gesellschaft gelten (in anderen Kulturen sehen wir uns vollkommen anderen Ritualen gegenüber), sind die Rituale, die wir bei und mit unseren Kindern einführen, ganz individuelle Handlungen einer jeden Familie. Sie helfen Kindern bereits im Säuglingsalter, Sicherheit und Geborgenheit zu finden sowie ihr Gedächtnis und Denkvermögen zu schulen.

Verwechseln Sie Rituale aber nicht mit starren Regeln, fest-gefahrenen Gewohnheiten und einengenden Zwängen, die die individuelle Entwicklung und Kreativität blockieren. Nutzen Sie Rituale beim Anziehen Ihres Babys, beim Baden, Zu-Bett-Gehen und natürlich bei allen Festen im Jahr, um Ihrem Kind Sicherheit mit auf den Weg zu geben. Schon für die Kleinsten ist es schön, mit einem Liedchen aufzuwachen, während der gefürchteten Schreistunde gegen Abend Mamas oder Papas Entspannungs-CD zu hören oder nach dem Baden mit einer Massage verwöhnt zu werden. Oft entstehen Rituale auch ganz zufällig und werden in den Alltag übernommen.

Gibt es so etwas wie Babyturnen auch schon für Neugeborene?
Ob neugeboren oder schon etwas älter, Ihr Baby ist immer in Bewegung und freut sich, wenn Sie es darin unterstützen, indem Sie z. B. mit ihm turnen. Warten Sie mit den Übungen jedoch, bis Ihr Kind etwa drei Monate alt ist. Beginnen Sie damit, Babys Arme neben seinen Oberkörper zu legen und sie vorsichtig vor der Brust zu kreuzen und wieder zu öffnen. Dadurch lernt Ihr Kind, ein Gefühl für seinen Körper zu bekommen. Eine weitere Übung für den Anfang hilft bei Blähungen: Halten Sie die Unterschenkel Ihres Kindes gekreuzt fest, die Knie des Kindes sind geöffnet. Nun kreisen Sie seine Beine langsam im Uhrzeigersinn zum Bauch hin und wieder zurück. Sie werden wahrscheinlich selbst feststellen, wann der richtige Zeitpunkt für Babys erste Turnstunde gekommen ist.

Gymnastik unterstützt die Bewegungsfreude Ihres Kindes
Für Säuglinge
► Beugen und Strecken der Beine unterstützt das Strampeln. 10- bis 20-mal wiederholen.
► Füßeklatschen (funktioniert wie Händeklatschen) dehnt die Muskeln der Beine. Sechsmal wiederholen.
Füße über den Bauch bis zur Brust und zum Gesicht bewegen. Dreimal wiederholen.
► Ein Zeigefinger, auf Babys Fußsohle gedrückt, löst den Greifreflex der Zehen aus. Quer über den Fußrücken gelegt, strecken sich die Zehen wieder. Sechsmal wiederholen.

Für ältere Babys
Sie fordern schon mehr Bewegung und ihnen steht der Sinn besonders nach Abenteuer-Spielen:
► Hoppereiter mit einem Plumps bis (fast) zur Erde,
► Reiten auf den Knien,
► Fliegen auf Ihren Armen und dabei immer ein Stück nach unten sacken, um sicher wieder in Ihren Armen zu landen,
► Verstecken-Spielen hinter Türrahmen, Möbeln, Vorhängen.
Nachahmenswerte Anregungen zur bewussten Förderung von Bewegungsabläufen erhalten Sie in den so genannten PEKiP-Gruppen.

Fördern und Anregen
Ist unser Baby tatsächlich schon mit wenigen Wochen bereit, von Anregungen aus seiner Umgebung zu lernen?
Entwicklungspsychologen haben herausgefunden, dass bereits in den ersten Lebenswochen Anregungen in Babys Umfeld entscheidend zur Gedächtnisbildung beitragen und seine Entwicklung unterstützen. Sehen und Hören, aber vor allem auch Babys größtes Sinnesorgan, die Haut, setzen Lernprozesse in Gang, die Verbindungen der einzelnen Nervenzellen im Gehirn, die Synapsen, entstehen lassen und im Lauf der Zeit verstärken.

Tipp
Babys, die oft und viel berührt werden und mit ihren Eltern Haut an Haut schmusen können, schlafen besser ein und durch.

Womit können wir die Entwicklung unseres acht Wochen alten Babys unterstützen?
Regen Sie die visuelle Wahrnehmung Ihres Kindes gleich von Anfang an durch Objekte an, die sich bewegen. Mobiles über dem Bettchen oder Wickeltisch wird Ihr Baby schon bald mit den Augen verfolgen. Ebenso Spieluhren, die sich bewegen und dazu noch sanfte Klänge verbreiten. Schon ab sechs Wochen können Sie Ihrem Kind Bilderbücher zeigen, die großflächig und eindeutig in den Formen sind. Mithilfe dessen, was Babys sehen, bauen sie Gedächtnisbilder auf, die durch immer neue Bilder und Farben stimuliert werden.

