Start Babypflege Vom Baby Stillen zur gesunde Ernährung – erster Brei und Abstillen

Vom Baby Stillen zur gesunde Ernährung – erster Brei und Abstillen

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Vom Baby Stillen zur gesunde Ernährung
In den ersten sechs Lebensmonaten brauchen Säuglinge nichts anderes als Muttermilch oder Fertignahrung mit sämtlichen Nähr- und Wirkstoffen für Babys in diesem Alter. Doch mit der Zeit, man denke an die enorme Entwicklung und das Wachstum, das ein Baby gerade in seinem ersten Lebensjahr durchläuft, fehlen wichtige zusätzliche Aufbaustoffe wie Vitamine.

Der Einstieg zur Familienkost wird von den meisten Kinderärzten im Alter von sechs Monaten empfohlen, wobei individuelle Zeitpläne einem festen Termin immer vorzuziehen sind. Vielleicht ist es günstiger, schon früher mit der Beikost zu beginnen, weil man gerade abgestillt hat. Vielleicht kann Ihr Kind aber noch gar nichts mit dem Löffel anfangen und Sie verschieben das Füttern einfach noch um ein oder zwei Wochen. Vielleicht müssen Sie ja auch wegen einer Allergie mit fremden Lebensmitteln warten, bis sich Babys Körper besser an die unbekannten Stoffe gewöhnen kann.

Also – keine Eile auf dem Weg zur Familienkost!
Ein weiteres Argument für den Start mit dem Löffel ist die Neugierde, die die meisten Babys nach etwa einem halben Jahr packt. Sie wollen die Welt und somit auch Löffel, Brei und Teller entdecken. Nutzen Sie den Entdeckerdrang Ihres Kindes und machen Sie es mit Karotten, Kartoffeln & Co. bekannt.

Oft wird auch für die Kleinen ab einem Alter von sechs Monaten der Griff zur Brotrinde und zum Zwieback interessant. Die ersten Zähnchen, die kommen, freuen sich über (ungesüßtes!) Bissfestes.

Der erste Brei
Unser Baby ist vier Monate alt und ich bin schon so gespannt auf den ersten Löffel Brei. Wann kann ich endlich mit dem Füttern loslegen?
Eltern sind von jedem neuen Entwicklungsschritt ihrer Kleinen begeistert. So auch von der Umstellung von der Milchmahlzeit zum Brei. Aber gerade hier ist Geduld angesagt. In den ersten fünf, sechs Monaten ist Beikost überflüssig – auch wenn die Babykosthersteller bereits ab der sechsten Woche Obst- und Gemüsesäfte und etwa ab der zehnten Woche Obst- und Gemüsebrei empfehlen. Babys, die gestillt oder mit Fertigmilch ernährt werden, brauchen weder Saft noch Brei, um gesund und ausgewogen ernährt zu werden.

Womit soll ich bei den vielen Breien, die angeboten werden, anfangen?
Fachleute für Kinderernährung empfehlen Karottenmus als ersten Brei. Noch besser als Einstieg sind aber Kartoffel und Kürbis geeignet, da die Karotte als allergen gilt. Allerdings sind echte Karottenallergien sehr selten. Gläschennahrung unterliegt strengen Richtlinien für die Herstellung, auf die Sie sich verlassen können. Nach neuesten Verordnungen müssen aber – auch bei Bio-Kost – Vita- min-C-Zugaben erfolgen. Wenn Sie die Beikost-Mahlzeit selbst herstellen, verwenden Sie Zutaten aus biologischem Anbau. Dem pürierten Gemüse muss man, der Gläschenkost sollte man (da weniger hochwertige Öle verwendet werden) etwas Butter oder ein paar Tropfen hochwertiges Öl zufügen, damit die Vorstufe des lebenswichtigen Vitamins A (Beta-Carotin) vom Körper verwertet werden kann. Als hochwertigstes Speiseöl gilt Rapsöl.

Unser Baby mag keine Karotten und ich würde lieber ausprobieren, was es mag. Wie oft kann ich ihm Neues anbieten?
Auch wenn Babys keine Karotten mögen, sondern vielleicht Brokkoli, ist Geduld angesagt. Sie sollten Ihrem Baby Zeit lassen, sich an die neuen Essgewohnheiten und an den neuen Geschmack – natürlich auch an die ungewohnten Inhaltsstoffe – zu gewöhnen. Babys empfinden es nicht als langweilig, jeden Tag denselben Brei zu essen. Und Sie können mit nur immer einem neuen Inhaltsstoff besser kontrollieren, ob Ihr Kind auf ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch reagiert. Tasten Sie sich also gemeinsam mit Ihrem Baby an die Familienkost heran. Indem Sie den (salzlosen!) Gemüsebrei nach etwa ein bis zwei Wochen mit ein wenig gekochter Kartoffel mischen und wieder ein bis zwei Wochen später ein- bis zweimal wöchentlich Gemüse-Kartoffel-(Fleisch-)Brei geben, ersetzen Sie so Monat für Monat, besser alle zwei Monate (bei allergiegefährdeten Kindern) eine Milchmahlzeit durch Brei. Nach dem Gemüse-Kartoffel-(Fleisch-)Brei steht der Säuglingsmilch-Getreide-Brei auf dem Speiseplan, einen bis zwei Monate später kommt der Getreide – Obst-Brei dazu. Die Reihenfolge ist variabel, da gestillte Kinder keine weitere Milch benötigen.

