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Beta-2-Sympathomimetika als Inhalationsspray gegen Asthma – Allergien von Medikamenten

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Beta-2-Sympathomimetika als Inhalationsspray gegen Asthma
Beta-2-Sympathomimetika binden an spezielle Stellen in den Zellen der glatten Muskulatur (Beta-2-Rezeptoren), die dadurch erschlafft. Bei einem Asthmaanfall sind die Muskelfasern der Bronchien stark angespannt. Die Inhalation von Beta-2-Sympathomimetika führt dazu, dass sich die Verkrampfung löst und die Atemwege sich erweitern. Da es ähnliche Rezeptoren auch am Herzmuskel und an der Skelettmuskulatur gibt, wirken die Mittel zum Teil auch dort, was unerwünschte Folgen haben kann.

Die Wirkstoffe sind: Fenoterol (Berotec/N), Formoterol (Foradil, Oxis), Salbutamol (zum Beispiel Salbutamol-ratiopharm, Sultanol inhalativ, Apsomol Dosieraerosol), Salmeterol (Serevent, aeromax), Terbutalin (Aerodur Turbohaler). Alle Präparate mit den genannten Wirkstoffen sind rezeptpflichtig.

Es gibt kurz- und langwirkende Beta-2-Sym- pathomimetika zum Inhalieren. Bei einem akuten Asthmaanfall gelten die kurzwirkenden Substanzen Fenoterol, Salbutamol und Terbutalin als Mittel der Wahl.

Der Effekt der langwirkenden Substanzen Formoterol und Salmeterol hält etwa zwölf Stunden an. Diese Mittel sollen zur Dauertherapie erst bei Asthma der Stufe 3 vorbeugend eingesetzt werden, wenn Glukokortikoide zum Inhalieren nicht ausreichend wirken. Zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls sind die beiden Arzneistoffe nicht geeignet.

Anwendung
• Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin: Sobald sich ein Asthmaanfall ankündigt, sprühen Sie zwei Hübe aus dem Dosieraerosol in den Mund und atmen dabei tief ein. Die Wirkung setzt in der Regel sofort ein: Sie können leichter aus- und einatmen. Kommt es nicht innerhalb von zehn Minuten zu einer Besserung, können Sie weitere zwei Hübe sprühen. Mehr als acht bis zehn Hübe pro Tag sollten Sie nicht nehmen, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Bronchialmuskulatur immer größere Mengen des Wirkstoffs braucht, um zu erschlaffen: Auf lange Sicht wirkt das Mittel dann nicht mehr ausreichend. Außerdem steigt bei hoher Dosierung das Risiko für unerwünschte Wirkungen am Herzen.
• Formoterol, Salmeterol: Diese Mittel wenden Sie morgens und abends an. Setzen Sie sie nicht häufiger als zweimal täglich ein, da es sonst zu unerwünschten Wirkungen wie Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfen kommen kann. Darüber hinaus kann der Blutdruck ansteigen.

Keine entzündungshemmende Wirkung
Beta-2-Sympathomimetika wirken nicht entzündungshemmend und können bei einer Monotherapie sogar die Empfindlichkeit der Bronchien erhöhen. Deshalb ist es in der Regel sinnvoll, gleichzeitig Glukokortikoide zu inhalieren, damit sich die Bronchien wieder stabilisieren.

Achtung!
Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin: Wenn Sie diese Mittel häufiger als empfohlen inhalieren müssen, um die Atemnot zu lindern, ist das ein Hinweis auf eine nicht ausreichend dosierte Basistherapie. Dann ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über eine Veränderung der Asthmatherapie sprechen. Bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und/oder koronarer Herzkrankheit oder Herzrhythmusstörungen sollte der Arzt die Herztätigkeit mit einem EKG kontrollieren, um unerwünschte Wirkungen möglichst früh zu erkennen.

Gegenanzeigen
Unter den folgenden Bedingungen müssen Nutzen und Risiken der Behandlung besonders sorgfältig abgewogen werden:
• Sie haben eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).
• Sie haben hohen Blutdruck.
• Ihr Blut enthält zu wenig Kalium (Hypokaliämie).
• Sie haben Diabetes, und es ist schwierig, die Blutzuckerwerte gut zu regulieren.
• Sie haben einen Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom).
• Ihr Herz arbeitet nicht effektiv, da sich die Herzwände immer weiter verdicken (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie).
• Sie hatten einen Herzinfarkt.
• Ihr Herz schlägt zu schnell (Tachykardie).

