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Diagnose Asthma – Atemtests Untersuchung Bronchoskopie Röntgen Allergientests

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Diagnose Asthma
Atemnot, Husten und Auswurf dürfen Sie niemals auf die leichte Schulter nehmen. Solche Symptome können bei einer ganzen Reihe von Krankheiten auftreten. Ob es sich um (allergisches) Asthma handelt, lässt sich nur durch spezielle fachärztliche Untersuchungen ermitteln. Eine exakte Diagnose ist immer die Voraussetzung für eine effektive Therapie.

Erster Ansprechpartner sollte auch hier der Hausarzt sein. Dieser wird Sie bei Verdacht auf Asthma an einen Lungenfacharzt überweisen – und bei einer eventuell notwendigen Behandlung Hand in Hand mit ihm Zusammenarbeiten.

Bei der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) wird der Arzt Sie ausführlich nach dem genauen Beschwerdebild und nach auslösenden Faktoren fragen. Deshalb empfiehlt es sich auch hier, gut vorbereitet in die Sprechstunde zu kommen. Notieren Sie vor dem Arztbesuch am besten die folgenden Punkte:
• Gibt es Familienangehörige (Vater, Mutter, Geschwister), die Asthma oder Allergien haben/hatten?
• Wann tritt die Atemnot gehäuft auf: nur zu bestimmten Jahreszeiten (zum Beispiel während der Pollenflugsaison), oder haben Sie das ganze Jahr über Beschwerden?
• Gibt es Tageszeiten, zu denen sich die Symptome verstärken, zum Beispiel nachts oder frühmorgens?
• Bessern oder verschlechtern sie sich zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Stadt, auf dem Land oder während des Urlaubs?
• Sind Sie an Ihrem Arbeitsplatz Feuchtigkeit, Strahlung oder bestimmten Substanzen wie zum Beispiel Rauch, Stäuben, Fasern, Gasen, Metallen, Lösemitteln oder anderen Chemikalien ausgesetzt? Sind noch weitere Kollegen von Atemproblemen betroffen?
• Haben Sie häufig Infektionen der Atemwege?
• Halten Sie Haustiere? Falls ja, welche?

Wichtige Unterschiede zwischen Asthma und chronischer Bronchitis
Asthma
• Die Erkrankung beginnt oft schon in der Kindheit oder in der Jugend.
• Sehr häufig bestehen neben Asthma noch andere allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen, Dauerschnupfen, Nahrungs-mittelallergien oder Neurodermitis.
• Rauchen spielt bei der Entstehung von Asthma keine Rolle. Dennoch sollten Asthimatiker auf keinen Fall zu Zigaretten oder Zigarren greifen, weil sich die Krankheit ‘ dadurch erheblich verschlechtern kann.
• Es kommt zu einer Verkrampfung und Verengung der Bronchialmuskulatur.
• Die Symptome können sehr wechselhaft i und unterschiedlich stark sein. Sie reichen von einem leichten Druck im Bereich des mittleren Brustbeins und gelegentlich auftretenden leisen Pfeiftönen beim Ausatmen bis hin zu schweren Anfällen mit starker Luftnot, rasselnden Atemgeräusehen, Husten und zähem Auswurf, die zu lebensbedrohlichen Erstickungsanfällen führen können.
• Es kann lange Phasen geben, in denen keine oder nur sehr geringe Beschwerden auftreten. Zwischen den einzelnen Anfällen kann die Lungenfunktion bei Asthmatikern völlig im Normbereich liegen.
• Langjähriges Rauchen kann bei Asthmatikern zunehmend zu Beschwerden führen, diederchronischen Bronchitis ähneln.

Chronische Bronchitis
• Im Gegensatz zu Asthma tritt die chronische Bronchitis in der Regel erst nach dem 40. Lebensjahr auf.
• Hauptursache der Erkrankung ist das Rauchen.
• Weitere Ursachen sind häufige Atemwegsinfekte und hohe Luftverschmutzung.
• Die Bronchitis beginnt meist mit Husten und Auswurf.
• Die Atemwege sind – anders als bei Asthma-nicht immer eingeengt.
• Bei körperlicher Belastung nimmt die Atemnot deutlich zu.
• Im Laufe der Zeit wird die Erkrankung chronisch, die Patienten haben dann – im Unterschied zu Asthmatikern – keine beschwerdefreien Phasen mehr. Viele haben sich dann allerdings bereits an den krankhaften Husten gewöhnt, ohne ihn ärztlich abklären zu lassen. Unbehandelt besteht
die Gefahr, dass die Bronchitis zu Herzschwäche, Lungenentzündung und zu der gefährlichen Lungenüberblähung (Lungenemphysem) führt, die durch Lungen und Herzversagen tödlich enden kann.
• Beide Krankheiten werden unterschiedlich therapiert: Die bei Asthma zur Basismedikation zählende Inhalation eines kortisonhaltigen Mittels wirkt nur bei einem geringen Teil der Patienten, die an chronischer Bronchitis leiden.
• Bestehen Ihre Atembeschwerden bevorzugt bei oder nach bestimmten Tätigkeiten: zum Beispiel beim Bettenmachen, bei körperlicher Anstrengung, in Stresssituationen, wenn Sie mit Farben und Lacken arbeiten, wenn Sie bestimmte Haushalts- reinigungs- oder Körperpflegemittel wie etwa Deo- oder Haarsprays benutzen oder Freunde und Familienangehörige besuchen, die eine Katze, ein Meerschweinchen, einen Hamster oder andere Haustiere halten?
• Nehmen Sie Medikamente ein? Falls ja, welche?
All diese Informationen sind wichtig für den Arzt und liefern ihm erste Hinweise darauf, ob Sie Asthma haben, ob dieses auf allergische oder nicht allergische Reize zurückzuführen ist oder ob Ihre Beschwerden durch eine ganz andere Krankheit, zum Beispiel durch eine chronische Bronchitis verursacht werden.