Immer nur pürieren? Wann sollen die Babys anfangen zu kauen?
Ab etwa dem zehnten Monat können Sie Ihrem Kind eine Brot-Milch-Mahlzeit anbieten – jedoch keine Vollmilch, sondern Säuglingsmilchnahrung. Die Breie müssen jetzt auch nicht mehr so fein püriert werden, da das Kind auch zum Kauen angeregt werden soll. Beißen und Kauen heißt Training für die Kiefermuskulatur. Gestillte Kinder brauchen keine Zugabe von Milch.

Hinweis
Haupt-Kalziumlieferant ist in unserer Ernährung Milch. Frische Kuhmilch sollte ein Baby aus allergologischen Gründen frühestens im zweiten Lebensjahr bekommen. Damit bei nicht gestillten Kindern keine Unterversorgung mit Kalzium und Negativfolgen für das Wachstum auf- treten und schlimmstenfalls bei zu wenig Kalzium in der Nahrung eine spätere Osteoporose nicht begünstigt wird, sollte man auf die industriell hergestellte Milchnahrung sowie Säuglingsmilch-Getreide-Breie zurückgreifen, die den erst heranreifenden Funktionen des Babys optimal angepasst sind. Einen hohen Kalziumgehalt weisen bestimmte Mineralwässer auf (siehe Angaben auf der Flasche). Beachten Sie den nötigen Hinweis für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet.

Unsere Familie hat leider mit Allergien zu tun. Wie kann ich bei unserem Kind Vorbeugen?
Das Allergierisiko wird gesenkt, je später die erste Beikost auf den Tisch kommt. Empfehlenswert ist – etwa ab dem siebten Monat -Tag für Tag das gleiche Nahrungsmittel als Mus, denn je weniger neue Eiweiße auf einmal in Babys Nahrung eingeführt werden, umso toleranter verhält sich das Immunsystem. Alle sechs bis acht Wochen können Sie dann je eine Milchmahlzeit durch eine Breimahlzeit ersetzen. Dabei sollten Sie die Zutaten jedoch so sparsam dosieren, dass nur alle ein bis zwei Wochen eine neue Komponente hinzukommt. Die ersten Gemüsebreie bestehen aus Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi oder Zucchini, daneben sind reife Birnen und Bananen zu empfehlen sowie Reisbrei ohne Milcheiweiß. Darauf können Pastinaken, Kürbis und Mangold den Speiseplan erweitern. Fleisch sollte allergie-gefährdeten Kindern nach Allergologen Ratschlag frühestens nach dem achten Lebensmonat (besser später) gegeben werden, Getreideprodukte (außer Reis und Hirse) sogar erst ab dem zehnten bis zwölften Monat.

Allergiegefährdete Kinder verweigern oft intuitiv Beikost. Lassen Sie sich nicht auf einen Machtkampf wegen des Essens ein. Die Weigerung kann ihre Gründe haben! Stillen Sie weiter und bieten Sie immer wieder einmal Gemüse und Obst an, bis Ihr Kind von allein bereit ist, auch feste Nahrung anzunehmen. Weiterführende Literatur dazu: Wert der Muttermilch nach den ersten 6 Monaten, La Leche Liga INFOBRIEF Länger als 6 Monaten stillen ….

Auf welche Lebensmittel sollten wir bei unserem allergiegefährdeten Kind besser verzichten?
Nahrungsmittel, die Allergien fördern können, sind: Hühnerei, glutenhaltige Getreidesorten wie Weizen und Hafer, Fisch, Meeresfrüchte, Sellerie, Nüsse, Sojamilch und Sojaprodukte wie Tofu, Ananas, Maracuja, Kiwi, Schokolade und Kakao sowie Gewürzmischungen. Diese Nahrungsmittel sollten Sie also besser gar nicht erst in den Speiseplan aufnehmen. Belastend auch noch im zweiten Halbjahr sind Kuhmilch und Kuhmilchprodukte.

Hinweis
Der legendäre Spinat ist mit zu viel Nitrat belastet, weichen Sie auf Mangold aus und halten Sie sich an die Gemüse der Saison.

Was soll unser Baby trinken, wenn es jetzt nicht mehr so viel gestillt wird?
Geben Sie Ihrem Baby reichlich zu trinken, zu jeder Mahlzeit gehört ein Getränk. Am besten ist Mineralwasser, das ausdrücklich für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sollten Sie auf Allergiegefahrdung hin überprüfen. Selbst aufgebrühte Tees sind den löslichen Kinder-Fertigtees vorzuziehen. Zu oft enthalten diese Zucker oder Fruchtsäure. Wenn Sie auf Fertigprodukte zurückgreifen, achten Sie darauf, dass es sich dabei um zahnschonende und schadstoffgeprüfte Produkte handelt.

Hinweis
Süßen Sie die Getränke Ihres Babys nicht nach und achten Sie darauf, dass es nicht ständig an der Flasche nuckelt. Das Umspülen der Zähne mit Flüssigkeit schadet dem Zahnschmelz.

Welche Milchmahlzeit sollten wir am besten zuerst mit Beikost ergänzen?
Die meisten Eltern beginnen damit, die Mittagsmahlzeit als erste Breimahlzeit einzuführen. Wichtiger als die Tageszeit ist, dass Sie und Ihr Kind entspannt sind. Eine angespannte Atmosphäre und zu großer Hunger bremsen Babys Entdeckungsfreude an neuen Ess-Erfahrungen. Lassen Sie es sich vor dem Füttern an Brust oder Flasche halbsatt trinken.