Natürlich muss auch bei den oben genannten Krankheiten das Asthma ausreichend mit Medikamenten behandelt werden, und bei einem Asthmaanfall müssen auch Herzkranke ein Notfall-medikament benutzen. Wegen der möglichen unerwünschten Wirkungen auf das Herz sollte bei herzkranken Patienten die Dauertherapie des Asthmas – zum Beispiel mit Glukokortikoiden – unbedingt so gut eingestellt sein, dass möglichst keine oder nur sehr selten Asthmaanfälle auftreten, die den Einsatz von Notfallsprays erfordern.

Wechselwirkungen mit Medikamenten
• Werden Beta-2-Sympathomimetika zusammen mit entwässernden Arzneimitteln (Diuretika wie zum Beispiel Furosemid bei hohem Blutdruck), Digitalis-Glykosiden (bei Herzschwäche), Abführmitteln (Laxantien, bei Verstopfung), Glukokortikoiden (Kortison) als Tabletten (bei Entzündungen, Immunreaktionen), Xanthinen (zum Beispiel Theophyllin bei Asthma) angewendet, kann der Kaliumgehalt des Blutes stark absinken. Das kann vor allem passieren, wenn die Beta-2-Sympathomimetika hoch dosiert sind. Wird bei einem Asthmaanfall der Organismus nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, steigt das Risiko für durch Kaliummangel bedingte Herzrhythmusstörungen. Deshalb sollte der Arzt bei mittelschwerem und schwerem Asthma zwei bis drei Tage nach der ersten Anwendung der Medikamenten den Kaliumspiegel im Blut kontrollieren.
• Betablocker (bei hohem Blutdruck) können die Wirkung der Beta-2-Sympathomimetika zum Inhalieren abschwächen oder hemmen, sodass es zu akuten Anfällen kommen kann. Diese Wechselwirkung kann auch bei Augentropfen mit Betablockern auftreten. Betablocker dürfen bei Asthma generell nicht verabreicht werden, da sie selbst einen Krampf der Bronchialmuskulatur auslösen können.
• Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern (bei Depres-sionen, Parkinsonkrankheit), trizyklischen Antidepressiva (bei Depressionen), Chinidin, Disopyramid (bei Herzrhythmusstörungen), Terfenadin können Herzrhythmusstörungen auftreten und der Blutdruck kann abfallen.
• Beta-2-Sympathomimetika verringern die Wirkung von Metformin und Sulfonylharnstoffen (bei Typ-2-Diabetes). Wenn Sie diese Mittel anwenden, sollten Sie den Blutzucker häufiger als sonst messen. Gegebenenfalls muss der Arzt die Dosis der Mittel anpassen.

Unerwünschte Wirkungen
Die meisten unerwünschten Wirkungen von Beta-2-Sympathomimetika sind dosisabhängig. Es kommt vor, dass sich die Atemfunktion durch die Behandlung nicht verbessert, sondern verschlechtert, sodass vermehrt Atemnot auftritt. In diesem Fall sollten Sie möglichst rasch einen Arzt aufsuchen und mit ihm besprechen, ob Sie besser ein anderes Medikament nehmen. Wenn Kinder während der Therapie so unruhig werden, dass sie nicht mehr schlafen können, sollten Sie mit dem Arzt die Fortsetzung der Behandlung klären.

Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind unbedenklich:
• In seltenen Fällen können die Wirkstoffe die Atemwege reizen und Husten auslösen.
• Muskelzittern, Herzklopfen, Nervosität und Unruhe bilden sich oft in den ersten ein bis zwei Wochen der Behandlung wieder zurück.
Wenn die folgenden unerwünschten Wirkungen auftreten, kann eine Rücksprache mit einem Arzt erforderlich sein:
• Herzrasen: Steigt der Puls dauerhaft auf über 100 Schläge pro Minute, müssen Sie einen Arzt aufsuchen.
• Herzrhythmus Störungen treten nur sehr selten auf: Typisch sind ein schneller und regelmäßiger Herzschlag (Tachyarrhyth-Beta-2-Sympathomimetika in Kombination mit anderen Mitteln
Es gibt verschiedene Präparate, in denen sich außer Beta-2-Sympathomimetika noch weitere Arzneistoffe befinden. Sie sind ebenfalls verschreibungspflichtig. Geeignet sind jedoch nur:
• Beta-2-Sympathomimetikum + Glukokortikoid zum Inhalieren. Die Wirkstoffe sind: Formoterol + Budesonid (Symbi-cort) und Salmeterol + Fluticason (Viani, atmadisc).
Wenn bei Asthma ab Stufe 3 eine Dauertherapie mit langwirkenden Beta-2- Sympathomimetika erforderlich ist, ist diese Kombination sinnvoll,da sich beide Substanzgruppen in ihrer Wirkung ergänzen.
• Beta-2-Sympathomimetikum + Anticholinergikum zum Inhalieren. Die Wirkstoffe sind: Fenoterol + Ipratropiumbromid (,BerodualZ-N).

Das Mittel sollte nur genommen werden, wenn der Einsatz von kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika nicht möglich ist, oder in Kombination mit kurzwirkenden Beta-2-Sympathomimetika, wenn sich das Asthma akut stark verschlimmert und kurzwirkende Beta-2-Sympathomimetika allein nicht ausreichend wirken.

Die Anwendung des Mittels kann auch bei älteren Menschen sinnvoll sein, wenn Fenoterol allein unerwünschte Wirkungen am Herzen ausgelöst hat und die fixe Kombination in der vorgegebenen Dosierung ausreichend wirkt und sie sie gut vertragen.

Als Dauermedikament bei Asthma ist das Präparat wenig geeignet, weil es im Gegensatz zu Kortisonsprays nicht gegen Entzündungen wirkt mit oder Herzstolpern (ventrikuläre Extrasystolen). Wenn Sie solche Störwirkungen bemerken, sollten Sie sich innerhalb von 24 Stunden an den behandelnden Arzt wenden.
• Muskelkrämpfe kommen ebenfalls sehr selten vor: Halten sie an oder treten wiederholt auf, sollten Sie innerhalb der folgenden ein bis drei Tage zu Ihrem Arzt gehen.
• Bei weniger als 1 Prozent der Behandelten kann der Blutdruck ansteigen oder sinken. Niedriger Blutdruck lässt sich typischerweise daran erkennen, dass Sie müde sind, Ihnen öfter schwindlig wird, Sie Anlaufschwierigkeiten beim Aufstehen haben und Ihnen hin und wieder schwarz vor Augen wird. Bei Ohnmachtsanfällen sollte sofort der zuständige Arzt benachrichtigt werden. Gegebenenfalls müssen Sie mit einem anderen Medikament behandelt werden. Ein erhöhter Blutdruck bleibt oft lange Zeit unbemerkt. Wenn er relativ hoch ist, können Kopf-schmerzen, Sehstörungen und Schwindel auftreten. Halten die Beschwerden an oder bleibt der Blutdruck dauerhaft erhöht, müssen Sie den Arzt informieren.

Sofort zum Arzt
Ist Ihr Herz vorgeschädigt und kommt es nach der Inhalation von Beta-2-Sympathomimetika zu Herzstolpern – eventuell mit Schwindel, Ohnmacht und Krampfanfällen -, müssen Sie sofort den Arzt aufsuchen. In Einzelfällen können die Mittel Engegefühl und Schmerzen in der Brust (Angina Pectoris) hervorrufen. Dann müssen Sie umgehend zum Arzt.

Kinder unter 14 Jahren
Für die Behandlung von Kindern gibt es spezielle Zubereitungen (zum Beispiel Salbutamol zur Inhalation in einem Spacer- System oder als Inhalationslösung, aeromax Aerosol und Oxis Turbohaler).

Schwangerschaft und Stillzeit
Die Mittel können die Wehen hemmen. Deshalb sollten Sie während einer Entbindung nur verabreicht werden, wenn es zwingend erforderlich ist – etwa bei einem akuten Asthmaanfall. Ansonsten bestehen keine Bedenken zur Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit.