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Cannabis-Neuklassifizierung in den USA: Chancen für europäische Firmen

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Cannabis könnte in den USA neu eingestuft werden: Chancen für europäische Start-ups
Cannabis könnte in den USA von der strengen Schedule 1-Klassifizierung des Controlled Substances Act (CSA) in die weniger regulierte Schedule 3 verschoben werden, was seine medizinischen und pharmazeutischen Eigenschaften und Anwendungen widerspiegelt. Diese mögliche Neuklassifizierung zieht zunehmend europäische Cannabis-Start-ups an, die überlegen, in New York an die Börse zu gehen, da die US-Behörden einen offeneren Ansatz gegenüber Cannabis und CBD-Produkten verfolgen.

Verlagerung des Marktes: Europa nach USA?
Obwohl viele Unternehmen noch keine endgültige Entscheidung getroffen haben, wann und wo sie an die Börse gehen wollen, ziehen sie verstärkt eine Notierung in den USA in Betracht. Die USA scheinen einen zunehmend freundlicheren Umgang mit Cannabis-Produkten zu haben, was im Kontrast zu den strikteren europäischen Regelungen steht. Laut Statista könnte der Wert des CBD-Marktes in diesem Jahr rund 6,90 Milliarden Dollar (6,32 Milliarden Euro) erreichen.

Unter der neuen Regelung könnte Cannabis aufgrund seiner medizinischen Eigenschaften von Schedule 1, in der auch Drogen wie Heroin, Fentanyl und LSD aufgeführt sind, in die weniger strenge Schedule 3 verschoben werden. In dieser Kategorie befinden sich Substanzen wie anabole Steroide und Ketamin.

Europäische Unternehmen blicken auf die USA
Mehrere britische und europäische Cannabis-Unternehmen könnten sich dafür entscheiden, an US-Börsen wie der Nasdaq oder der New York Stock Exchange (NYSE) zu listen, anstatt an europäischen Börsen. Dies liegt daran, dass in Europa immer noch relativ strenge Vorschriften für CBD-Produkte gelten. Beispielsweise sind in einigen Ländern CBD-E-Liquids erlaubt, jedoch nicht CBD-haltige Lebensmittel, es sei denn, sie werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zugelassen.

Einige europäische Länder, wie Schweden und das Vereinigte Königreich, erlauben keine CBD-Produkte, die THC enthalten – die psychoaktive Substanz in Cannabis. Im Gegensatz dazu haben Länder wie Andorra, Albanien und Belarus CBD-Produkte vollständig verboten.

Wachsende Anzahl europäischer Unternehmen mit US-Notierung
Grow Group, ein in London ansässiges Unternehmen, hat bereits Pläne bekannt gegeben, Anfang nächsten Jahres an der Nasdaq eine Initial Public Offering (IPO) durchzuführen. Ein weiteres in London ansässiges Unternehmen, Wellford Medical, könnte ebenfalls bald an der Nasdaq gelistet werden. Auch Somai Pharmaceuticals, ein Unternehmen mit Sitz in Lissabon, hat angedeutet, dass es eine Notierung an der Nasdaq sowie möglicherweise an der Londoner Börse (LSE) oder der Toronto Stock Exchange (TSX) anstrebt.

Herausforderungen für US-Cannabis-Unternehmen
Obwohl sich die Gesetzgebung in den USA ändert, hindern die Bundesgesetze nach wie vor größere US-Cannabisunternehmen wie Trulieve Cannabis Corp, Curaleaf und Cresco Labs daran, an US-Börsen wie der Nasdaq und der NYSE gelistet zu werden. Aus diesem Grund handeln viele dieser Unternehmen an kanadischen Börsen wie der Canadian Securities Exchange oder der TSX. Dennoch können kanadische Cannabisunternehmen wie Canopy Growth und SNDL an US-Börsen notieren.

Die Neuklassifizierung von Cannabis könnte potenziell noch mehr britische und europäische Unternehmen dazu veranlassen, sich von europäischen Börsen abzuwenden und stattdessen den US-Markt anzustreben. Dies geschieht zu einer Zeit, in der europäische Börsen wie die London Stock Exchange bereits darum kämpfen, Unternehmen zu halten und neue IPOs anzuziehen.

Warum eine Umklassifizierung von Cannabis?
Der Druck auf die US-Regierung, Cannabis neu zu klassifizieren, nimmt seit Monaten zu. Der Grund dafür sind vor allem die medizinischen und pharmazeutischen Eigenschaften der Pflanze. Produkte wie CBD-Öle, Tinkturen, Cremes und Gummis werden zur Behandlung von Angst, Schmerzen und Gedächtnisstörungen eingesetzt. CBD wird auch häufig verschrieben, um Schmerzen und andere Nebenwirkungen von Chemotherapien zu lindern.

Ein wachsender Teil der US-Bundesstaaten hat bereits die Freigabe von Freizeit-Cannabis legalisiert. Dennoch gibt es Kritiker, die den Konsum von Cannabis als gefährlich einstufen und es als Einstiegsdroge betrachten. Andere lehnen den Freizeitkonsum ab, unterstützen jedoch den medizinischen Einsatz von Cannabis.

Informationsquelle: who . int