Tipp
Muttermilch und Kartoffeln ergänzen sich ideal, da ihre Eiweißverbindungen eine wertvolle Nährstoffkombination eingehen.

Genügt ein gewöhnlicher Plastiklöffel als erstes Besteck?
Der beste Löffel ist schmal, flach, abgerundet und aus Plastik. Probieren Sie aus, welche Form Ihrem Baby am meisten zusagt. Es gibt ganz weiche aus Silikon, die Ihnen vielleicht als erste Kontaktaufnahme mit einem Löffel am sinnvollsten erscheinen. Bald jedoch, wenn Babys Appetit auf Brei größer ist, sind sie zum Füttern zu weich.

Wie viel Brei braucht mein Baby zum Sattwerden?
Für das erste Probieren sind ein paar Löffelchen Brei zum Schmecken der unbekannten Materie und für den ersten Kontakt mit dem ungewohnten, harten Gegenstand Löffel im Mund genug. Klappt das gut und hat Ihr Baby Spaß am Essen, steigern Sie die Breimenge innerhalb eines Monats auf eine ganze Mahlzeit von ca. 190 Gramm.

Unser Kind ist ein richtiger Suppenkasper und oft genug artet das Essen in einen Machtkampf aus. Sollen wir es gewähren lassen, obwohl es dann noch hungrig ist?
Das Dilemma der Eltern, ihrem Kind die wichtigen Aufbaustoffe, die es zusätzlich zur Milch braucht, zukommen zu lassen, es aber trotzdem nicht zum Essen drängen zu wollen, beginnt in fast allen Familien mit dem ersten Löffel Brei. Üben Sie sich von Anfang an in Geduld und lassen Sie sich nicht auf Kämpfe um jeden Löffel ein. Schon ein sieben Monate altes Baby kann sehr deutlich zeigen, wie es mit zu viel Druck umgeht – es lässt sich einfach nicht füttern. Werden Sie nicht sauer, wenn der Brei stehen bleibt, und tischen Sie keine Riesenportionen auf.

Lenken Sie Ihr Kind stattdessen ohne Druck und Drohungen in Richtung Brei. Geben Sie ihm ein paar Löffelchen als Vorspeise oder Nachspeise zur Milchmahlzeit, lassen Sie es am Familientisch in seinem Kinderstuhl mitessen – so wird es sich mit jedem Happen an die neue Situation herantasten. Außerdem kann die Weigerung zu essen auch an einem erhöhten Allergierisiko Ihres Kindes liegen.

Ich habe gehört, dass auch Farben das Essverhalten beeinflussen können. Regt unsere gelb gestrichene Küche tatsächlich Babys Appetit an?
Psychologen haben wirklich herausgefunden, dass durch die richtigen Farben Ess-Unlust vertrieben werden kann. Wenn Sie also gerade sowieso beim Renovieren sind, beachten Sie die fachlichen Ratschläge, welche Farben den Appetit anregen. Rot, Grün und Gelb lassen Menschen das Wasser im Mund zusammenlaufen, Blau und Lila sollen dagegen jeden Appetit vertreiben.

Abstillen
Ich bin hin- und hergerissen zwischen Stillen und Abstillen. Einmal aufgehört, ist die Stillzeit ja unwiederbringlich zu Ende. Gibt es einen richtigen Zeitpunkt zum Abstillen?

Ganz wichtig ist, dass Sie die Frage nicht für sich allein entscheiden. Versuchen Sie, objektiv das Für und Wider abzuwagen. Ihre Bedürfnisse, die Ihres Partners und des Babys müssen bei der Entscheidung miteinbezogen werden. Bedenken Sie auch, dass in unserer Gesellschaft Vorbilder für langes Stillen fehlen. Auch Krankenhäuser sind nicht gerade als stillfreundlich bekannt. Und aggressive Werbestrategien der Babynahrungsindustrie und mangelnde oder fehlende Informationen des Gesundheitspersonals halten junge Mütter im Normalfall vom längeren Stillen ab. Die meisten Kinderärzte empfehlen, gleichzeitig mit der Nahrungsumstellung von der Muttermilch zum ersten Brei, um den sechsten Monat herum, auch mit dem allmählichen Abstillen zu beginnen. Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (American Academy of Pedeatrics) empfiehlt eine Stillzeit von einem Jahr, Unicef von zwei Jahren und darüber hinaus, wenn Mutter und Kind dies wünschen.

Versuchen Sie, sich von der gängigen Meinung der Gesellschaft, deren Akzeptanz für gestillte Kleinkinder nicht sehr hoch ist, zu befreien und Ihren individuellen Zeitpunkt des Abstillens und den Ihres Kindes zu erspüren. Viele Mütter bedauern im Nachhinein, ihre Kinder zu früh abgestillt zu haben.

Kann ich den Milchspendereflex wieder aktivieren, wenn ich bereits abgestillt habe?
Es ist durchaus möglich, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen. Sogar adoptierte Kinder können gestillt werden! Stillberaterinnen stehen hier mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie nach einer Stillpause wieder stillen möchten.