Sprache ist ein weiterer Anreiz zum Lernen. Kinder, mit denen man von Geburt an viel spricht und denen man viel vorliest, lernen früher sprechen. Häufiges Ansprechen in einem liebevollen Tonfall entwickelt zusätzlich den Aufbau des neuronalen Gerüstes im Gehirn.

Können wir unser Baby mit zu viel Anregungen auch überfordern?
Ihr Kind wird seinem Unmut, ob er durch zu viel oder zu wenig Anregung verursacht wurde, freien Lauf lassen. Ist es durch zu viele und zu hektische Anregungen überreizt, wird es sehr rasch weinen. Fehlen wiederum die Anregungen, langweilt sich das Kind und empfindet Unbehagen, gegen das es ebenfalls mit Weinen protestiert. Eltern spüren meist sehr gut, wann ihr Kind mehr oder weniger Lernanreize braucht. Wer jedoch die Grenzen und die Entwicklungsschritte seines Kindes selbst bestimmen will, vergisst, dass das menschliche Gehirn eigenen Gesetzen folgt. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit zur Entwicklung und fordern Sie keine Leistungen, die es nur schwer oder gar nicht bewältigen kann. Sie würden nicht seine Intelligenz, sondern Verhaltensstörungen fördern.

Wann werden aus den Reflexen gezielte Aktionen?
Schon nach etwa drei Monaten kann Ihr Baby die ersten Bewegungen bewusst ausführen, die bis dahin durch Reflexe bestimmt waren. Jetzt können Sie durch gezielte Angebote wie eine Rassel oder einen Greifring, durch Fingerspiele und Lieder Babys Aufmerksamkeit wecken. Die Entwicklung der Bewegung hängt übrigens eng mit der Entwicklung der Sprache zusammen. Sprechen Sie also viel mit Ihrem Kind – es lernt eine Menge davon.

Versteht unser Kind eigentlich schon, was wir mit ihm sprechen?
In den ersten Monaten ist es relativ egal, was Sie Ihrem Kind erzählen. Es kommt auf die Tonlage an, durch die Ihr Kind ein Gefühl für die Nuancen der Sprache entwickelt. Sie benutzen instinktiv einfache Wörter, bilden klare, kurze Sätze und unterstreichen das Gesagte durch einprägsame Gesten. Papa darf also durchaus, wie im Film Drei Männer und ein Baby, seinem Schatz mit liebevoll-säuselnder Stimme die neuesten Bundesliga-Ergebnisse vorlesen. Später, wenn Ihr Kind lernt, Zusammenhänge zwischen Sehen und Hören zu erkennen (etwa ab dem vierten Monat), fangen Sie an, ihm die Welt zu erklären, z. B. Tiere auf der Straße, die Blätter am Baum, Wolken oder Autos.

Welches Spielzeug ist für mein Baby besonders interessant?
Bis zum Alter von drei Monaten fasziniert alles, was sich luftig, leicht und bunt, mit oder ohne Musik, in Babys Gesichtsfeld bewegt. Ein Mobile über dem Bettchen oder über dem Wickeltisch, ein Trapez auf der Krabbeldecke, an dem sich Kugeln bewegen und Glöckchen klingeln, sind genau das Richtige für den Anfang.

Mit etwa vier Monaten kommt zum Staunen das Greifen dazu. Unterschiedliche Formen und Materialien, z. B. ein weiches Stofftier, ein glatter Holzring und eine klappernde Rassel, regen zum begreifen und in den Mund stecken an. Achten Sie deshalb darauf, dass alles, was in Babys Hand gelangt, gefahrlos ist.

Ältere Babys, die schon beginnen, auf dem Bauch oder auf allen vieren die Welt zu entdecken, sind natürlich fasziniert von allem, was rollt. Bunte Bälle, Luftballons, Autos und lustige Tiere, die Sie vor Ihrem Baby herziehen, animieren zum Hinterherkommen. Die ersten Bilderbücher aus Stoff oder dicker Pappe werden genau studiert und es macht Ihrem kleinen Zuhörer riesigen Spaß, wenn Sie ihm die bunten Seiten vorlesen.

Bauen Sie mit Ihrem Kind Türme aus Bauklötzchen, die es dann unter Gelächter zum Einsturz bringt. Holen Sie Töpfe, Schüsseln und Kochlöffel aus der Küche und lassen Sie Ihr Kind Schlagzeug spielen oder seine Spielsachen darin verstecken. Lernwürfel aus Stoff, Holz oder Plastik mit verschiedenen Öffnungen lassen Ihren kleinen Forscher die richtigen Gegenstände finden, die hineinpassen. Alles, was viele Knöpfe, Hebel, Kurbeln hat, bunt ist und viel Lärm macht, erfreut Ihr Kind ganz besonders.