Neben der Erhebung der Krankengeschichte und dem Abhorchen der Lunge kann der Arzt mit verschiedenen Lungenfunktionstests einem möglichen Asthma auf die Spur kommen.

Atemtests
Sind die Atemwege verengt, kann weniger Luft hindurchströmen als bei gesunden Menschen. Deshalb geben Atemtests einen wichtigen Einblick in den Funktionszustand der Lunge. Dabei wird gemessen, wie viel der eingeatmeten Luftmenge Sie innerhalb einer Sekunde maximal wieder ausatmen können (Einsekundenkapazität). Anschließend erfolgt ein Vergleich mit der Luftmenge, die Sie ohne zeitliche Beschränkung ausatmen können (Vitalkapazität). Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen gesunden Menschen und Asthmatikern: Während Gesunde in einer Sekunde etwa drei Viertel ihrer Vitalkapazität ausatmen, ist es bei Asthmakranken wesentlich weniger.

Die beiden wichtigsten Geräte für Atemtests sind Spirometer und Peak-Flow-Meter.

Spirometer
Mit dem Spirometer (sein Name stammt vom lateinischen spirare = atmen) wird der Luftstrom beim Ausatmen gemessen. Es zeigt an, wie viel Luft Sie nach dem Einatmen nach und nach wieder ausblasen. Ein wichtiger Anhaltspunkt für den Arzt ist die Ausatmungsphase, denn diese dauert bei Gesunden länger als bei Asthmapatienten. Eine zusätzliche Fluss-Volumen-Messung gibt Aufschluss darüber, mit welcher Geschwindigkeit die eingeatmete Luft wieder ausströmt.

Peak-Flow-Meter
Mit dem Peak-Flow-Meter (Spitzenfluss-Bestimmer) lässt sich die maximale Atemstromstärke bei der Ausatmung messen. Besteht ein Verdacht auf Asthma, kann der Arzt Ihnen zunächst leihweise ein Gerät überlassen, mit dem Sie Ihre Peak-Flow- Werte im Tagesverlauf messen müssen. Eine große Schwankungsbreite, bei der niedrige Werte auftauchen, deutet darauf hin, dass eine Asthmaerkrankung vorliegt. Peak-Flow-Meter zählen heute zur Standardausrüstung für Asthmapatienten. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Selbstkontrolle, das es ihnen erlaubt, ihre Beschwerden ohne aufwendigen Arztbesuch regelmäßig zu kontrollieren und rechtzeitig auf einen sich anbahnenden Anfall zu reagieren.


Peak-Flow-Messung

Ganzkörperplethysmografie
Dieses apparativ aufwendige Verfahren, das in Spezialeinrichtungen und Kliniken eingesetzt wird, liefert genaue Werte zum Strömungswiderstand und zur Weite der Atemwege. Während der Untersuchung müssen sich die Patienten in eine raumkapselähnliche Testkammer begeben und dort einige Minuten lang ganz normal in ein Mundstück atmen. Dabei wird der Widerstand gemessen, den die Atemwege dem Luftstrom entgegensetzen.

Untersuchung des Auswurfs
Ein durch Abhusten entstandener Auswurf oder der während einer Bronchoskopie abgesaugte Schleim liefert Anhaltspunkte, ob eine Infektion der Atemwege vorliegt und um welche Form es sich dabei handelt.

Einblick in die Bronchien (Bronchoskopie)
Besteht der Verdacht, dass sich hinter den asthmatischen Beschwerden eine andere Erkrankung verbirgt, kann eine Bronchoskopie erforderlich sein. Dabei wird unter Vollnarkose ein biegsames, bleistiftdickes Gerät in die Atemwege eingeführt. Während der Untersuchung kann der Arzt Gewebeproben entnehmen und erkennen, ob sich in der Lunge ein eingeatmeter Fremdkörper oder ein Tumor befindet.

Röntgenaufnahme der Lunge
Mit bildgebenden Verfahren allein lässt sich Asthma nicht diagnostizieren, denn der Röntgenbefund von Asthmatikern kann durchaus normal sein. Allerdings lässt sich im Röntgenbild oft erkennen, ob chronisches Asthma zu einer Überblähung der Lungen geführt hat. In der Regel wird eine Röntgenaufnahme empfohlen, wenn der Verdacht auf andere Lungenerkrankungen besteht, die sich ebenfalls durch Husten und Atemprobleme bemerkbar machen.

Allergietet
Vielleicht wissen Sie bereits, auf welche Reize Sie mit Husten und Atemnot reagieren und können dem Arzt schildern, unter welchen Umständen die Beschwerden auftreten oder sich verstärken. Ergeben sich daraus Hinweise auf einen allergischen Ursprung des Asthmas, sind neben Lungenfunktionstests allergologische Untersuchungen erforderlich. Der Arzt wird dann in einem Stufenplan verschiedene Hauttests und Blutuntersuchungen durchführen, um den jeweiligen Allergenen auf die Spur zu kommen. Lassen sich diese durch Haut- und Laboruntersuchungen nicht hinreichend ermitteln, kann ein Provokationstest notwendig sein, bei dem Sie unter ärztlicher Aufsicht Substanzen mit den vermutlichen Auslösern inhalieren.