Ist es möglich, dass unser Baby mit 15 Monaten von sich aus keine Lust mehr auf die Brustmahlzeit hat?
Wenn Kinder die Möglichkeit bekommen, den Zeitpunkt des Abstillens selbst zu wählen, kann es durchaus Vorkommen, dass sie schon vor ihrem zweiten Geburtstag das Interesse am Stillen verlieren, sich leicht von anderem ablenken lassen und ihre frühkindlichen Bedürfnisse anderweitig befriedigen. Falls Sie noch nicht abstillen wollen, erinnern Sie Ihr Kind öfter an die Brustmahlzeit und verbannen Flaschen und Schnuller. Meistens stillen sich die Kinder zwischen zwei und vier Jahren von selbst ab.

Welche Gründe sprechen für oder gegen das Abstillen?
Das Alter des Kindes ist einer der Faktoren, der aber sehr vom kulturellen Umfeld abhängt und damit auch von der Wertung der Mutter, was alt genug zum Abstillen ist. Krankheit oder Medikamenteneinnahme der Mutter beeinflussen die Stilldauer. In den wenigsten Fällen ist das Abstillen bei Krankheit der Mutter aber notwendig. Das gilt auch für die meisten Medikamente. Die Überlegung, wenn das Baby krank ist, abzustillen, ist in fast allen Fällen unbegründet. Ganz im Gegenteil: Muttermilch liefert wertvolle Abwehrstoffe auch bei Erkrankung eines Babys, was die Krankheit meist kürzer und weniger schlimm verlaufen lässt.

Fühlt sich die Mutter durch die Pflege des Babys überfordert, ist sie stark übermüdet oder steht sie unter besonderen Stresseinflüssen, wird oft zum Abstillen geraten. Stillen ist jedoch weit weniger aufwändig als das Zubereiten von Fläschchen und übt nicht nur auf das Baby, sondern auch auf die Mutter eine beruhigende Wirkung aus.

Bei welchen Krankheiten sollte besser abgestillt werden?
Ist die Mutter ernsthaft erkrankt, raten viele Ärzte zum raschen Abstillen des Kindes. Allzu rasch, wie einige Wissenschaftler bemerken, denn eine differenzierte Betrachtung der jeweiligen Erkrankungssituation der Frau sowie eine intensive Kooperation mit allen behandelnden Ärzten ermöglicht das Stillen vor allem bei Allgemeinerkrankungen.

Ich bin wieder schwanger und stille noch. Kann ich unseren Großen trotzdem weiterstillen?
In den meisten Fällen wird bei einer weiteren Schwangerschaft vom behandelnden Gynäkologen zum Abstillen geraten, mit der Begründung, das Stillen schade dem Ungeborenen. Außer bei vorzeitigen Wehen, die in Ausnahmefällen durch das beim Stillen ausgeschüttete Hormon Oxytocin verschlimmert werden können, ist jedoch das Abstillen in einer Schwangerschaft unter physischen Gesichtspunkten nicht notwendig.

Verschiedene Abstillmöglichkeiten
► Natürliches Abstillen: Der Abstillzeitpunkt wird der Entwicklung des Kindes angepasst. Für die meisten Mütter besteht die größte Schwierigkeit beim natürlichen Abstillen darin, mit den Meinungen anderer zurechtzukommen. Für Mütter in einer solchen Situation stellt der Kontakt zu still-fördernden Organisationen, wie einer Stillgruppe, die größte Unterstützung dar.
► Allmähliches Abstillen: Lassen Sie pro Monat je eine Stillmahlzeit mehr weg, dadurch kann sich Ihre Milchmenge langsam zurückbilden, ohne dass die Brust übervoll wird und Unannehmlichkeiten bereitet. Zudem gewöhnt sich das Baby langsam an andere Nahrungsmittel und erhält zusätzliche lie-bevolle Aufmerksamkeit als Ersatz für die Nähe zwischen Mutter und ihm beim Stillen.

►Abruptes Abstillen: Es kann ein emotionales Trauma beim Baby auslösen, denn Stillen stellt für das Baby eine vertraute Quelle für Nähe und Trost dar. Auch für die Mutter kann plötzliches Abstillen körperliche Beschwerden und gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen. Der Körper der Mutter produziert auch nach dem Abstillen weiterhin Milch, wenn die Brust nicht gekühlt wird oder wenn keine Medikamente eingenommen werden. Wird die Milch nicht entleert, kommt es zu einem Milchstau, der zu einer Brustentzündung oder einem Abszess führen kann. Außerdem können plötzliche Hormonschwankungen nach dem Abstillen bei der Mutter Depressionen auslösen oder verstärken. Auslöser dafür ist das beim Stillen frei werdende Hormon Prolaktin, das im Zusammen-hang mit Wohlbefinden steht. Oft kann ein Gespräch mit der Stillberaterin weiterhelfen.

Kann ich die Milchbildung selbst irgendwie bremsen oder muss ich auf Medikamente zurückgreifen?
Auch beim Abstillen herrscht das Prinzip, dass die Nachfrage das Angebot regelt. Kühlen Sie Ihre Brust und probieren Sie zur Unterstützung folgenden Tee: Mischen Sie je 20 g Salbei- und Walnussblätter und 10 g Hopfenzapfen. Übergießen Sie 1 TI. davon mit ¼ kochenden Wassers und seihen nach fünf Minuten ab. Täglich können Sie zwei bis drei Tassen trinken. Doch Vorsicht, prüfen Sie erst, ob Sie die Kräuter vertragen.