Sicheres Spielzeug
▶ Das Material muss für Säuglinge geeignet sein, darf keine giftigen Stoffe enthalten und muss gut verarbeitet sein (es darf nichts absplittern).
▶ Das Spielzeug sollte waschbar oder abwaschbar sein.
▶ Spitze Kanten und Ecken sind tabu.
▶ Kleine Teile, die leicht abbrechen, sich abschrauben oder -pulen lassen, gehören nicht zu einem geeigneten Spielzeug.
▶ Spielzeug mit Farb- und Lackschichten, die abblättern oder abfärben, gleich entsorgen.
▶ Schnüre und Bänder am Spielzeug könnte sich Ihr Baby um den Hals wickeln.
Überprüfen Sie Babys Spielzeug immer wieder auf seine Sicherheit. Auch durch Abnutzung können Sicherheitsmängel entstehen.

Ist es nicht zu ehrgeizig, wenn manche Eltern ihre Babys zum Babyschwimmen bringen?
Im Element Wasser fühlen sich die meisten Babys wohl und es macht ihnen Spaß, darin herum zu planschen. Ab dem dritten Lebensmonat können Sie Kurse im Baby-schwimmen mit Ihrem Kind besuchen. Richtiges Schwimmen lernt Ihr Baby natürlich nicht, aber Spaß an der Bewegung. Außerdem beugt Schwimmen erwiesenermaßen Haltungsschäden vor. Wenn Ihr Kind aber während des Schwimmens nur brüllt, zwingen Sie es nicht dazu. Zum Babyschwimmen sollte das Wasser mindestens 33 °C warm und hygienisch einwandfrei sein. Wichtig ist, dass Sie als Eltern Ihr Baby nicht einem fremden Schwimmlehrer überlassen, sondern zusammen den Wasserspaß genießen.

Was ist eine PEKiP-Gruppe?
Die Förderung von Kindern im ersten Lebensjahr wird in Deutschland seit mehr als 30 Jahren in den PEKiP-(Prager-Eltern-Kind Programm-) Gruppen nach den Überlegungen des Prager Psychologen Dr. Jaroslav Koch unterstützt. Er stellte in seinen Studien fest, dass sich Babys, mit denen viel gespielt wird und die sich dabei ausgiebig bewegen können, besser entwickeln und zufriedener sind als ihre Altersgenossen. Noch größere Vorteile für ihre Entwicklung bietet das freie Bewegen ohne jegliche einengende Kleidung. Im Unterschied zur Babygymnastik lässt man die Kleinen – empfehlenswert für den Einstieg in eine PEKiP-Gruppe ist das Alter von vier bis sechs Wochen – selbst aktiv werden, während die Gymnastik doch immer mit Handgriffen der Eltern einhergeht. Die (Bewegungs-)Spiele vermitteln Ihrem Kind sowohl die Nähe zu Ihnen als auch die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins, indem das Kind in die Lage versetzt wird, sich aktiv zu bewegen und an Spielen teilzunehmen – oder auch nicht, wenn es nicht möchte. Die Gruppe mit maximal sechs bis acht Babys mit ihren Müttern oder Vätern bleibt in der Regel das ganze erste Jahr über zusammen. Das stellt eine wichtige Voraussetzung dafür dar, dass sich die Babys in ihrem ersten fremden Kreis wohlfühlen. Unter der Anleitung einer ausgebildeten PEKiP-Gruppenleiterin oder eines Gruppenleiters sammeln alle Teilnehmer im mollig warmen Raum (die Kinder sollen sich ja nackt bewegen können) Anregungen für die verschiedensten Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, die auch zu Hause wieder aufgegriffen werden können.

Entwicklungsabläufe sind keine Richtlinien
Ist es wirklich sinnvoll, die Richtlinien für die Entwicklung unseres Babys ständig im Kopf zu haben? Mich verunsichert das eher.
Je unsicherer Sie im Umgang mit Ihrem Baby sind, desto häufiger möchten Sie sich versichern lassen: Alles in Ordnung! Das kann allerdings auch dazu führen, dass Sie immer ängstlicher auf die Entwicklungstabelle schielen, damit Ihnen bloß nichts Entscheidendes entgeht, was Ihrem Baby fehlen könnte. Diesem Dilemma sehen sich fast alle Eltern gegenüber. Schließlich weiß jeder, wie wichtig es ist, auch bereits die kleinste Störung zu erkennen und so rechtzeitig wie möglich zu behandeln.

Ein typischer Entwicklungskalender soll nichts weiter als Anhaltspunkte vermitteln, die die durchschnittliche Entwicklung eines Babys veranschaulichen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und macht seine eigenen Entwicklungsschritte, bei denen es manchmal die Norm rasant überholt, hinterherhinkt oder gewisse Schritte auch überspringt. Je vertrauter Sie mit Ihrem Kind werden, desto genauer kennen Sie auch seine Art sich zu entwickeln, und Sie können die Tabellen gelassener sehen.

Unser Baby schläft bis zu 20 Stunden. Ist das nicht zu viel? Andere Babys schlafen viel weniger. Babys kennen noch keinen Tag-/Nacht-Rhythmus. Über 24 Stunden verteilt, schlafen sie tatsächlich bis zu 18, 20 Stunden. Und wie bei Erwachsenen gibt es auch jetzt schon den Unterschied, dass einige viel Schlaf, andere wenig Schlaf brauchen. Nach vier bis sechs Wochen gibt es meistens einen Entwicklungsschub, nach dem weniger geschlafen, der Hunger aber größer wird.

Tipp
Vermeiden Sie in dieser Zeit zusätzlichen Stress. Das Wachsen fällt Ihrem Baby nicht leicht und oft schreit es in den Zeiten besonderer Entwicklungsschübe häufiger. Ersparen Sie ihm deshalb unnötige Aufregung.

Die Schlafzeiten unseres zehn Wochen alten Babys haben sich immer noch nicht eingependelt. Wann haben wir nachts wieder einmal mehr Ruhe?
Am Ende des dritten Monats sind die meisten Babys so weit, dass sie ihre Schlafzeiten mehr und mehr in die Nacht verlegen und tagsüber schon so oft wach sind, dass man längere Phasen zum Spielen und Schmusen mit ihnen hat. Sie gewöhnen sich daran, dass ihre Aktivitäten, die sich in diesen ersten Wochen schon erstaunlich entwickelt haben, am Tag stattfinden, und wachen nachts meistens nur auf, weil sie Hunger haben. Nach dem Füttern schlafen die meisten Babys gleich wieder ein.

Wir sind schon so gespannt auf Babys erstes Lächeln. Wann ist es so weit?
In den ersten Wochen seines Lebens ist ein Baby, wie es scheint, noch vollkommen in sich selbst versunken. Doch etwa in der Mitte des zweiten Monats fügt es seinem bisher einzigen Kommunikationsmittel, dem Schreien, ein zweites hinzu: Es lächelt. Beflügeln Sie seinen Entwicklungsschritt, indem Sie so oft wie möglich mit ihm lachen. Es wird Sic nachahmen und zurücklächeln.

Seit drei Monaten ist jetzt das Baby da. Wie können wir seine große Schwester von ihren Eifersuchtsattacken abhalten?
Äußerungen wie Den werfe ich in den Mülleimer, Handlungen wie ein Kissen auf das Baby legen oder kneifen, wenn gerade niemand hinsieht, sind Reaktionen, die bei einem Teil der Geschwister nach dem Einzug des neuen Babys auftreten. Der andere Teil kommt scheinbar mühelos damit zurecht, ist liebevoll und zärtlich zum Geschwisterchen. Doch wenn es Nagel kaut oder nachts dauernd aufwacht, sollten Sie stutzig werden. Dann heißt es für Sie, sich besonders viel Zeit für Ihr älteres Kind zu nehmen. Akzeptieren Sie seine Eifersucht, sie ist ein ganz normales Verhalten – geschwisterliche Konkurrenzgedanken gibt es in allen Familien und sie lassen sich nicht vermeiden, auch nicht durch die beste Vorsorge. Schimpfen Sie also nicht, sondern versuchen Sie, sachlich zu erklären. Lassen Sie Ihr Großes ruhig auch wieder ein bisschen Baby sein, lassen Sie es bei der Babypflege mithelfen, wenn es mag, und stellen Sie sich am besten jetzt schon darauf ein, dass es in den folgenden Jahren immer wieder zu kleineren und größeren Kämpfen zwischen den Geschwistern kommen kann.

Spielen denn Babys schon zusammen?
Ist es überhaupt notwendig, eine Krabbelgruppe zu besuchen?

Ab etwa einem halben Jahr ist das Interesse von Babys an anderen Kindern nicht mehr zu überbieten. Zwar spielen die Zwerge noch nicht zusammen, aber nebeneinander. Ihr Kind wird von anderen, gleichaltrigen Kindern so viel lernen, was Sie selbst niemals bieten können. Es lernt, dass es noch andere Lebewesen gibt, die klein, purzelnd und tollpatschig sind, es lernt Ehrgeiz in der Nachahmung zu entwickeln, und es lernt die ersten sozialen Gefüge außerhalb der Familie kennen.

Wann genau beginnt die Fremdel-Phase
Um den achten Monat herum kennt Ihr Kind seine Leute so genau, dass es glaubt, sich vor allen fremden Personen fürchten zu müssen. Es unterscheidet jetzt zwischen bekannt = gut und unbekannt = böse und möchte die Welt am besten nur noch auf Mamas oder Papas Arm kennen lernen. Bis sich Ihr Kind neu orientiert hat, können schon ein paar Wochen vergehen. Wie lange das Fremdeln dauert und wie Ihr Kind damit umgeht, sollten Sie ihm selbst überlassen. Seien Sie in dieser Zeit sehr sorgsam mit der Betreuung durch andere Personen oder mit längeren Abwesenheitszeiten. Nach Meinung vieler Wissenschaftler dient das Fremdeln dazu, die kleinen Eroberer, die jetzt schon robben oder krabbeln können, in das sichere Umfeld von Mutter und Vater zurückzuholen.

Tipp
Kapseln Sie Ihr Kind in der Fremdel-Phase nicht von der Außenwelt ab. Positive Erlebnisse mit Dritten stärken das Vertrauen und helfen, die Angst im achten Monat zu überwinden.

Unser Baby will nicht krabbeln. Es robbt zwar im Eiltempo überall hin, aber ist nicht gerade das Krabbeln so wichtig für die Entwicklung?
Zehn Prozent der Kleinkinder krabbeln nicht, auch wenn die Entwicklungstabellen besagen, dass die meisten Babys mit sieben bis zehn Monaten krabbeln, sich ab dem neunten Monat an Tischen und Stühlen hochziehen und etwa mit einem Jahr anfangen zu laufen (Tabelle Seite 174/175). Studien zufolge soll es ideal sein, wenn Kinder viel und lange krabbeln, da sich dadurch die linke und rechte Gehirnhälfte besonders gut verknüpfen. Wenn Ihr Kind aber eine andere Methode für seine Mobilität gefunden hat, ist das genauso in Ordnung. Auch später besteht die Möglichkeit, Überkreuzbewegungen zu lernen.

Wir haben den Eindruck, dass unser Kind ein wenig mundfaul ist. Können wir das Sprechen irgendwie fördern?
Wenn Sie Ihrem Kind von Geburt an viel erzählt haben, haben Sie bereits die besten Voraussetzungen zum Sprechen gegeben. Es gibt einfach Kinder, die sich andere Kommunikationsmittel als das Sprechen zu Eigen machen. Sie ziehen die Augenbrauen nach oben oder die Mundwinkel nach unten, nicken oder schütteln den Kopf. Auch wenn die meisten Kinder mit etwa einem Jahr einfache Wörter wie Mama, Papa und Wau-Wau sagen können, heißt das noch lang nicht, dass weniger Sprechen weniger Intelligenz bedeutet. Das Reden fangt ja gerade erst an. Und verstehen können die Einjährigen sowieso schon sehr viel mehr.

Fängt die Erziehung schon im ersten Jahr an?
Vorausgesetzt, Sie befürworten nicht eine antiautoritäre Erziehung, werden Sie spätestens dann merken, wann Erziehung beginnt, wenn Ihr Kind nach so viel Selbstständigkeit strebt, dass es alle Grenzen hinter sich lässt und nur seinen Willen durchzusetzen versucht. Meist ist der Zeitpunkt dann gekommen, wenn sich die Kinder mit knapp einem Jahr überall hinbewegen können, krabbelnd oder schon laufend, und wiederholt Verbotenes tun. Dann werden Sie beginnen, klare Grenzen zu setzen, und feststellen, dass das in der Praxis nicht immer ganz einfach ist. Das Zauberwort der Erziehung heißt Konsequenz, die uns Erwachsenen oft genug schwer fällt. Unsere Schmerzgrenze wird von unserer Gemütsverfassung bestimmt. An einem Tag haben wir viel Geduld, am nächsten Tag sind wir sofort gereizt. Das ist auch nicht weiter schlimm, solange das Hin und Her nicht allzu oft passiert. Das würde Ihr Kind verwirren und es könnte nicht lernen, was seine Eltern eigentlich von ihm wollen. Deshalb von vornherein lieber nicht zu viel verbieten, so erleichtern Sie sich konsequent zu bleiben.

Tipp
Erklären Sie, warum Sie Verbote aussprechen, auch wenn das Baby die Begründungen noch nicht versteht. Es ist eine Selbstkontrolle, die Ihnen schnell aufdeckt, dass ein Verbot, das Sie kaum begründen können, nicht stichhaltig ist.

Erziehungstipps für Babys? Ist das sinnvoll?
Solange sich der Säugling nur im Radius seiner Krabbeldecke bewegt, gibt es natürlich keine Grenzen, bei deren Überschreitung Gefahr droht (heißes Wasser, gefährliche Besteck etc.) oder Ihre eigenen Grenzen verletzt werden (klebriges Obst auf dem Sofa, zerbrochenes Geschirr etc.). Doch mit Zunahme der Mobilität der Kleinen eröffnen sich ganz neue Dimensionen des Zusammenlebens, die Sie mit ein paar Tipps besser in den Griff bekommen:
▶ Lassen Sie Ihr Baby ruhig Erfahrungen beim Entdecken seiner Umwelt sammeln, auch wenn sie z. B. gegen Ihr Gefühl von Hygiene gehen. Staubflusen in der Ecke hinter dem Regal sind nicht weiter schlimm und Sie ersparen sich ein Verbot.
▶ Seien Sie nicht zu ängstlich, wenn Ihr Baby auf Entdeckungstour geht, und stören Sie es nicht bei seinen (ungefährlichen) Experimenten, z. B. auf den Sessel und wieder hinunter zu klettern.
▶ Wenn Sie wenig Zeit zum Aufräumen haben, bieten Sie Ihrem Kind von vornherein eine Beschäftigung, die nicht für allzu viel Unordnung sorgt.
▶ Schimpfen Sie nicht gleich los, wenn etwas heruntergefallen oder zerbrochen ist. Besser und mit dem gleichen Effekt ist ernsthaftes Ermahnen und Erklären. Weder der Klaps auf die Finger noch Liebesentzug sind geeignete Mittel, aus denen Ihr Baby lernen könnte, was es falsch gemacht hat.

