Antihistaminika Tropfen und Spray für Augen Nase
Antihistaminika sind lang erprobte und bewährte Mittel gegen Allergien. Sie besetzen die Bindestellen für das Gewebehormon Histamin, das bei allergischen Prozessen eine wichtige Rolle spielt. Allerdings können sie die allergische Reaktion nicht immer vollständig unterdrücken, da außer Histamin noch weitere Substanzen an der Entwicklung von Allergien beteiligt sind. Augentropfen und Nasensprays wirken direkt auf der Bindehaut oder der Nasenschleimhaut und gelangen nur in geringem Umfang in den Blutkreislauf.
Die Wirkstoffe sind Azelastin (in Allergodil Augentropfen) sowie Levocabastin (in Livocab /-direkt Nasenspray, Livocab Z-direkt Augentropfen). Beide zählen zu den nicht oder nur wenig müdemachenden Antihistaminika. Die genannten Präparate sind rezeptfrei erhältlich.
Besser keine Konservierungsstoffe
Das folgende Präparat enthält keinen Konservierungsstoff, der die Schleimhaut schädigen kann -.Allergodil akut Nasen-spray.
Konservierungsstoffe enthalten zum Beispiel Allergodil Augentropfen, Allergodil Kombipackung (Augentropfen), LivocabZ-direkt.
Anwendung
• Augentropfen: Sie tropfen ein- bis zweimal täglich 1 Tropfen des Mittels in den Bindehautsack des Auges. Steigern Sie die Dosis nicht auf mehr als 4 Tropfen täglich.
Allergodil Augentropfen: Wenden Sie dieses Mittel nicht länger als sechs Wochen an, denn Verträglichkeit und Wirksamkeit der Substanz sind bislang nur für diesen Zeitraum in klinischen Studien nachgewiesen.
• Nasenspray: Geben Sie zweimal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch. Nach wenigen Minuten, spätestens jedoch nach einer halben Stunde sollte der Niesreiz abklingen und die Nase wieder frei sein.
Wenden Sie die Mittel nicht länger als fünf bis sieben Tage an, da sie die Nasenschleimhaut leicht reizen und bei längerfristigem Gebrauch selbst allergische Reaktionen hervorrufen können.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind unbedenklich und treten in der Regel nur vorübergehend auf:
• Augentropfen: Bei mehr als 1 von 100 Behandelten werden die Augen durch die Tropfen gereizt und sie brennen und stechen vorübergehend. Zusätzlich können sie sich trocken und klebrig anfühlen oder tränen, die Augenlider können anschwellen und das Sehen kann verschwommen sein.
Augentropfen mit Azelastin können über den Tränenkanal in den Mund gelangen und dort einen unangenehmen Geschmack verursachen.
• Nasenspray: Die Mittel können die Nasenschleimhaut reizen (bei Azelastin sind 6 bis 7 von 100 Behandelten betroffen):
Es kommt zu Brennen und Jucken in der Nase und zu Niesreiz.
Nasenspray mit Azelastin: Zirka 18 von 100 Behandelten empfinden den Geschmack als unangenehm bitter, wenn das Mittel über die Nase in Mundraum und Rachen gelangt.
Bei folgenden unerwünschten Wirkungen kann eine Rücksprache mit dem Arzt erforderlich sein:
• Augentropfen: Die Bindehautentzündung sollte sich innerhalb von drei bis sieben Tagen nach Behandlungsbeginn gebessert haben. Wenn dies nicht der Fall ist oder sogar eine Verschlechterung eintritt, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Möglicherweise hat das Antihistaminikum dann selbst eine allergische Reaktion ausgelöst.
• Nasenspray: Treten Abgeschlagenheit, Müdigkeit (bei 2 von 100 Behandelten), Erschöpfung, Schwächegefühl immer wieder auf, sollten Sie mit dem Arzt darüber sprechen, ob Sie die Behandlung mit diesen Mitteln fortsetzen sollen.
Kinder unter 14 Jahren
• Augentropfen mit Azelastin: Bei Kindern ab vier Jahren kann das Mittel bei saisonalen Allergien (zum Beispiel bei Heuschnupfen) angewendet werden, bei Kindern ab zwölf Jahren auch ganzjährig.
• Nasenspray mit Azelastin: Bei Kindern ab sechs Jahren können Sie das Mittel anwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
• Augentropfen: Bei Azelastin liegen bislang noch keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung während der Schwangerschaft vor. Deshalb sollte ein Arzt Nutzen und Risiken – insbesondere für die ersten drei Schwangerschaftsmonate – sorgfältig abwägen.
Bei Levocabastin fehlen entsprechende Erfahrungen. Daher sollte der Wirkstoff während der ersten drei Monate der Schwangerschaft nicht und im weiteren Verlauf nur dann angewendet werden, wenn es unvermeidlich ist.
• Nasenspray: Da die Wirkstoffe durch die Nasenschleimhaut ins Blut gelangen, sollten Sie die Mittel in der Schwangerschaft vorsichtshalber nicht benutzen. Während der Stillzeit können Sie Levocabastin anwenden. Bei Azelastin ist Vorsicht geboten.
Tragen von Kontaktlinsen
Tragen Sie besser keine Kontaktlinsen, solange Ihre Augen entzündet sind, da sie sonst noch zusätzlich belastet werden.
Wenn Sie dennoch nicht auf die Linsen verzichten möchten, sollten Sie stabile Linsen herausnehmen, bevor Sie die Tropfen einträufeln, und frühestens nach einer Viertelstunde wieder einsetzen. Benutzen Sie keine weichen Kontaktlinsen, denn bei der Anwendung von Augentropfen steigt das Risiko unerwünschter Wirkungen.
Verkehrstüchtigkeit
• Augentropfen: Nach dem Einträufeln können Sie fünf bis zehn Minuten lang schlechter sehen. Während dieser Zeit dürfen Sie keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten. Das Gleiche gilt, wenn Ihre Augen durch die Tropfen lichtempfindlicher werden.
• Nasenspray: Wenn Sie die Mittel (entgegen den Empfehlungen) häufiger als zweimal täglich und mehrere Monate lang benutzen, können diese müde machen und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. In diesem Fall dürfen Sie keine Fahrzeuge lenken, keine Maschinen bedienen und keine Arbeiten ohne sicheren Halt verrichten.