Falls eine schwer wiegende Krankheit vorliegt und das Abstillen abrupt realisiert werden muss, helfen unterstützende Medikamente den Milchspendereflex zu stoppen. Beachten Sie aber bitte, dass hierbei unter Umständen Nebenwirkungen auftreten können.

Baby Gesunde Ernährung
Jetzt, wo unser Baby mitisst, will ich für die ganze Familie bewusster kochen. Worauf muss ich achten?

Bedenken Sie, dass sich die Ernährung des Babys in den ersten zwölf Monaten noch erheblich von der des Erwachsenen unterscheidet. Erst mit einem Jahr, wenn die ersten Zähnchen da sind und die Funktionen des Verdauungsapparates ausgebildet sind, beginnt das Baby mit den Großen mitzuessen. Vorher gilt, beim Kochen auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Gesund ernährt heißt im ersten Lebensjahr für Sie und Ihr Baby das langsame Herantasten an die Breimahlzeiten und die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen.

Kann ich auf Fertigprodukte zurückgreifen?
Das Gläschen als Beikost hat heute natürlich einen hohen Stellenwert, ist es auf Reisen oder an hektischen Tagen doch eine große Erleichterung in Sachen Babys Ernährung. Doch eine Ernährung, die nur aus Fertigprodukten besteht, kann auf Dauer auch Nachteile haben. Sie ist teuer, enthält teilweise zu viele Kohlenhydrate in Form von Zucker und ist deshalb oft zu süß. Sie enthält zu wenig hochwertige Fette und zum Teil viel zu viel Salz. Durch die vielen verschiedenen Zutaten können Allergien entstehen und das Kind gewöhnt sich an einen Einheitsgeschmack. Wenn Sie auf Gläschen zurückgreifen, wählen Sie Produkte, die weder Zucker (auch keinen Malz- oder Traubenzucker) noch Salz enthalten und die nur aus wenigen einfachen Zutaten bestehen – das muss auf dem Etikett vermerkt sein. Oder Sie informieren sich zusätzlich, zum Beispiel bei Stiftung Ökotest. Seit neuestem ist auch die Vitamin-C-Zugabe vermerkt, die für die Gläschennahrung nun vorgeschrieben ist.

Welche Zutaten sind beim Selbstkochen am gesündesten?
Schon beim Einkäufen müssen Sie sehr sorgfältig Vorgehen. Lebensmittelkontrollierte Zutaten in Bio-Qualität sind für das Selbstkochen selbstverständlich. Die besten Zutaten erhalten Sie im Naturkostladen, Reformhaus oder der Naturkostabteilung des Supermarktes. In Ökokisten per Hauslieferservice werden speziell Gemüsekisten für Stillende Mütter oder auch zur Breizubereitung angeboten. Die Speisen, die aus frischen Zutaten zubereitet sind, werden Babys Appetit wecken und es mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgen. Es kann seine Vorlieben und Abneigungen entwickeln und Sie haben die Kontrolle über alles, was Ihr Baby zu sich nimmt – das ist gerade bei Allergikern besonders wichtig.

Ich würde gern die Anspannung während der Mahlzeiten verringern. Wie wecke ich bei unserem Kind den Spaß am Essen?
Ihr Kind soll in der Übergangszeit vom Stillen/Flaschennahrung zu fester Nahrung eine vielseitige Kost kennen lernen, es soll lernen, auf Hunger und Sättigung richtig zu reagieren, und Spaß am Essen haben. Dafür müssen Sie vielleicht einige Abstriche bezüglich Ihrer Tischkultur machen, die das Kind auch später noch erwerben kann. Bedenken Sie, dass bereits während der Stillzeit das Essen nicht nur dem Sattwerden, sondern gleichzeitig der Befriedigung sämtlicher Sinne diente – dieser Genuss setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort, wenn den Sinnen beim Essen die Möglichkeit zur Entwicklung gegeben wird. Ihr Baby wird das Neue dank seiner Neugier spielerisch entdecken, indem es Tee langsam aus dem Mund laufen lässt oder plötzlich ausprustet, Brei über den Tisch spuckt und beobachtet, wie er auf den Boden plumpst. Es wird Kartoffelstückchen zwischen den Fingerchen zerquetschen und strahlend entdecken, dass dabei kleine Würstchen herauskommen. Lassen Sie Ihr Kind ein kleines Fest der Sinne feiern – nicht immer, aber oft genug, damit es richtigen Spaß am Essen entwickeln kann.

Tipp
Schieben Sie den Kinderstuhl nicht zu nah an die Wand, sodass herumfliegender Brei nicht die Tapete trifft, legen Sie eine Plastikdecke unter den Stuhl, damit Sie nicht so viel wischen müssen, und binden Sie Ihrem Kind ein Lätzchen um, das groß genug ist, ausgespuckten Brei aufzufangen.

Wie hoch ist jetzt der Nährstoffbedarf bei meinem Kind?
Zum Wachsen und zur Entwicklung benötigt Ihr Baby eine hohe Zufuhr an Energie, die für Säuglinge bei ca. 80 bis 110 kcal pro Kilogramm Körpergewicht und bei Einjährigen bei ca. 70 bis 80 kcal liegt. Die Nahrungsbausteine sind Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß – in idealer Zusammensetzung in der Muttermilch vorhanden. 45 bis 50 Prozent seines täglichen Kalorienbedarfs sollte Ihr Baby, wenn es sich allmählich an feste Nahrung gewöhnt, in Form von Kohlenhydraten bekommen, die in Getreide, Gemüse, Obst und Kartoffeln enthalten sind und zusätzlich wertvolle Vitamine liefern.