Entwicklungstabelle
Motorik
1. bis 3. Monat
Das Baby liegt in Bauch- und Rückenlage noch asymmetrisch, der Kopf kann nur kurz gehoben werden, der Moro-Reflex (Erschrecken mit weit ausgebreiteten Armen und wieder zusammenziehen) ist stark ausgeprägt, ebenso der Greifreflex, die Hände sind meist zu Fäusten geballt.

Am Ende des dritten Monats kann das Baby in Bauchlage, auf Unterarme und Becken gestützt, seinen Kopf schon bis zu einer Minute halten, die Beugung der Arme und Beine sowie der Moro-Reflex lassen nach und das Baby liegt gerade. Die Hände öffnen sich öfter, das Baby bringt sie vors Gesicht, betrachtet seine Finger, spielt mit ihnen und versucht zu greifen.

4. bis 6. Monat
Das Baby spielt, auf die Unterarme gestützt, mit Gegenständen, hebt manchmal einen Arm und kann dabei das Gleichgewicht hatten. Es betastet seine Oberschenkel, Knie und am Ende des sechsten Monats seine Füße. Es rollt sich von einer Seite auf die andere. Am Ende des sechsten Monats kippt es manchmal von der gestützten Bauchlage auf den Rücken und kann vom Rücken schon fast auf den Bauch rollen. Es greift bewusst nach Dingen und steckt sie zum Untersuchen in den Mund.

7. bis 12. Monat
In der Bauchlage probiert das Baby den Po anzuheben, dreht sich im Kreis, dreht sich vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt, führt die Füße zum Mund und spielt in Seitenlage. Es greift sicher nach Spielzeug, kann in jeder Hand ein Spielzeug halten und benutzt Daumen, Zeige- und Mittelfinger zum Greifen. In Bauchlage beginnt es zu robben, zu krabbeln und sich an niedrigen Gegenständen hochzuziehen. Beim Spielen lässt es bewusst Spielsachen fallen und schlägt zwei Gegenstände aneinander. Wenn es den Vierfüßlerstand beherrscht, kann sich das Baby hinsetzen und spielt im Sitzen. Es zieht sich an Möbeln hoch, beginnt seitlich daran entlangzulaufen und wagt seine ersten Schritte. Mit zwölf Monaten laufen aber erst 50 Prozent der Kinder.

Sehen und Begreifen
1. bis 3. Monat
Klare Umrisse in 20 bis 25 Zentimeter Entfernung werden erkannt, Gegenstände und Gesichter kurz fixiert. Bald folgt das Baby Gegenständen mit den Augen und verlängert das Anschauen. Am Ende des dritten Monats reagiert es auf eine Geräuschquelle, indem es den Kopf dorthin dreht.

4. bis 6. Monat
Wenn plötzlich ein Gegenstand auftaucht, schließt das Baby die Augen (Schutzfunktion). Einer Geräuschquelle wendet es sich rasch zu, wenn es sie interessant findet. Ein zufällig herunterfallendes Spielzeug wird mit den Augen verfolgt.

7. bis 12. Monat
Höhe und Tiefe werden erkannt, einem herunterfallenden Spielzeug schaut das Baby vornübergebeugt nach, versteckte Spielzeuge findet es wieder (z. B. unter einem Becher) und tastet in einen Becher hinein (Tiefe wird untersucht). Details untersucht es mit dem Zeigefinger, es kann ein Spielzeug an einer Schnur zu sich heranziehen. Mit einem knappen Jahr meistert es schon, ein Spielzeug unter einem von drei Bechern zu finden.

Das Geheimnis um Babys Schlaf und besser schlafen
Einschlafen, Durchschlafen, Ausschlafen scheint unser Kind nicht zu kennen.

Wie kann es das lernen?
Zu Babys Schlaf gibt es viele und vor allem auch völlig entgegengesetzte Theorien. Sie werden selbst herausfinden müssen, welche Vorschläge für Sie passen.

Ihr Neugeborenes schläft noch relativ viel und entwickelt im Lauf von fünf, sechs Wochen einen eigenen Rhythmus seiner Schlaf- und Wachphasen. Sein Schlafbedarf reduziert sich bis zum sechsten Lebensmonat von durchschnittlich 17 bis 18 auf ca. 16 Stunden und kann sich im zweiten Halbjahr wieder komplett ändern. Die meisten Babys brauchen dann nur noch zwei kleine Schläfchen am Vor- und Nachmittag und haben ihren Hauptschlaf in die Nacht verlegt.

