Start Krebsarten Zusammenhang zwischen schlechter Mundhygiene und erhöhtem Krebsrisiko: Bakterien im Mund als Warnsignale

Zusammenhang zwischen schlechter Mundhygiene und erhöhtem Krebsrisiko: Bakterien im Mund als Warnsignale

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Neue Studie zeigt Verbindung zwischen Mundgesundheit und Krebsrisiko
Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass schlechte Mundgesundheit das Risiko bestimmter Krebsarten, insbesondere Kopf- und Halskrebs, erhöhen könnte. Die Forschung, die von der New York University (NYU) durchgeführt und im Journal JAMA Oncology veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass Bakterien im Mundbereich das Risiko, an Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) zu erkranken, um bis zu 30 % erhöhen können.

Kopf- und Halskrebs ist in Europa weit verbreitet und zählt zu den häufigsten Krebsarten, mit mehr als 150.000 Diagnosen pro Jahr. Diese Krebsarten betreffen den Mund, die Nase und den Rachen, und Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die Sterberate ist hoch: Mehr als die Hälfte der Patienten überlebt nicht länger als fünf Jahre nach der Diagnose.

Bakterien als mögliche Biomarker
Die NYU-Studie identifizierte 13 spezifische Bakterienarten, die eng mit einem höheren Risiko für Kopf- und Halskrebs in Verbindung stehen. Laut der Hauptautorin Soyoung Kwak, Postdoktorandin an der NYU, könnten diese Bakterien in Zukunft als Biomarker dienen, um Personen mit einem erhöhten Krebsrisiko zu identifizieren.

Die Studie verglich 236 Krebspatienten mit 458 gesunden Kontrollpersonen. Dabei wurde festgestellt, dass die Krebspatienten häufiger Raucher waren, Alkohol konsumierten und einen höheren Anteil gefährlicher Humaner Papillomaviren (HPV) im Mundbereich aufwiesen. Diese Faktoren sind bereits als Risikofaktoren für Kopf- und Halskrebs bekannt. Dennoch stellte sich heraus, dass die identifizierten Bakterien auch unabhängig von diesen Risikofaktoren eine Rolle spielten.

Zusammenhang zwischen Mundhygiene und Krebs
Frühere Studien hatten bereits den Verdacht geäußert, dass schlechte Mundgesundheit mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung stehen könnte. Diese neue Studie ist jedoch die erste, die spezifische Bakterien identifiziert, die eine Rolle spielen könnten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Studie eine Korrelation zwischen diesen Bakterien und der Krebsentstehung aufzeigt, jedoch keine Kausalität beweist. Das bedeutet, dass nicht eindeutig festgestellt wurde, ob diese Bakterien direkt für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind.

Dr. Claire Knight, Gesundheitsexpertin bei Cancer Research UK, die nicht an der Studie beteiligt war, erklärte, dass es noch weitere Forschung brauche, um den Zusammenhang zwischen Mundhygiene und Krebsrisiko besser zu verstehen. Da die Studie auf nur etwa 200 Krebsfällen basiert, sei eine Untersuchung an größeren Bevölkerungsgruppen notwendig.

Wichtigkeit der Mundhygiene betont
Trotz der noch offenen Fragen betonen die Forscher die Wichtigkeit einer guten Mundhygiene. Dr. Richard Hayes, Mitautor der Studie und Professor an der NYU, erklärte, dass regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide nicht nur vor Parodontitis schützen könnten, sondern auch das Risiko von Kopf- und Halskrebs reduzieren könnten. Die genaue Rolle der identifizierten Bakterien bei der Krebsentstehung soll in weiteren Studien untersucht werden.

Weitere Risikofaktoren: Rauchen und Alkohol
Neben der Mundhygiene gibt es bekannte Risikofaktoren für Kopf- und Halskrebs, wie Rauchen und Alkoholkonsum. Dr. Claire Knight wies darauf hin, dass das Reduzieren des Alkoholkonsums und das Aufhören mit dem Rauchen wirksame Schritte zur Verringerung des Krebsrisikos sein können. Diese beiden Faktoren sind besonders in Kombination gefährlich, da sie das Risiko erheblich erhöhen können.

Fazit: Forschung in einer frühen Phase
Obwohl die Studie neue Einblicke in die Verbindung zwischen Mundbakterien und Krebs gibt, bleibt vieles noch unklar. Die Forscher planen, den Mechanismus weiter zu erforschen, durch den diese Bakterien das Krebsrisiko erhöhen, und wie diese Risiken durch gezielte Präventionsmaßnahmen minimiert werden können. Bis dahin ist die Förderung einer guten Mundhygiene ein einfacher und effektiver Ansatz, um nicht nur Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, sondern möglicherweise auch schwerwiegendere gesundheitliche Folgen zu verhindern.

Zusätzlich bleibt es wichtig, bekannte Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu minimieren, um das Risiko von Kopf- und Halskrebs zu verringern.

Informationsquelle: who . int