Säuglinge brauchen eine fettreiche Kost, da Fett mit wenig Masse sehr viel Energie liefert. Fett enthält die notwendigen ungesättigten Fettsäuren, die fettlöslichen Vitamine A, L), E, K und fördert deren Aufnahme im Darm aus Obst und Gemüse. Der Fettanteil der Nahrung sollte gegen Ende des ersten Lebensjahres 35 bis 40 Prozent ausmachen und je zur Hälfte aus tierischen Fetten, allen voran Butter, und pflanzlichen Ölen bestehen. Nach dem achten Monat können kaltgepresste Öle, die viele ungesättigte Fettsäuren enthalten, Babys Kost ergänzen (vor dem achten Monat können die enthaltenen ätherischen Öle Allergien auslösen). Fette in Wurst, Fleisch und Käse sind weniger wertvoll, das Fett im Eigelb ist dagegen sehr vitaminhaltig.

Der Eiweißgehalt der Muttermilch ist optimal auf Babys Bedürfnisse abgestimmt. Höchstens 15 Prozent Eiweiß sollte die Säuglingsnahrung enthalten. In den ersten Lebensmonaten können artfremde Eiweiße Allergien auslösen, deshalb erst spät mit eiweißhaltiger Beikost beginnen. Milch, Ei und Fleisch liefern die tierischen Eiweiße, die andere Hälfte sollte von Pflanzen wie Kartoffeln und Gerste stammen. Zusammen ergänzen sich ihre Bausteine, die Aminosäuren, entsprechend dem Bedarf Ihres Kindes.

Was und wie viel muss mein Baby jetzt trinken, wo es nicht mehr nur mit Milch ernährt wird?
Außer seinen Milchmahlzeiten brauchte Ihr kleines, voll gestilltes Baby ja nichts weiter. Flaschenbabys hatten einen höheren Flüssigkeitsbedarf, wenn sie im Sommer stark schwitzten, oder aufgrund einer Krankheit wie Durchfall, Fieber und Erbrechen. Dann tat bereits ein Fläschchen mit Wasser oder ungesüßtem Tee gute Dienste. Auch mit Einführung der Beikost bleibt der Tee, am besten selbst zubereitet, oder Mineralwasser mit dem Vermerk für Säuglingsnahrung geeignet Durstlöscher Nummer eins. Säfte sind zum Durstlöschen ungeeignet, da sie zu viel Zucker enthalten. Beginnt Ihr Kind langsam am Tisch mitzuessen, hat es einen Gesamtflüssigkeitsbedarf (auch Flüssigkeit in breiiger Nahrung mitgezählt) von ca. 100 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Kann ich auch die Mikrowelle für die Zubereitung der Babynahrung benutzen?
Die Mikrowelle eignet sich besonders gut, wenn Sie eingefrorenen Vorrat erwärmen (nicht kochen) wollen. In der Regel wird bei 600 Watt gegart (500-Watt-Geräte ein bis zwei Minuten länger laufen lassen). Die Mikrowelle sowie der Schnellkochtopf gehen sanft mit den wertvollen Inhaltsstoffen um, wenn Sie sich genau an die Zeitangaben halten. Zu lang gegarte Speisen haben einen hohen Nährstoffverlust. Rühren Sie den Brei immer gut um und probieren Sie. Die Speisen erwärmen sich ungleichmäßig und Ihr Baby könnte sich verbrennen. Wer Mikrowellen generell kritisch gegenübersteht oder im Haushalt kein Gerät besitzt, benutzt alternative Methoden wie Wasserbad, Schnellkochtopf etc.

Getränke zum Selbstmachen
Lassen Sie Instant-Tees und Babysäfte einfach im Supermarktregal stehen und bereiten stattdessen Tees und Säfte selbst zu. Die Zutaten für Kräutertees erhalten Sie im Naturkostladen oder im Reformhaus. Vor dem Aufbrühen in einer für das Baby reservierten Kanne zerstoßen Sie die Samen am besten mit dem Mörser, damit sich die Inhaltsstoffe besser lösen.
► Magentee (Rezept für eine kleine Flasche):
½ TL Fenchelsamen und 1 fingernagelgroßes Stück Süßholz (Naturkostladen, Apotheke) mit 1/8 Wasser, das mindestens 2 Minuten sprudelnd kochte, übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
► Beruhigungstee (kleine Flasche): 1 Prise Anissamen, 1 TL getrocknete Melissenblätter und 1 fingernagelgroßes Stück Süßholz mit 1/8 Wasser, das 2 Minuten sprudelnd kochte, übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
► Tee gegen Blähungen: ½ TL Fenchelsamen, ½ TL Anissamen, ½ TL Kümmelsamen und 1 fingernagelgroßes Stück Süßholz mit ¼ Wasser, das 2 Minuten sprudelnd kochte, Ubergießen,
10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
► Karottensaft: Für ca. 200 ml Saft 600 g frische Möhren putzen, mit 3 EL Wasser 15 Minuten dünsten, im Entsafter (Zentrifuge) entsaften und ½ TL Keimöl zufügen (790 kJ/190 kcal).
Mischen Sie den Karottensaft ab etwa dem zehnten Lebensmonat zu gleichen Teilen mit frisch gepresstem Orangensaft, dann bekommt Ihr Kind gleich genügend Vitamin C.