Viele Babys, die jetzt ja schon unglaublich aktiv sind – spielen, sitzen, krabbeln und vielleicht schon stehen und zu laufen beginnen – haben das Gefühl, etwas von den spannenden Abenteuern des Lebens zu verpassen, wenn sie ins Bett gehen, und sie wehren sich deshalb gegen den Schlaf. Für diese Kinder ist es besonders sinnvoll, immer die gleichen Rituale über den Tag verteilt einzuhalten, an denen sie sich orientieren können und die ihnen gerade zur Schlafenszeit eine ruhige Atmosphäre bieten. Beobachten Sie Ihr Kind, führen Sie Tagebuch über seine besonders aktiven und eher schläfrigen Phasen. Wenn es gähnt, sich die Augen reibt und andere Zeichen von Müdigkeit zeigt, nutzen Sie diese Schlaf-Fenster, um es ins Bett zu bringen. Für Sie als Eltern ist es sinnvoll, sich ebenfalls in der Kunst des Hinschlafens zu üben. Kurze Schläfchen über den Tilg verteilt können vor Erschöpfung und Depressionen schützen!

Bedenken Sie, wenn Sie Ihr Kind schreiend einschlafen lassen, dass es möglicherweise die Grundstimmung aus dieser Alpha-Phase, wie man den Zustand unmittelbar vor dem Einschlafen nennt, mit in den nächsten Tag nimmt und so schlecht gelaunt aufwacht, wie es eingeschlafen ist. Schöner ist es, entspannt, vielleicht im Arm der Eltern oder mit Körperkontakt, einzuschlafen und ebenso am nächsten Morgen aufzuwachen.

Ist es möglich, dass unser Baby vor lauter Müdigkeit nicht einschlafen kann?
Sowohl Reizüberflutung als auch eine übergangene Einschlafphase können in Babys Schlaf-und-Wach-Rhythmus Gründe dafür sein, warum es nicht in den Schlaf finden kann. Schaffen Sie dann eine ruhige und angenehme Atmosphäre, singen ein Wiegenlied, schaukeln es sanft hin und her oder schieben den Stubenwagen bei sanfter Musik durch das Zimmer.

Bei überreizten Babys kann mitunter sogar das schon zu viel sein. Sie kommen am ehesten im eigenen Bett zur Ruhe. Das Zimmer sollte ruhig und schwach beleuchtet sein. Stürzen Sie auch nicht sofort wieder zum Bettchen, wenn Ihr Baby noch ein paar Minuten weint. Manchmal müssen sich die Kleinen ausweinen (nicht herzzerreißend schreien), bevor sie in den Schlaf sinken können.

Ich kann doch das schreiende Baby zum Einschlafen nicht einfach ins Bett legen – muss das denn sein?
Babys, die nicht zur Ruhe kommen können, weil ihre Sinne zu überreizt sind, fühlen sich in ihrem Bettchen tatsächlich oft so geborgen, dass sie nach einem kurzen Moment einschlafen. Das Gefühl der Geborgenheit kann verstärkt werden, indem im Gitterbettchen eine beruhigend wirkende Kuhle hergestellt wird. Stillkissen mit Dinkel- oder Polypropylen-Füllung eignen sich ausgezeichnet zum Nestbau. Die Berührung mit dem gepolsterten Kopfende des Bettes sorgt für Wohlbefinden und Geborgenheit. Wenn das Kind eingeschlafen ist, sollten Sie aber wieder für eine sichere Schlafumgebung sorgen.

Noch einen Schritt weiter geht das Pucken, bei dem das Baby stramm in eine Decke gewickelt wird. In den Wachphasen des Babys gehört Strampeln und Rudern mit den Armen zur Förderung der Entwicklung. Während der Einschlafphasen erschrecken sich manche Babys so sehr an der eigenen Bewegung, dass sie zu schreien beginnen und nicht einschlafen können. Durch die Decke wird Babys Sehnsucht nach Berührung und spürbaren Grenzen (Erinnerung an den Mutterleib) gestillt, es wird am Strampeln gehindert und beruhigt sich meistens ganz schnell.

Tipp
So pucken Sie richtig
:
Den Hinterkopf des Babys auf den oberen, langen Rand eines weichen Tuches legen, die Ecken ziemlich straff um die Schultern schlagen, wobei die Arme angewinkelt, die Hände zum Saugen aber frei bleiben. Den unteren Teil des Tuches unter die Füße schieben.

Wir dachten, im dritten Monat schläft unser Baby endlich durch. Wann können wir uns auf ruhigere Nächte einstellen?
Babys müssen erst lernen, nachts länger zu schlafen als tagsüber. Durchschlafen kann deshalb lang und immer einmal wieder zum Problem für die Eltern werden. Auch ihr Schlafverhalten in der Nacht ist bis etwa zum dritten Lebensjahr anders als bei Erwachsenen. Die unterschiedlichen Schlafphasen unterscheiden sich immens. Ein Erwachsener verfügt über bis zu 80 Prozent ruhigen und tiefen Schlafs, wogegen ein Baby nur bis zu 45 Prozent Tiefschlaf sowie bis zu 15 Prozent Übergangsschlaf zur Verfügung hat. Ein großer Teil des kindlichen Schlafs ist deshalb von Übergangs- und REM-(Rapid-Eye-Movement-)Schlaf bestimmt. Außerdem sind Babys Schlafzyklen kürzer als die der Eltern, d. h., Babys befinden sich öfter in den empfindlichen Perioden, die zum Aufwachen führen können.

