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Insulinresistenz erhöht Krankheitsrisiko und Sterblichkeit bei Frauen: neue Erkenntnisse aus umfangreicher Studie

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Insulinresistenz erhöht Krankheitsrisiko und Sterblichkeit bei Frauen: Neue Studie aus China
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Insulinresistenz mit einem erhöhten Risiko für 26 verschiedene Erkrankungen, einem verringerten Risiko für fünf andere Krankheiten und einem früheren Tod bei Frauen verbunden ist. Die Untersuchung, durchgeführt von Forschern der Shandong-Universität in China, verdeutlicht, wie stark Insulinresistenz die Gesundheit beeinflussen kann, insbesondere bei Frauen.

Was ist Insulinresistenz und wie entsteht sie?
Insulinresistenz tritt auf, wenn die Zellen in Muskeln, Fettgewebe und der Leber nicht mehr richtig auf das Hormon Insulin reagieren. Dies führt dazu, dass Glukose nicht effizient aus dem Blut aufgenommen wird, was den Blutzuckerspiegel erhöht und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme steigert. Die genauen Ursachen der Insulinresistenz sind noch nicht vollständig geklärt, aber Experten gehen davon aus, dass Übergewicht und Bewegungsmangel wesentliche Faktoren sind. Laut dem US National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases spielen auch genetische Veranlagungen und bestimmte Lebensstilfaktoren eine Rolle.

Insulinresistenz und ihre Verbindung zu Krankheiten
Obwohl Insulinresistenz vor allem für ihre Rolle bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes bekannt ist, zeigt die neue Studie, dass sie auch mit 31 weiteren Gesundheitsproblemen in Verbindung steht. „Wir haben gezeigt, dass man durch die Bewertung des Insulinresistenzgrades Personen identifizieren kann, die ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Gicht, Ischias und einige andere Krankheiten haben“, erklärte Jing Wu, die Hauptautorin der Studie und Expertin für Endokrinologie am Shandong Provincial Hospital in Jinan, China. „Dies bietet eine Grundlage für frühzeitige Eingriffe, um das Krankheitsrisiko zu verringern, und eröffnet neue Ansätze für Prävention und Behandlung.“

Die Studie analysierte Daten von fast 430.000 Teilnehmern aus dem UK Biobank-Projekt, einer umfangreichen Datenbank, die genetische, medizinische und Lebensstilinformationen von über 500.000 Menschen enthält. Die Teilnehmer waren zwischen 40 und 69 Jahre alt und wiesen TyG-Indexwerte (ein Maß für Insulinresistenz) zwischen 5,87 und 12,46 Einheiten auf. Die Werte wurden anhand der Blutzucker- und Fettwerte, einschließlich Cholesterin, berechnet.

Ergebnisse der Studie: Erhöhtes Risiko für zahlreiche Erkrankungen
Die Studie verfolgte die Gesundheitsdaten der Teilnehmer über einen Zeitraum von durchschnittlich 13 Jahren und stellte fest, dass Insulinresistenz mit einem erhöhten Risiko für 26 Krankheiten, einem verringerten Risiko für fünf andere und einem höheren Sterberisiko bei Frauen verbunden ist. „Wir haben festgestellt, dass jede Erhöhung der Insulinresistenz um eine Einheit das Risiko für Gicht um 65 Prozent erhöht, aber das Risiko für Parkinson um 16 Prozent senkt“, so Wu. Die stärkste Verbindung bestand zwischen Insulinresistenz und Diabetes, wobei Betroffene ein 166 Prozent höheres Risiko hatten, die Krankheit zu entwickeln.

Darüber hinaus wurde Insulinresistenz mit einem höheren Risiko für andere medizinische Zustände wie Depressionen, Schlafstörungen, bakterielle Infektionen, Pankreatitis, Fettleibigkeit, Rückenschmerzen, Nierenversagen und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Auf der anderen Seite war Insulinresistenz auch mit einem geringeren Risiko für Krankheiten wie Anämie, Parkinson und Osteoporose verbunden, was zeigt, dass die Auswirkungen der Insulinresistenz komplex und vielfältig sind.

Erhöhte Sterblichkeit bei Frauen, aber nicht bei Männern
Besonders auffällig war, dass jede Erhöhung der Insulinresistenz um eine Einheit bei Frauen mit einem um 11 Prozent höheren Sterberisiko verknüpft war, während bei Männern kein solcher Zusammenhang festgestellt wurde. Dies unterstreicht die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den gesundheitlichen Auswirkungen der Insulinresistenz und die Notwendigkeit gezielter Präventionsstrategien für Frauen. Wu betonte, dass das Bewusstsein für modifizierbare Faktoren, die zur Insulinresistenz beitragen, entscheidend sei, da es den Menschen ermögliche, proaktive Schritte zur Verbesserung ihrer Stoffwechselgesundheit zu unternehmen.

Weg zur Verbesserung der Insulinresistenz: Was kann helfen?
„Obwohl wir in unserer Studie keine spezifischen Maßnahmen zur Verbesserung der Insulinresistenz untersucht haben, hat frühere Forschung gezeigt, dass Lebensstilveränderungen wie regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion und eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und raffinierten Kohlenhydraten helfen können, das Risiko zu senken“, so Wu. Weitere Maßnahmen wie der Verzicht auf Rauchen, das Vermeiden von übermäßigem Alkoholkonsum und die Stressbewältigung können ebenfalls positive Effekte haben. Die Forscher fordern mehr Aufklärung über die Bedeutung eines gesunden Lebensstils zur Vorbeugung von Insulinresistenz und deren Folgen.

Fazit: Bedeutung der Früherkennung und Prävention
Die Studie hebt hervor, wie wichtig es ist, Insulinresistenz frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko schwerwiegender Erkrankungen zu verringern. Durch gezielte Interventionen und Lebensstiländerungen kann das Risiko für viele der mit Insulinresistenz verbundenen Krankheiten gesenkt werden. Die Ergebnisse der Studie werden diese Woche auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) in Spanien vorgestellt und könnten wichtige Impulse für zukünftige Präventionsstrategien geben.

Informationsquelle: who . int