Gekocht, gebraten oder gedünstet was ist am besten für mein Kind?
Braten, Frittieren und Grillen sind ungeeignet für Ihr Baby. Dagegen sind Dünsten oder auch Garen in der Folie nährstofferhaltende Methoden, die den feinen Geschmacksnerven der Babys am besten angepasst sind. Butter und Öl erst nach dem Garen zugeben, damit keine Vitamine verloren gehen. Der geschlossene Deckel verhindert, dass Vitamine durch Luft und Licht beeinträchtigt werden.

Welche Gewürze und Kräuter kann ich zur Geschmacksverfeinerung von Babys Menü verwenden?
Die Geschmacksnerven Ihres Babys sind viel sensibler und unverbildeter als Ihre. Deshalb nie nach Ihrem Geschmack würzen! Salz und Gewürze belasten die Nieren Ihres Babys zu sehr. Frische, fein gehackte Kräuter (Bio-Anbau) oder auch Butter und Keimöl sind dagegen eine pikante Variante für Ihr Kind. Zum Süßen von Gemüsebreien können Sie etwas Bananenmus, Orangensaft oder eine zerdrückte Erdbeere untermischen, Sie können aber auch bedenkenlos Ihr Kind den puren Geschmack von Kartoffeln, Karotten oder Brokkoli erleben lassen.

Tipp
Bis zum ersten Geburtstag sollten Babys keinen Honig bekommen, da gefährliche Bakteriensporen enthalten sein können, wodurch eine schwere Erkrankung mit Muskelkrämpfen auftreten kann. Honigzusätze in Fertignahrungen sind diesbezüglich unbedenklich.

Darf ich meinem Kind erlauben, mit den Fingern zu essen, oder muss ich das von vornherein verbieten, damit es sich nicht daran gewöhnt?
Um die Sinne zu schärfen und die Neugierde des kleinen Essers zu befriedigen, lassen Sie Ihr Kind ruhig auch ausprobieren, wie das Essen mit den Fingern funktioniert. Geeignet sind kleine Stückchen gekochter Kartoffeln, Obst, Karotte, Reisbällchen, Brotrinde, Reiswaffeln und Vollkornkekse.

Tipp
Wenn Sie bzw. Ihr Kind beim Füttern Probleme mit dem Löffel haben, probieren Sie doch einmal, es mit dem Finger zu füttern.

Kann ich das vorbereitete Essen warm halten, wenn mein Baby die Mahlzeit verschläft?
Wenn Ihr Baby einmal länger schläft, stellen Sie besser den fertigen Brei in den Kühlschrank und wärmen ihn erst vor dem Füttern auf. Warmhalten zerstört ebenso die Vitamine wie Licht und Luft und lässt Keime sprießen. Deshalb sollten Sie Gemüse und Obst erst vor dem Essen putzen, schälen und zerkleinern oder es einfrieren, um die wertvollen Nährstoffe zu erhalten. Einmal aufgewärmte Speisereste dürfen Sie in keinem Fall wiederverwenden. Aufgetauten Vorratsbrei sollten Sie nicht aufkochen, sondern nur erwärmen.

Mein Mann und ich sind Vegetarier. Die Schwangerschaft haben ich und unser Baby gesund durchlebt. Kann ich jetzt bei Babys Beikost auch auf Fleisch verzichten?
Wenn Sie sich bereits während der Schwangerschaft fleischlos, aber ausgewogen ernährt haben, kennen Sie die Regeln, die Sie bei fleischloser Kost beachten müssen. Wenn Sie sich an einige wichtige Grundsätze halten, können Sie entgegen aller Warnungen, die zum Teil auch von Fachleuten ausgesprochen werden, auf Fleisch verzichten. Nur eine darüber hinaus gehende streng vegane Ernährung (ohne jegliches tierisches Eiweiß) würde bei Kindern zu schweren Mangelerscheinungen führen.

Wie mache ich unser Baby auch fleischlos glücklich?
Die Ernährungsweise, die bereits der Säugling mit Einführung der Beikost kennen lernt und die sich im Kindes- und Jugendalter festigt, wird üblicherweise auch im Erwachsenenalter beibehalten. Die ovo-lakto-vegetarische Ernährung ist gerade unter dem Aspekt der Dauerkost, die alle erforderlichen Nährstoffe liefern muss, durchaus empfehlenswert, sofern sie abwechslungsreich ist und genügend pflanzliche Eisen- und Zinkträger enthält. Doch genügt es nicht, einfach Fisch und Fleisch von der Speisekarte zu verbannen. Erst die Vollwertkost ergänzt die Ernährung optimal. Die Vielfalt an Nährstoffen in jedem Nahrungsmittel beugt einer einseitigen Ernährung und damit Mangelerscheinungen vor.

Achten Sie auf eine sorgfältige Zusammenstellung der Beikost, die ausreichend Eisenquellen in Verbindung mit Vitamin-C-haltigen Säften, Früchten und Gemüse enthalten sollte (siehe nächste Frage).