Wenn Erwachsene einschlafen, treten sie in der Regel gleich in die Tiefschlafphase ein. Junge Babys gehen erst durch eine etwa 20-minütige REM-Periode, bevor sie in Tiefschlaf fallen. Stört ein Aufwachreiz diese Phase, wacht das Baby leicht wieder auf. Deshalb sind manche Babys schwer zu beruhigen und können erst ins Bett gelegt werden, wenn sie fest schlafen. Mit der Zeit erlernen Babys, sofort aus dem Wachzustand in Tiefschlaf zu fallen, was aber von Baby zu Baby zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten sein kann. Am wohlsten fühlt sich Ihr Baby natürlich dann, wenn Sie es durch die REM-Periode, auch in der Nacht, hindurchbegleiten, bis es seinen Tiefschlaf wieder gefunden hat.

Eine gute Nachricht
Am Ende des ersten Lebensjahres können mehr als 90 Prozent aller Säuglinge durchschlafen.

Müssen wir, um nicht als Exoten zu gelten, unsere zehn Monate alte Tochter tatsächlich zum Durchschlafen bringen oder sogar zwingen?
Kulturelle Gegebenheiten unserer westlichen Welt sorgen für die große Kluft zwischen dem tatsächlichen Schlafverhalten eines Kindes und dem erwarteten, nämlich acht Stunden am Stück durchzuschlafen. Das Nichtdurch- schlafen, sogar bis zum Alter von drei bis vier fahren, ist jedoch eher das normale und gesunde Verhalten eines Menschenkindes. Diese Kinder sind nicht schwierig und wollen die Eltern nicht manipulieren, sondern sie verhalten sich in einer unserer Spezies angemessenen Weise. Ihre Tochter verhält sich also vollkommen gesund und normal. Sie können die Idee vom ununterbrochenen Acht-Stunden-Schlaf beruhigt aufgeben und die nächtlichen Interaktionen Ihres Kindes als wertvoll und vorübergehend betrachten.

Wo soll unser Baby schlafen? Ist das Elternbett tabu, auch wenn wir die halbe Nacht mit ihm durch die Wohnung wandern?
Über Babys Schlafplatz gehen die Meinungen so weit auseinander, dass Sie die Frage grundsätzlich als Eltern gemeinsam entscheiden müssen. Doch rein logisch ist der beste Schlafplatz dort, wo Sie sich alle am wohlsten fühlen. Das kann das Familienbett unter den Kriterien der sicheren Schlafumgebung sein das kann das Elternbett mit einem Beistellbett fürs Baby oder das Kinderzimmer fürs Baby und Ihr Schlafzimmer sein. Wer ein Baby hat, das ruhig einschläft und mindestens von Mitternacht bis 5 Uhr morgens durchschläft, wird sich die Frage nach einem gemeinsamen Familienbett niemals stellen. Wer allerdings nächtelang in der kalten Wohnung herumlaufen muss, um das Kind zu beruhigen, wird für sich und das Baby rasch nach einer besseren Lösung suchen. Viele Familien, vor allem aber die Babys, schlafen gemeinsam besser.

Aus Angst vor dem plötzlichen Kindstod möchten wir unser Baby nicht mit in unser Bett nehmen. Ist die Sorge berechtigt?
Vergewissern Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kinderarzt, ob eventuelle Risiken bei Ihrem Kind bestehen. Falls das zutrifft, sollte das Baby in seinem eigenen Bettchen liegen, da im Elternbett die Möglichkeit deutlich größer ist, dass das Gesicht verlegt wird durch Kopfkissen oder Bettdecke. Bei anderen Babys ist es kein Problem, wenn sie mit im Bett der Eltern schlafen, ihnen geschieht dabei nichts (Sie werden niemals auf Ihr Baby rollen und es erdrücken). Die beste Lösung ist das Beistellbettchen im Schlafzimmer, da gerade für gefährdete Kinder das Schlafen im Eltern-schlafzimmer empfohlen wird.

Was ist ein Kinderschlaflabor?
In einem Kinderschlaflabor werden Kinder im Schlaf untersucht, bei denen z. B. ein Verdacht auf eine Schlafstörung, ein schlafgebundenes Anfallsleiden oder eine schlafgebundene Atmungsstörung besteht. Untersuchungen werden durchgeführt bei Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems, bei Erkrankungen des Magen-Darm-Bereichs, bei Stoffwechselerkrankungen, bei chirurgischen Eingriffen im Bereich Mund-Kiefer-Gesicht und bei der Risikogruppe für den plötzlichen Kindstod.