Woher bekommt mein Baby Eisen, wenn ich es vegetarisch ernähre?
Eisen tierischer Herkunft ist ohne Frage leichter vom menschlichen Organismus zu verwerten, aber Eisen steht auch in pflanzlichen Lebensmitteln ausreichend zur Verfügung. In der Kombination mit Vitamin-C-haltigem Obst und Gemüse ist es vom Körper ebenso problemlos zu verwerten. Wenn Sie darauf achten, bevorzugt eisenhaltige Lebensmittel zu verwenden (siehe Kasten), nach jedem Gemüsebrei ein paar Löffelchen Vitamin-C-haltigen Obstbrei als Nachtisch zu füttern und Getreidebreie mit einer Vitamin-C-haltigen Zutat zu verfeinern, ist für ausreichend Eisen gesorgt (die Zugabe von natürlichem Vitamin C verdoppelt bis verfünffacht die Verfügbarkeit des pflanzlichen Eisens). Muttermilch ist das einfachste und beste Vitamin-C-haltige Getränk. Sie können Ihrem Baby auch einmal pro Tag Säuglingsnahrung auf Sojabasis (Reformhaus) mit entsprechend abgestimmtem Eisengehalt anbieten (Achtung: Soja gilt als allergen).

Eisenhaltige Lebensmittel
► Hirse, Amaranth, Hafer, Grünkern und andere Getreidesorten,
► getrocknete Aprikosen, Datteln, Pflaumen, Rosinen,
► Fenchel, Schwarzwurzeln, Möhren, Brokkoli, Petersilie,
► Linsen, Erbsen, Kichererbsen,
► Naturreis, Tofu,
► Mandelmus, Sesammus, Traubensaft, Zuckerrübensirup.

Vitamin-C-haltige zutaten
► Petersilie, Orangensaft, Kiwi oder ungesüßtes Sanddornmus,
► Pellkartoffeln.

Wie gestalte ich den Speiseplan, wenn ich mein Kind vollwertig ernähren möchte?
Vor allen Dingen gehören nur frische Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau auf den Tisch. Im Vordergrund der vollwertigen Kost sollen (wie auch beim Erwachsenen) Getreide und Getreideprodukte stehen. Weizen-, Gerste-, Hirse-, Naturreis und Buchweizenmehl eignen sich für Getreidebreie am besten. Verwenden Sie Vollkornmehl, das meistens mehr als doppelt so viele Vitamine und sehr viel mehr Eisen, mehr Mineralien und Spurenelemente als weiße Auszugsmehle enthält.

Getreideflocken aus Hirse, Hafer, Gerste, Weizen und Naturreis sind die Grundlage für gekochte und rohe Vollkornflockenbreie. Gekocht werden die ganzen Körner von Hirse, Buchweizen und Reis sowie geschroteter Grünkern (gibt Babybreien einen herzhaften Geschmack).

Beim Gemüse gilt eine einfache Regel: Wechseln Sie die Sorten so ab, dass Ihr Baby sowohl Gemüse bekommt, das über der Erde (z. B. Fenchel, Blumenkohl etc.) als auch unter der Erde wächst (z. B. Möhren, Pastinaken etc.) – so ergänzen sich die einzelnen Inhaltsstoffe optimal.
Tofu und andere Sojaprodukte bieten sich als leicht verdauliche Eiweißlieferanten an, die außerdem noch weitere Nährstoffe wie Kalzium und Eisen enthalten. Allerdings sollten Sie bei familiärer Allergiebelastung auf Soja als hoch allergenem Nahrungsmittel verzichten.

Selbst gezogene, frische Sprossen (oder aus dem Reformhaus) sind reich an Vitaminen, Folsäure, Kalzium, Eisen und Magnesium. Ein Teelöffel davon vor dem Pürieren zum Gemüsebrei gegeben, bereichert den Speiseplan.

Obst, frisch und getrocknet, eignet sich als eigenständiger Brei, z. B. Apfel und Banane, oder als Beigabe zu anderen Breien. Sparen Sie nicht an hochwertigen Fetten. Verwenden Sie zunächst Keimöl und später auch Butter, flüssige Sahne und Milch. Fettlösliche Vitamine und Linolsäure machen sie unentbehrlich für die vollwertige Ernährung.

Vollwertig und fleischlos – leckere Rezepte für Babys Baby-Polenta
375 ml Wasser aufkochen, 75 g Maisgrieß unter Rühren einstreuen und bei kleiner Hitze ca. 5 Minuten kochen lassen. Dabei ständig umrühren. 3 TL Butter oder Öl zufügen und noch 15 bis 30 Minuten quellen lassen. Die Polenta in drei Portionen aufteilen und die beiden nicht benötigten Portionen im Kühlschrank aufbewahren. Mit Baby-Polenta kann man den Mittags-Gemüsebrei ergänzen oder strecken. Sie eignet sich auch als Nachmittags-Mahlzeit und kann hier mit ca. 100 g Obstmus verrührt werden.

Babys erstes Frischkornmüsli
1 EL fein geschroteter Dinkel über Nacht in 2 bis 4 EL Wasser oder Joghurt einweichen (Kühlschrank). 100 g frisches Obst klein schneiden und zum Brei geben.

Grundrezept Getreide-Milchbrei
2 gehäufte EL fein geschrotetes Getreide oder Getreideflocken mit 200 ml H. A.-Säuglingsmilch verrühren und unter Rühren zum Kochen bringen. Ca. 5 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Etwas Obst oder Vitamin-C-reichen Saft einrühren.

Grundrezept Getreidebrei
1 gehäufter EL fein geschrotetes Getreide oder Getreideflocken mit 100 ml kaltem Wasser verrühren und unter Rühren zum Kochen bringen. Ca. 5 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. 1 EL Butter oder Öl einrühren und 100 g Obstmus zugeben.